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Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Titel: Echo des Blutes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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plötzlich zu leicht. Sie versuchte es noch einmal.
    »Zimmerservice«, sagte sie und klopfte. Ihre Stimme hörte sich an wie ein leises Quieken.
    Sie klopfte lauter. »Zimmerservice.«
    Keine Reaktion.
    Jetzt oder nie.
    Lucy zog die Schlüsselkarte für diese Etage hervor, steckte sie in den Schlitz und betrat Zimmer 1208.
    Das Zimmer war leer.
    Die Zimmermädchen durften die Türen an sich nicht schließen, aber manchmal gingen sie von alleine zu, und das wusste die Hausdame. Heute passierte es eben einmal. Allerdings half Lucy etwas nach.
    Sie schleppte alles, was sie brauchte, ins Zimmer und legte es aufs Bett. Dann überflog sie die Checkliste. Nie zuvor in ihrem Leben hatte Lucy so schnell gearbeitet wie heute.
    Es war verrückt. Was machte sie hier? Sie bildete sich alles nur ein. Das war alles nur ein Hirngespinst. Seitdem sie von dem Traumweber gehört hatte, glich ihr Leben einem verrückten Traum. Die Tatsache, dass ein kleines Mädchen in diesem Zimmer ermordet worden war, konnte nur ein grässlicher, tragischer Zufall sein.
    Mr. Adrian Costa verfügte über keine besonderen Fähigkeiten und keine außergewöhnliche Macht. Der Mann war ein Scharlatan, und er belog sie. Nur ein Hochstapler wie die anderen auch.
    Blitzschnell erledigte Lucy die restlichen Arbeiten. Sie schaffte es in fünfzehn Minuten und stellte damit einen neuen Rekord auf. Als sie fertig war, fühlte sie sich ein bisschen besser. Ein sauberes Zimmer übte diese Wirkung stets auf sie aus. Jetzt konnte sie wieder gehen.
    Als sie das Zimmer gerade verlassen wollte, fiel ihr Blick auf die untere Schublade der Kommode, die einen Spalt breit offen war. Lucy schaute zur Tür und wieder auf die Schublade.
    Sie konnte dem Drang, die Schublade zu öffnen, nicht widerstehen und zog sie vorsichtig auf. Dort lagen drei gefaltete Anzughemden. Und darunter lag etwas, das glänzte. Lucy schob die Hemden zur Seite, und dann sah sie es.
    Unten in der Schublade lag ein Foto ihrer Mutter.

55.
    Byrne saß in seinem Van. Auf dem Weg nach Chestnut Hill hatte er sich alles genau überlegt: Wie er sich verhalten, mit Christa-Marie sprechen und die Informationen, die er brauchte, von ihr bekommen würde. Er nahm sich vor, das Haus wie der erfahrene Ermittler, der er war, der coole Typ, der Master oft the Universe, zu betreten und es mit den Informationen, die er brauchte, wieder zu verlassen.
    Er hatte kläglich versagt und war ohne die geringste Information wieder gegangen.
    Byrne fragte sich, wie er jetzt vorgehen sollte. Er könnte sich mit Michael Drummond oder Paul DiCarlo von der Bezirksstaatsanwaltschaft in Verbindung setzen. Diese würden Christa-Marie Schönburg dann über ihren Anwalt Benjamin Curtin die Aufforderung zukommen lassen, im Roundhouse eine offizielle Aussage zu machen. Byrne konnte sich lebhaft vorstellen, was für einen Zirkus das zur Folge hätte.
    Er wollte seinen Wagen gerade starten, da sah er, dass Adele Hancock quer über die Auffahrt auf den Van zusteuerte. Als sie näher kam, ließ Burne das Fenster herunter.
    »Ich soll Ihnen das hier geben.«
    Adele Hancock reichte ihm eine eingeschweißte CD. Auf dem Cover war ein Foto von Christa-Marie in einem Café in Italien abgebildet. Im Hintergrund sah man die Basilica di Santa Maria del Fiore.
    »Sie hat gesagt, wenn Sie sie besser kennenlernen möchten, müssen Sie sich das hier anhören.«
    »Was glauben Sie, was sie damit meint?«
    Hancock lächelte verhalten. »Wenn Sie ein paar Jahre Zeit übrig haben, könnte ich vielleicht versuchen, Ihnen erste Einblicke zu geben.«
    Fünfzehn Minuten später fuhr Byrne auf den Expressway. Er konnte noch nicht in die Stadt zurückkehren. Er musste noch einen Zwischenstopp einlegen.
    Byrne steckte in einem Zwiespalt. Es gab etwas, was er unbedingt tun musste und auch tun sollte. Doch eine andere Sache war genauso dringend, und genau das würde er jetzt tun.
    Als Byrne Richtung Westen fuhr, packte er die CD aus und schob sie in den CD-Player. Kurz darauf hallte der majestätische Klang von Christa-Marie Schönburgs Cellospiel durch den Wagen.

56.
    Tommy Archer konnte sich nicht an den Geruch gewöhnen und würde es vermutlich auch niemals tun. Keine gute Voraussetzung für jemanden, der davon träumte, eines Tages seinen eigenen Friseursalon zu besitzen.
    Der Geruch, der ihm heute besonders zu schaffen machte – es gab so viele in diesem Beruf –, war der widerliche Gestank der Dauerwelle, die er soeben Mrs. Smith gemacht hatte. Bei dem

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