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Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Titel: Echo des Blutes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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wurden. Haar-und Faserspuren aus meinem Van wiesen ebenfalls auf mich als Täter hin. Es war ihnen verdammt ernst. Ich wusste überhaupt nicht, wie mir geschah.«
    »Was zum Teufel hast du hier gemacht?«
    Byrnes Blick wanderte zum Haus und dann zurück zu Jessica. »Ich weiß nicht, ob dich meine Antwort zufriedenstellen wird.«
    »Versuch es.«
    »Ich wusste, dass die Antworten auf all die Fragen in Christa-Maries Kopf eingeschlossen waren. Ich wusste auch, dass die Zeit knapp war, aber ich musste es versuchen.«
    Jessica hörte Byrne zu und beschloss, ihm nicht zu sagen, dass sie bereits von den Beweisen wusste, die Diaz vorlagen. Jetzt begriff sie, dass Drummond Byrne die Beweise in der Hoffnung, dessen Verhaftung durchzusetzen, untergeschoben hatte, um heute Nacht mehr Zeit für sich herauszuschlagen.
    »Als wir im Roundhouse ankamen, führten sie eine Leibesvisitation durch«, fuhr Byrne fort. »Sie haben mir das Handy abgenommen. Russ Diaz scrollte durch meine Anrufe. Er schaute sich auch die Fotos an und fand dieses hier.« Byrne hielt sein Handy hoch. »Ich hatte es mir selbst noch gar nicht angesehen, und als ich es tat, wurde mir alles klar.«
    Byrne tippte aufs Display und zeigte Jessica ein Bild. Christa-Marie stand auf der Treppe eines riesengroßen Hauses. Neben der breiten zerkratzten Eichentür war eine Inschrift. Byrne tippte noch einmal aufs Display und vergrößerte den Text.
    »Was man hinterlässt, ist nicht das, was in Stein gemeißelt ist, sondern das, was in den anderen weiterlebt.«
    »Das hat Drummond auf seiner Abschiedsparty gesagt«, sagte Jessica.
    Byrne nickte.
    »Und dieses Bild wurde in Convent Hill aufgenommen«, fügte sie hinzu.
    »Ja.«
    Jessica erkannte den Ort wieder. Es war dasselbe Motiv wie auf dem Foto in Joseph Novaks Tagebuch mit dem Wort Hölle auf der Rückseite.
    »Drummond war in Convent Hill, um Christa-Marie zu besuchen. Dort hat er die Inschrift gesehen. Wir haben vom Roundhouse aus das Prentiss Institute angerufen und sie gebeten, in den Unterlagen nachzuschauen. Michael Drummond hat bei Christa-Marie studiert. Er und Novak waren ihre Schüler an dem Tag, als Gabriel Thorne ermordet wurde.«
    Jessica trat einen Schritt zur Seite und dachte über die neuen Informationen nach. Dann wandte sie sich wieder Byrne zu. Ihre Wut war noch lange nicht verraucht.
    »Ich war mehr als einmal in so gefährlichen Situationen, Kevin.«
    »Ich weiß.«
    »Da hätte ganz schnell etwas schiefgehen können.«
    Byrne wies auf die sechs SWAT-Officer draußen vor dem Haus. Sie hatten ein freies Schussfeld auf die Ostseite des Hauses, wo sich die Küche und das Musikzimmer befanden.
    »Du warst zu keinem Zeitpunkt in Gefahr, Jess. Sie hatten Drummond durch die Fenster im Visier. Wenn er sich dir genähert hätte, hätten sie ihn ausgeschaltet. Wir hofften nur, dass das nicht geschehen würde, bevor er geredet hätte. Wir mussten ihn dazu bringen, ein Geständnis abzulegen.«
    »Warum? Wovon sprichst du?«
    Byrne hielt eine CD in einer Klarsichthülle hoch.
    »Was ist das?«, fragte sie.
    »Auf dieser CD ist alles aufgezeichnet. Christa-Marie hat ein hochmodernes, gut ausgestattetes Tonstudio oben. Im Musikzimmer gibt es sechs Mikrofone. Mateo ist jetzt oben in dem Studio. Er fühlt sich wie ein Kind im Spielzeugladen.«
    »Du sagst, alles, was passiert ist, wurde aufgenommen? «
    Byrne nickte. »Als Drummond heute Abend hier ankam, ging er hoch in das Zimmer und bereitete alles vor. Es ist alles hier drauf. Christa-Marie, die den Totentanz spielt, und im Hintergrund Drummonds grauenhafte Aufnahmen der Todesschreie. Er hat schließlich sein Meisterwerk bekommen.«
    Jessica drehte sich der Kopf. »Was ist mit Lucy?«, fragte sie. »Es interessiert mich nicht, wie gut die SWAT-Officer sind. Drummond hat ihr das Rasiermesser an die Kehle gehalten.«
    Byrne wandte kurz den Blick ab, als der Transporter der Rechtsmedizin die Auffahrt hochfuhr.
    »Lucy hatten wir nicht einkalkuliert«, sagte er. »Ich hatte keine Ahnung, dass sie hier war.«
    Als das Haus neunzig Minuten später versiegelt war und ein Streifenwagen vor dem Eingang stand, wartete Byrne auf der runden Auffahrt auf Jessica. Sie würden zurück ins Roundhouse fahren und mit der schwierigen Arbeit beginnen, die Schrecken der letzten Wochen Stück für Stück zusammenzufügen.
    Jessica trat durch die Tür und schloss sie hinter sich. Sie schaute auf die Uhr. 2.52 Uhr.
    Allerheiligen.

102.
    D IENSTAG , 2. N OVEMBER
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