Echo der Liebe
nach oben, erklärte Snowball, dass sie bei Jesse sicher sei, schüttete zwei Gläser Wasser hinunter und eilte zur Polizeistation.
Noch immer in Handschellen saß Bud Willand auf einem Stuhl, den Kopf mit dem fettigen Haar gesenkt.
"Sie werden mich doch nicht wirklich anzeigen, oder?", flehte er Echo an.
"Und ob ich das tue."
Er kniff die Augen zusammen.
Wyatt Terp, der das Gespräch vom Wasserspender aus mit anhörte, näherte sich lächelnd.
"Hören Sie", versuchte Willand es erneut. "Ich bin kein Krimineller. Nur ein ganz normaler Typ, der versucht, zurechtzukommen."
"Wissen Sie was?", entgegnete Echo. "Genau das hat dieser Idiot auch gesagt, der mich eines Abends in Chicago ausrauben wollte, wobei ein Passant sich zufälliger- und glücklicherweise als Polizist herausstellte. Besagter Idiot sitzt jetzt für drei Jahre im Knast."
"Ich schätze, das heißt, dass Sie mich anzeigen werden?"
Sie verdrehte die Augen. "Und ich dachte schon, Sie würden es nie begreifen."
Wyatt legte ein bereits ausgefülltes Formular vor Echo, sie musste nur noch unterschreiben.
Willand stöhnte. Dann warf er ihr einen listigen Blick zu. "Die werden mich auf Kaution rauslassen. Vermutlich noch vor morgen früh."
"Bedrohen Sie gerade eine Bürgerin meiner Stadt?" Wyatt beugte sich vor.
"Wein wollen Sie was vormachen?", zischte Willand, sank jedoch etwas in sich zusammen. "Das ist nicht Ihre Stadt, das ist die McKettrick-Stadt, das weiß doch Jeder."
Lächelnd winkte Wyatt einen Polizisten heran. "Mr. Willand ist unserer Gesellschaft überdrüssig. Warum bringen Sie ihn nicht in eine hübsche ruhige Zelle?"
Wenige Sekunden später zog der Polizist Bud auf die Füße und schob ihn durch eine Tür, die sich mit einem zischenden Geräusch automatisch öffnete und wieder schloss.
Trotzdem sank Echos Mut ein wenig. "Glauben Sie, dass er mich noch mal behelligen wird? Vermutlich hat er recht, wenn er sagt, dass er schon vor morgen früh auf Kaution rauskommt."
Aber Wyatt lächelte sie beruhigend an. "Er hat auch in anderer Hinsicht recht."
"Wie bitte?"
"Das hier ist tatsächlich die McKettrick-Stadt."
Noch auf der Straße fragte Echo sich, ob Wyatt sie mit diesem Kommentar etwa hatte beruhigen wollen.
Als Rance in einem Meeting saß, vibrierte plötzlich sein Handy in der Hemdtasche. Mit gerunzelter Stirn nahm er es heraus, sah aufs Display, erkannte Keegans Nummer und stand kurz vor einem Herzinfarkt.
Natürlich bekam er regelmäßig Anrufe aus Amerika, aber immer aus dem Hauptbüro in San Antonio, aus dem Büro in Indian Rock oder direkt von der Ranch. Sofort stellte er sich die verschiedensten Katastrophen vor, ihm brach kalter Schweiß aus. Mit den obligatorischen Verbeugungen entschuldigte er sich und eilte in den Korridor.
"Rance", bellte er in sein Handy und versuchte, sich innerlich zu stählen.
Maeve. Rianna.
Echo.
"Es geht allen gut", verkündete Keegan schnell.
Erleichtert sank Rance gegen die Wand. "Verdammt", zischte er und fuhr sich mit der freien Hand durchs Haar. "Bei euch muss es mitten in der Nacht sein, ich dachte schon
"Ich weiß, was du dachtest. Und es tut mir leid. Aber es ist nicht mitten in der Nacht, sondern erst elf. Deshalb dachte ich, du würdest gern erfahren, dass es vorhin in Echos Laden einen Zwischenfall gab."
Rances Magen zog sich zusammen. "Was für einen Zwischenfall?"
"Reg dich nicht auf", beruhigte Keegan ihn. Jesse und ich haben uns mit ein wenig Hilfe von Wyatt darum gekümmert. Irgend so ein Mistkerl ist durch die Hintertür eingebrochen, während wir drei im Roadhouse zu Abend gegessen haben, und hat ihren Hund mitgenommen."
Rance spürte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich. Aus seinem ganzen Körper, um genau zu sein. Es hätte ihn nicht gewundert, wenn sich eine rote Pfütze um seine Schuhe gesammelt hätte. "Ist sie in Ordnung?", keuchte er.
"Ich sagte doch, wir haben uns darum gekümmert, oder etwa nicht?"
"Was ist mit dem Hund?"
Keegan lachte. "Nichts passiert."
Rance rieb sich über das Gesicht. "Und Wyatt ist auch dabei gewesen?"
"Er hat ihn verhaftet. Der Typ sitzt im Gefängnis. Jesse, und ich haben die Schlösser an beiden Türen ausgewechselt."
Obwohl Rance vor allem erleichtert war, ärgerte er sich auch ein wenig darüber, dass seine Cousins und nicht er für Echo da gewesen waren, als es darauf ankam. "Danke", sagte er tonlos.
Keegan lachte schon wieder. .Du hörst dich nicht besonders begeistert an."
"Ihr drei habt also zusammen zu Abend
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