Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Echo der Liebe

Echo der Liebe

Titel: Echo der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
die Firma noch erfolgreicher wird, bitte schön. Aber vergiss nicht, du weißt nie, wann es zu spät ist. Verdammt, Rance, das hättest du durch Julies Tod eigentlich lernen müssen."
    Für einen Moment schloss Rance die Augen, und als er sie wieder öffnete, wagte er es nicht, Keegan anzusehen. "Bist du jetzt fertig?"
    "Ja, das bin ich", bestätigte Keegan. "Kannst du diesen Jet wieder umdrehen lassen?"
    "Wahrscheinlich nicht. Und die Leute in Taiwan wären auch nicht gerade begeistert, wenn ich jetzt absagen würde. Es war nicht leicht, das alles so schnell zu organisieren wir haben die halbe Nacht telefoniert."
    "Nun, ich schätze, dann sehe ich dich wohl in einer Woche wieder."
    "Das schätze ich auch." Obwohl Rance das Büro auf seinen eigenen zwei Beinen verließ, fühlte es sich nicht so an. Er hatte vielmehr das Gefühl, auf Händen und Knien zu kriechen.
     
    "Mein Daddy ist in Taiwan", verkündete Rianna mürrisch, als sie am Mittwochnachmittag zur Lesestunde in die Buchhandlung kam. Die Lesestunde war Ayannas Idee gewesen. Zu dieser ersten kamen eine ganze Menge Kinder, die sich zu Hause langweilten. Künftig wollten sie auch einen Lesezirkel für die Eltern organisieren.
    Echo hatte Rances Abwesenheit bereits gespürt, obwohl ihr gegenüber bisher niemand etwas erwähnt hatte. Ein Teil von ihr hatte ständig darauf gewartet, etwas von ihm zu hören oder wenigstens einen Blick auf ihn zu erhaschen, so kurz er auch sein mochte.
    Aber sie verzehrte sich nicht nach ihm. Der Laden hielt sie beschäftigt, außerdem erwartete sie täglich Dr. Swanns Anruf.
    "Wo ist Maeve?" Am liebsten hätte sie Rianna in die Arme genommen, wagte es aber nicht. Sie konnte die Niedergeschlagenheit des Kindes gut nachempfinden. Trotz der offensichtlichen Unterschiede - Rianna hatte wenigstens einen Vater und außerdem eine Schwester und eine hingebungsvolle Großmutter - Einsamkeit blieb Einsamkeit. Erwachsene hatten zumindest meistens die Wahl. Doch Kinder mussten einfach akzeptieren, was sie bekamen, ob es ihnen gefiel oder nicht.
    "Sie sagt, sie ist zu alt für die Lesestunde." Rianna sah über die Schulter zu den anderen Kindern, die sich im Kreis um Ayanna versammelt hatten. Avalon, die wie immer auf ihrem sonnigen Platz auf dem Boden lag, erhob sich, lief steifbeinig auf Rianna zu und stupste sie ein paarmal zärtlich mit der Nase an.
    Kichernd tätschelte das Mädchen den Kopf der Hündin. Es ging doch nichts über eine Hundetherapie, wenn das Leben einem mal wieder hart mitspielte. Echos Herz schmerzte. Wann würden Avalons Besitzer wohl gefunden werden? Wann würde der Anruf kommen?
    Als ob das Universum ihre Frage vernommen und beschlossen hätte, ausnahmsweise umgehend zu antworten, klingelte das Telefon.
    " Echo's Books and Gifts", meldete sie sich in der Hoffnung, dass es sich um einen Kunden handelte, obwohl sie es besser wusste.
    "Hier ist Cindy aus der Praxis von Dr. Swann", hörte sie eine fröhliche Stimme. "Wir haben Nachricht von dem Labor in Flagstaff bekommen. Haben Sie etwas zu schreiben zur Hand?"
    Haben Sie etwas zuschreiben zur Hand?
    Eine ganz normale und absolut logische Frage. In Echos Augen traten Tränen. ja", antwortete sie leise.
    Rianna sah sie an.
    "Mal sehen", sagte Cindy, ihre Worte wurden durch das leise Tippen auf einer Tastatur begleitet. "Das Tier heißt Snowball. Ihre Besitzer sind Herb und Marge Ademoye aus Santa Fe, New Mexico." Daraufhin nannte sie eine Telefonnummer.
    Snowball, dachte Echo, merkwürdig angerührt. Snowball, wie das Pferd, auf dem sie vor ein paar Tagen geritten war.
    Sie bedankte sich bei Cindy, legte auf und ging um den Tresen. Dann setzte sie sich vor Avalon hin und sah ihr in die Augen. "Hallo Snowball."
    Snowball wimmerte leise und leckte ihr übers Gesicht.
    "Ich dachte, sie heißt Avalon", bemerkte Rianna besorgt.
    "Nein." Tapfer schluckte Echo die Tränen hinunter. "Snowball."
    "Wir haben ein Pferd, das so heißt. Es hat meiner Tante Cassidy gehört."
    Echo blinzelte. Rance hatte nie eine Schwester erwähnt, andererseits gab es eine Menge, was sie über ihn nicht wusste. Obwohl ihr Herz gerade dabei war zu brechen, fiel ihr auf, dass Rianna in einem zärtlichen Ton von ihrer Tante gesprochen hatte.
    Natürlich hieß das nicht automatisch, dass Cassidy tot war. Manchmal verloren Leute auch einfach das Interesse an Pferden.
    "Sie war erst siebzehn, als sie starb", fuhr Rianna fort. "Ich war noch nicht auf der Welt, also kenne ich sie gar nicht."
    Mit einem Mal

Weitere Kostenlose Bücher