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Echo der Vergangenheit (German Edition)

Echo der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Echo der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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gelichtet. Man bestellte letzte Runden, und immer mehr Leute bewegten sich in Richtung Ausgang.
    »Als wir die Tür zu Charlies Wohnung aufbrachen, sah ich als Erstes den Rollstuhl.«
    Kenton hätte darauf gewettet, dass der arme Charlie woanders gesteckt hatte. Viel näher am Feuer.
    »Wir suchten und fanden ihn schließlich. Charlie lag am Boden. Er rührte sich nicht, aber die Flammen hatten ihn noch nicht erwischt. Der Täter hatte mit dem Brandbeschleuniger einen Kreis um Charlie gezogen. Dieser Mann weiß, wie man einen Brand legt und was man mit den Opfern machen muss, damit sie nicht an Rauchvergiftung sterben.«
    Kenton wusste, dass bei Bränden oft Rauchvergiftung die Todesursache war.
    »Er schafft mit seinen Brandbeschleunigern eine Lunte und lässt das Feuer ausbrechen, wie er es will.«
    Damit seine Opfer möglichst viel leiden mussten.
    »Bei Skofield leckten die Flammen an der Decke über ihm entlang. Mir war klar, dass das Dach einstürzen würde. Uns blieb kaum Zeit, ihn da rauszuholen.«
    Er wusste, wie die Geschichte endete. Charlie hatte es nicht geschafft.
    Genauso wenig wie Carter Creed. »Sie sind trotzdem rein.«
    Sie leckte sich die Lippen, eine rasche Bewegung, die seinen Körper anspannen ließ, obwohl er gerade nicht an Sex denken sollte. An Feuer und Tod, aber nicht an Sex. Nicht jetzt.
    »Carter ging rein.« Kummer in ihrer Stimme. »Carter war Teamleiter; er ist als Erster rein.« Sie schluckte. »Dann stürzte das Dach ein.«
    Sie stierte ihn an, aber Kenton war sicher, dass sie ihn gar nicht wahrnahm. »Lora.« Da war noch mehr, so nah, wie ihr das ging.
    »Wir haben sie rausgeholt.« Sie zuckte die Achseln. »Es war zu spät.« Sie musste ein paarmal blinzeln.
    Oh Hölle, mit Frauentränen hatte er noch nie gut umgehen können.
    Doch Lora weinte nicht. Sie schob das spitze Kinn vor und kniff ihre unbeschreiblichen Augen zusammen. »Es gefällt mir nicht, Leute ans Feuer zu verlieren, und Kollegen zu beerdigen gefällt mir schon dreimal nicht.«
    »Nein.« Bei seinem letzten großen Fall hatte er fast ein Teammitglied verloren, von daher konnte er ihren Schmerz nachvollziehen.
    Kenton berührte sie, weil ihm danach war. Er legte seine Hand auf ihre und drückte sie kurz.
    Es überraschte und freute ihn, dass sie die Hand nicht sofort wegzog.
    »Ich war bei Creeds Begräbnis. Ich stand an seinem Grab, habe Blumen auf den Sarg gelegt und geweint wie alle anderen auch.« Er spürte, wie sie ihre Hand unter seiner zur Faust ballte. »Das alles, weil so ein krankes Arschloch da draußen darauf abfährt, Brände zu legen.«
    ***
    »Sagen Sie Chief Garrison, es brennt in der Byron.«
    »Sind Sie vor Ort?«, klang die weibliche Stimme aus dem Hörer. »Ich brauche die genaue Adresse, ich … «
    »Garrison kann sich am Rauch orientieren.« Die Flammen würden den Himmel erleuchten. Dafür würde er sorgen.
    »Sir?« Jetzt klang die Frau furchtsam. Gut. Sie sollte Angst haben. Alle sollten sie Angst haben.
    »Das Opfer lebt noch … «
    »Mach m… mich los!«, schrie Larry mit sich überschlagender Stimme.
    »Aber nicht mehr lange«, murmelte er. »Garrisons Männer sollten sich beeilen.«
    Die Männer … und die schnuckelige Lora.
    Aber sie hatte an diesem Abend frei. Bedauerlich. Aber ihm war keine Wahl geblieben. Powell hatte noch in dieser Nacht sterben müssen.
    Er unterbrach die Verbindung.
    »Bitte, M… Mann, ich tue alles, was du … «
    Er steckte das Mobiltelefon wieder in die Tasche, schüttelte den Kopf und kletterte schweigend aus dem Fenster.
    »Lass mich nicht allein! L… lass mich nicht … «
    Die Nachtluft war warm und drückend. Er sah die Straße entlang. Er durfte kein Risiko eingehen. Sobald er sicher war, dass niemand unterwegs war, eilte er zu seinem Auto zurück.
    Er war zu gut, um etwas zurückzulassen, das ihn belasten könnte. Den Kanister warf er hinten auf den Pick-up. Er zog die Handschuhe aus und wechselte das Oberhemd.
    Als er wieder ins Haus kletterte, heulte Larry. Laut, verzweifelt und unter vielen Tränen.
    Er zückte sein Streichholz und rieb damit über die Wand. Eine Flamme loderte auf. So klein war sie!
    Er griff nach der braunen Tüte, die er aus dem Auto geholt hatte, und zündete sie lächelnd an.
    Ein Feuer konnte schnell größer werden.
    So schnell, wie Larrys Hoffnungen erloschen.
    »Bitte nicht, b… bitte … «
    Er beugte sich zu der feuchten Spur hinab. »vielleicht retten sie dich ja.« Er ließ die brennende Tüte fallen, trat einen

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