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Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Titel: Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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führte ihn ein Stück zur Seite. »Setzen Sie sich auf den Boden und lassen Sie den Kopf zwischen den Knien nach unten hängen.«
    Er aber riss den Kopf hoch. »Mich sieht ja jeder.«
    »Ja, aber wenigstens sieht dann niemand, wie Sie kotzen.«
    Er setzte sich und steckte den Kopf zwischen die Knie.
    »Atmen Sie«, riet Luke ihm.
    Vance tat, wie ihm geheißen. Luke konnte die tiefen, unregelmäßigen Atemzüge hören.
    Gerry kam zurück und legte ein Laken über den Toten. Endlich.
    Monicas Schultern waren inzwischen ein wenig entspannter, die Stirn war allerdings noch immer gerunzelt. Er spürte, wie energiegeladen sie war.
    Eine Schusswunde hatte sie nicht aufgehalten. Eigentlich konnte nichts Monica aufhalten. Sie war stark, beharrlich und selbst mitten in einem Alptraum noch sexy.
    Er war ein hoffnungsloser Fall. Luke seufzte und warf einen Blick auf Vance. »Na, und? Bleiben die Kekse unten?«
    Vance schaffte es zu nicken.
    »Gut.«
    »Was geschah, nachdem der Sheriff Jones befohlen hatte stehen zu bleiben?«, fragte Monica ruhig. Sie klang nicht im geringsten bedrohlich oder fordernd, sondern ganz gelassen.
    Ah, sie griff also zu anderen Methoden. Vermutlich, weil der arme Vance kurz vorm Zusammenklappen stand.
    »I… ich habe Ihnen ja gesagt, ich w… war nicht dabei. Ich hatte damals gerade in Mobile zu arbeiten begonnen.«
    Luke sah, dass Monica mit den Zähnen knirschte. »Ich habe verstanden, dass Sie nicht dabei waren. Aber was haben Sie gehört?«
    »Ich … er … Jason zog eine Waffe und schoss auf Davis.« Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
    Luke blickte auf und sah, dass der Sheriff auf sie zukam. Er ging relativ schnell.
    »Davis hat zurückgeschossen.« Vance redete jetzt schneller. Vielleicht, weil er entdeckt hatte, dass der Sheriff im Anmarsch war. »Zwei Deputys auch. Sie haben ihn getroffen … «
    »Mitten auf der Straße«, vollendete Monica den Satz.
    Wie der Vater, so der Sohn. Ganz schön auffällige Parallele.
    »M… mir war ganz schön übel, als ich das hörte.« Vance rieb sich mit der Hand übers Gesicht. »Eine Schande, oder? Mit ansehen zu müssen, wie der Vater auf die Art stirbt.«
    Im Kugelhagel. Überall Blut.
    »Mit ansehen?« Monica beugte sich zu Vance hinunter. Auf ihrer weißen Bandage hatte sich ein roter Fleck gebildet. Dreck. Das musste sich noch mal jemand ansehen. Wahrscheinlich musste die Wunde genäht werden.
    »Jeremy war dabei.« Vance’ Adamsapfel hüpfte auf und ab. »Seine Mutter starb, als er noch ein Säugling war. Sein Vater hat sich um ihn gekümmert. In jener Nacht soll Jeremy seinem Vater nachgerannt sein.«
    Dann hatte er ihn sterben sehen.
    »Vance!«, donnerte Davis. »Wieso zum Teufel hocken Sie auf Ihrem Hintern? Wir müssen den Tatort sichern. Los, machen Sie schon!«
    Vance rappelte sich auf.
    »Ich habe mit dem Bürgermeister geredet«, sagte Davis heftig nickend. »Um sieben morgen früh halten wir eine Pressekonferenz ab.«
    Die Sanitäter luden Jeremys Leichnam auf eine Bahre, schnallten ihn fest und rollten ihn davon.
    So viel Blut blieb zurück.
    Kein leichter Tod. Aber er hatte ihn selbst gewählt. Hatte sich für die Kugel entschieden.
    Von eigener Hand.
    »Wir können den Fall abschließen«, sagte Davis im Brustton der Überzeugung. Seine Augen glänzten. In seiner Stimme lag eine Autorität, die Luke bisher noch nicht bei ihm wahrgenommen hatte. »Jones ist der Killer, und das werde ich den Medien auch mitteilen. Jasper ist sicher. Die Leute müssen sich keine Sorgen mehr machen.«
    Dann drehte er sich auf dem Absatz um und schritt davon.
    »Ich fürchte, sie müssen sich doch Sorgen machen!«, rief Monica ihm nach. Davis blieb wie angewurzelt stehen. »Ehrlich gesagt glaube ich, sie müssen sich sogar jede Menge Sorgen machen.«
    Der Sheriff war zwar stehen geblieben, drehte sich aber nicht um. »Meine Stadt ist jetzt sicher«, wiederholte er bockig, und Luke fragte sich, wen er eigentlich überzeugen wollte – Monica oder sich selbst.
    In dem Augenblick lief jemand vom Notfallteam auf Monica zu und murmelte etwas über das Blut, das aus ihrer Wunde lief. Davis ging weiter.
    »Sheriff!«, rief Monica ihm nach.
    Luke trat vor sie. »Nähen Sie sie!«, befahl er dem jungen Mann und schob die Hände in die Hosentaschen. Er durfte sie nicht berühren. Er musste an sich halten.
    Nicht jetzt. Diese Botschaft vermittelte sie klar und deutlich.
    Ihre Regeln. Ihr Spiel. Aber nicht mehr lange.
    ***
    Monica hörte, wie der Wecker

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