Echo der Liebe
gegessen."
"Ja", entgegnete Keegan, und das Lächeln in seiner Stimme war mindestens so groß wie ganz Triple M. "Und ich kann nur sagen, wenn du nicht an ihr interessiert wärst ..."
"Das reicht", warnte Rance ihn.
Einige taiwanesische Geschäftsleute kamen aus dem Konferenzzimmer, warfen ihm höflich neugierige Blicke zu und verschwanden auf der Toilette. "Nach Aussage der lieblichen Mrs. Wells läuft zwischen euch beiden nichts", fuhr Keegan fort.
Unwillkürlich dachte Rance daran, wie das Kopfende des Bettes gegen die Wand gekracht war, als er und Echo sich geliebt hatten.
"Du bist dermaßen bescheuert", sagte Keegan.
"Hast du mich angerufen, um mir das zu sagen?", blaffte Rance ihn an.
"Ich hatte gerade keine Postkarte zur Hand, um es dir zu schreiben. Also muss ich es dir via Satellit mitteilen." Dann schwieg Keegan einen Moment, wie immer, bevor er eine geistreiche Bemerkung machte. "Hör mal", meinte er schließlich. "Wenn sie sagt, dass zwischen euch nichts läuft, und du sagst, dass zwischen euch nichts läuft, was sollte mich dann davon abhalten, mein Glück bei ihr zu versuchen?"
"Meine Faust", entgegnete Rance sehr ernst.
"Vielleicht sollten wir das mal wieder hinter den Ställen klären", gab Keegan milde zurück. Und dann legte er einfach auf und ließ Rance allein in dem fremden Korridor zurück, wo er sein Handy umklammerte und glaubte, Qualm aus seinen Nasenlöchern aufsteigen zu sehen.
Er verbeugte sich vor dem nächsten Geschäftsmann, der gerade den Konferenzraum verließ, dann wählte er sehr ruhig eine Nummer.
"McKettrickCo, San Antonio", meldete sich eine freundliche Stimme fast vom anderen Ende der Welt.
"Hier spricht Rance", sagte er. "Ich brauche den Firmenjet."
Das Telefon klingelte früh am nächsten Morgen, noch bevor Echo den Laden geöffnet hatte. Aus Angst, dass Bud Willand bereits wieder auf freiem Fuß war, hatte sie eine
sehr unruhige Nacht hinter sich. Jetzt war sie so müde, dass ihre Stimme ein wenig schnippisch klang, als sie sagte: "Guten Morgen. Echo's Books and Gifts."
Eine kurze Pause entstand.
"Hier spricht Marge Ademoye", sagte dann Snowballs wahre Besitzerin vorsichtig.
"Marge", seufzte Echo. "Hallo." Sie sah zu Snowball, die ihren Blick wie immer mit rückhaltlosem Vertrauen erwiderte. Echo schluckte, dann sagte sie noch einmal: "Hallo."
"Wie geht es Snowball?", fragte Marge.
"Gut", entgegnete Echo. Denn Snowball ging es gut, dank Jesse und Keegan. Es machte keinen Sinn, die Ademoyes mit der Geschichte von Bud Willand zu beunruhigen, solange sie noch unterwegs waren und sowieso nichts tun konnten.
"Wir sind bereits in Boise", erklärte Marge. "Doch Herb hat ein kleines Problem mit seinem Herzschrittmacher. Darum könnte es noch ein paar Tage dauern, bis wir zu Ihnen kommen. Ich könnte Ihnen etwas Geld schicken für Snowballs Futter ..."
"Das ist nicht nötig", unterbrach Echo sie sanft. Zugleich schämte sie sich ein wenig über die Erleichterung, die sie verspürte. Der arme Herb hatte ein Problem mit seinem Herzschrittmacher, und sie reagierte erleichtert? "Gar kein Problem."
"Sie haben sie sehr lieb gewonnen, oder?", fragte Marge mit einer Zärtlichkeit in der Stimme, die Echo überraschte. Immerhin handelte es sich bei der Frau um eine vollkommene Fremde, Hunderte von Meilen entfernt von ihr.
"Ja", gab Echo zu.
"Wie könnte es auch anders sein", sagte Marge. "Dieser Hund ist einfach wunderbar. Als Herb nach der Operation aus dem Krankenhaus nach Hause kam, ist sie eine Woche lang nicht von seiner Seite gewichen."
Echo betrachtete Snowball, die mit aufgerichteten Ohren neben ihr stand, als ob sie Marges Stimme hören könnte. Vielleicht war das ja auch der Fall. ja, dachte Echo, man muss diesen Hund einfach lieben - es sei denn, man hieß Bud Willand.
Sie schüttelte den Gedanken an diesen abscheulichen Mann ab und versuchte zu lächeln. "Würden Sie Snowball gern Hallo sagen?"
"Liebend gern." Marges Stimme klang erstickt.
"Einen Moment." Echo hielt Snowball das Telefon ans Ohr. Als Marge zu sprechen begann, bellte Snowball kurz auf und wedelte heftig mit dem Schwanz. Marge sprach noch immer, als Echo den Hörer wieder an ihr Ohr drückte. "Und wir freuen uns so darauf, unser kleines Schätzchen endlich wiederzusehen ..."
Nach einem kurzen Moment sagte Echo. "Sie wartet auf Sie, Marge."
"Danke." Dann brach Marge in Tränen aus. Gleich darauf entschuldigte sie sich. "Es liegt nur daran, dass wir uns solche Sorgen gemacht haben, und
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