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Echo der Vergangenheit (German Edition)

Echo der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Echo der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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allerdings misslang. In der Nische war wenig Platz, und bei der lauten Musik musste er nah an sie heranrücken, um zu verstehen, was sie sagte. »Das hat Seth auch gesagt. Er wollte nicht glauben, dass es sich um denselben Brandstifter handelt. Aus den Gründen, die Sie gerade genannt haben.«
    Ah, sie sprach von Seth MacIntyre, dem Chefbrandermittler des Countys. Der Mann stand schon auf Kentons Liste der rasch zu kontaktierenden Leute.
    »Ich war vor Ort«, fuhr sie fort. »Ich habe gesehen, was er getan hat, und ich weiß, dass es sich um ein und denselben Täter handelt.«
    Er starrte auf ihren gesenkten Kopf hinab. »Was hat er getan?«
    Sie warf ihm aus dem Augenwinkel einen Blick zu. »Er hat sie in die Falle gelockt und es dann dem Feuer überlassen, sie zu erledigen.«
    ***
    Ein weiteres heruntergekommenes Haus. Ein weiterer Schlupfwinkel für Drogenabhängige, in dem sein Opfer sich verkriechen konnte.
    Aber diesmal würde er vorsichtiger sein. Er würde das Bauwerk gründlich durchsuchen und sich vergewissern, dass sich niemand sonst darin befand.
    Er zog die Baseballkappe tief in die Stirn und steckte das Streichholz hinter das linke Ohr. Im Auto hatte er etwas Benzin. Jetzt musste er nur noch warten. Für Larry Powell war er bestens vorbereitet. Er zog die Handschuhe aus der Gesäßtasche und streifte sie sorgfältig über die Finger. Man konnte nicht vorsichtig genug sein.
    Langsam, lautlos schlich er auf die Tür zu. In diesem Haus gab es nur ein Stockwerk.
    Tatsächlich war seine Arbeit schon zur Hälfte erledigt. Die Fenster des Hauses waren bis auf eins ganz rechts außen, durch das seine Beute ins Haus gelangt war, mit Pappkarton und Holz zugenagelt.
    Durch dieses Fenster würde auch er ins Haus gelangen.
    Grinsend zwängte er sich hindurch. Dieses Gebäude würde herrlich brennen.
    Der kleine Raum war voller Müll. An der hinteren Wand lag eine Matratze, und – ja, dort saß seine Beute. Larry wiegte sich vor und zurück und brummte vor sich hin.
    Er schlich auf Larry zu und wisperte seinen Namen.
    Larry drehte sich um, riss die Augen auf und hob die Hände.
    Er wich zurück, entkam knapp einem Zucken dieser fuchtelnden Hände. »Ruhig … «
    Larry blinzelte. »K… kenne ich dich, Mann?« Es war dunkel im Zimmer, durch das Fenster fiel nur wenig Licht. Wenn die Straßenlampen nicht gebrannt hätten, hätte er in völliger Finsternis arbeiten können.
    Die Finsternis hatte er schon immer geliebt.
    Er ballte die Faust, bis das Leder über seine Fingerknöchel spannte. »Möglich.« Es spielte keine Rolle mehr, ob Larry ihn beim letzten Feuer gesehen hatte. Das Jagdfieber brachte sein Blut in Wallung. Wie ein Rausch aus Zorn und Verlangen.
    Larry riss die Augen auf. Sie traten aus den Höhlen. »Warte! Ich – ich habe dich schon m… mal gesehen. Du – du bist der, der … «
    Er knallte Larry die Faust ins Gesicht.
    ***
    »Manchen Brandstiftern geht es nur um das Feuer.« Lora hatte ausgetrunken. Ein zweites Bier bestellte sie nicht. »Sie sehen gern den Flammen zu, genießen, wie alles abbrennt.«
    »Auf diesen Typen trifft das nicht zu?«, fragte Kenton.
    »In den Häusern, die er anzündet, sind Menschen. Er weiß das. Deshalb wählt er sie aus. Das erste Opfer, Jennifer Langley, war in einer Wohnung im ersten Stock. Er hat ihre Sprinkleranlage lahmgelegt. Dann hat er die Fenster und die Tür zugenagelt. Wir mussten uns mit der Axt einen Weg nach drinnen bahnen.«
    Jennifer Langley. Die Schwester, die auf der Intensivstation gearbeitet hatte. 29. Er hatte den Bericht gelesen. Keine Vorstrafen, bei den Nachbarn offensichtlich beliebt, bei den Kollegen allerdings weniger. Diese behaupteten, sie habe nicht besonders gut mit Patienten umgehen können.
    Ja, die Tatsachen kannte er, außerdem hatte er Fotos dessen gesehen, was nach dem Feuer noch übrig war.
    Viel war es nicht gewesen.
    »Sie lebte noch, als das Feuer ausbrach. Die Nachbarn haben sie um Hilfe rufen hören.«
    Oh, Hölle.
    »Sie versuchte, ihre Fenster einzuschlagen – am Tatort war überall Glas, allerdings im ersten Stock … « Lora schüttelte den Kopf. »Sie wäre direkt auf den Beton geknallt – so weit ist sie aber gar nicht gekommen.«
    »Das Feuer war zu schnell.«
    »Es ist direkt auf sie zugerast. Wir haben uns wirklich beeilt, da rüberzukommen, Kent, haben diese Tür eingeschlagen … «
    Sie waren dennoch zu spät gekommen.
    Sie senkte den Blick auf den Tisch.
    »Sie kennen das Verbrennungsdreieck?«
    Er nickte,

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