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Echo der Liebe

Echo der Liebe

Titel: Echo der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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englisches Reitdress angezogen und war zu einem Reitturnier in Scottsdale gefahren. Sie hatte Maeve und Rianna bei Cora gelassen, ohne zu ahnen, dass sie ihre Töchter nie mehr wiedersehen würde.
    Rance presste die Augen zusammen, als die Erinnerungen ihn einholten. Währenddessen hatte er tief und fest in einem Hotelzimmer in Hongkong geschlafen, vollkommen erschöpft nach einem über vier Tage andauernden Meeting, als das Telefon ihn weckte.
    Am anderen Ende war Keegan und Jesse an einem Nebenanschluss.
    "Ich muss dir etwas sagen", begann Keegan. Dann schluchzte er, und Rances Herz krampfte sich so zusammen, dass er glaubte, es würde nie mehr schlagen.
    Rianna und Maeve, dachte er. Eine von ihnen ist verletzt, oder beide. Oder tot.
    Das war seine schlimmste Angst.
    Dann schaltete Jesse sich ein. "Julie ist tot, Rance", sagte er. "Sie ist heute Nachmittag bei einem Reitturnier vom Pferd gestürzt und hat sich das Genick gebrochen."
    Einen Moment rührte sich Rance nicht. Dann brüllte er in seiner Trauer so laut auf, dass der Sicherheitsdienst des Hotels an seine Tür klopfte. Wenn er an diese Nacht dachte, fühlte er wieder diesen quälenden Schrei in sich.
    Am nächsten Tag hatten sie ihn in einem gecharterten Jet abgeholt - Keegan, Jesse und sein Dad. Hatten den Scherbenhaufen eingesammelt und nach Hause gebracht. Er war in tausend Stücke zerbrochen, doch sie glaubten, ihn noch einmal zusammenkleben zu können. Und tatsächlich hatte es funktioniert. Stück für Stück hatte er sich mühsam wieder zusammengesetzt. Aber erst jetzt erkannte er, wie deutlich die Bruchstellen noch immer zu sehen waren.
    Entschlossen stopfte er die Schmutzwäsche in einen Korb. Danach sammelte er noch mehr Kleider vom Boden auf, riss die Bettwäsche herunter und schickte sie hinterher.
    Julies Gesicht lächelte ihm von einem Foto in einem Ebenholzrahmen zu. Er nahm es in beide Hände.
    Obwohl er sich nicht mehr an den Albtraum von vorhin erinnern konnte, wusste er, dass er mit Julie zusammenhing. Vielleicht hatte der Ausritt mit Echo die Erinnerungen zurückgebracht -doch viel wahrscheinlicher hatte die Tatsache, dass sie miteinander geschlafen hatten, sie mit aller Macht heraufbeschworen.
    Seit Julies Tod hatte er mit einigen Frauen geschlafen, wobei er immer sehr sorgfältig darauf geachtet hatte, dass sie sein Herz nicht berührten. Echo war die Erste, mit der er in seinem Haus geschlafen hatte, und ob es ihm passte oder nicht, sie war ihm wirklich unter die Haut gegangen.
    Als er nun in Julies Augen sah, begannen seine eigenen zu brennen. Seit seinem zwölften Lebensjahr hatte er sie geliebt. Immerzu, durch die Highschoolzeit und das College hindurch. Und zwar so rückhaltlos, dass ihn fast der Schlag traf, als sie ihm sagte, dass sie sich trennen wollte. Dass sie mit den Mädchen erst mal bei Cora unterkommen würde, bis sie wüsste, wie es weitergehen sollte.
    Er hatte es ihr ausgeredet - hatte versprochen, nicht mehr so viel zu reisen, hatte ihr Schmuck gekauft, ihr vorgeschlagen, dass sie wieder als Grafikdesignerin arbeiten könne, sobald die Mädchen ein wenig älter wären.
    Einen Monat später war sie tot.
    Jetzt konnte er ihr nicht mehr sagen, was für ein überheblicher Idiot er gewesen war und dass es ihm leidtat.
    Er polierte das Glas mit dem Hemdsärmel und stellte das Foto auf seinen Platz zurück.
    Was immer das zwischen ihm und Echo Wells war, mit Liebe hatte es nichts zu tun. Denn es fühlte sich ganz anders an als das, was er für Julie empfunden hatte.
    Plötzlich stieg ein Schuldgefühl in ihm auf, es schmeckte sauer auf seiner Zunge. Das war natürlich völlig irrational, aber bisher hatte er noch nie das Gefühl gehabt, seine Frau zu betrügen.
    Rance ging aus dem Zimmer nach unten.
    Der Kaffee war fertig, er schenkte sich eine Tasse ein, starrte aus dem Fenster und wünschte, die Sonne würde endlich aufgehen.
    Denn dann wollte er Snowball aufzäumen und ohne Sattel mit ihr über die Berge reiten. Nicht zu schnell, da seit Cassidys Tod außer Maeve niemand mehr sehr weit mit ihr geritten war - von gestern einmal abgesehen.
    Vielleicht konnten er und das alte Pferd gemeinsam alles hinter sich lassen, was sie verloren hatten.
     
    Am nächsten Morgen kam Cora in den Buchladen, mit Maeve und Rianna im Schlepptau. Sie warf eine Zeitung auf den Ladentisch direkt vor Echos Nase.
    "Du hast es auf die Titelseite der Indian Rock Gazette geschafft", rief sie voller Stolz.
    Echo, die nicht geschlafen hatte, sei sie

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