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Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Titel: Echo des Blutes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Wohnungen erschossen worden, und es sah ganz nach einem Bandenkrieg aus. Wie sich herausstellte, hatte eines der Opfer – ein ehemaliges Partyluder – ein geheimes Leben geführt. Dazu gehörten auch Striptease, Drogenhandel und Dates mit lokalen Sportgrößen. Die ganze Sache war ziemlich brisant, und das bedeutete, dass die Geschichte sich innerhalb weniger Stunden wie ein Lauffeuer verbreitet hatte.
    Bis zum heutigen Tag hatte die Polizei sieben Verdächtige festgenommen. Sie rechneten im Roundhouse bald mit den ersten Geständnissen. Die Spieler der Sixers, Eagles, Phillies und Flyers würden alle mächtig ins Schwitzen geraten.
    »Ich hab ’ne Menge Zeit in den Fall investiert«, sagte Byrne. Er musste gute Miene zum bösen Spiel machen, und das konnte er so gut wie jeder andere, wenn nicht noch besser.
    »Ich weiß, Byrne. Tut mir leid. Der Fontana-Fall genießt oberste Priorität, und Sie wissen, wie so etwas läuft. Menschen vergessen, Menschen laufen weg, Menschen verschwinden auf mysteriöse Weise. Vor allem bei einem Mord im Drogenmilieu.«
    Byrne wusste, was er meinte. Bei so schockierenden, brutalen Morden wie im Fontana-Fall kochten die Emotionen hoch.
    »Wie geht es weiter?«
    Drummond schaute auf seinem BlackBerry nach. »Die Geschworenen treten in drei Tagen wieder zusammen, und dann verhandeln sie den Robles-Fall. Versprochen.«
    Vielleicht spielte es gar keine Rolle. Philadelphia hatte seine eigenen Methoden, Probleme zu lösen.
    »Danke, dass Sie Zeit für mich hatten, Michael.«
    »Kein Problem. Kommen Sie zu meiner Party?«
    »Die lasse ich mir nicht entgehen.«
    Sie schüttelten sich wieder die Hand. »Machen Sie sich keine Sorgen, Kevin. Dazu besteht nicht der geringste Grund. Eddie Robles ist Geschichte.«
    Byrne starrte ihn ungerührt an. »Halten Sie mich auf dem Laufenden.«
    Byrne überlegte, ob er zum Roundhouse fahren sollte, doch dort wurde er noch nicht erwartet. Er musste nachdenken. Er fuhr zur York Street und parkte gegenüber der Gasse, in die Eduardo Robles hineingegangen war.
    Eddie Robles wird vermisst.
    Byrne stieg aus und schaute die Straße in beide Richtungen hinunter. Ein paar Häuser weiter entdeckte er das, was er gesucht und am Tag zuvor nicht gesehen hatte.
    Hoch über dem Bürgersteig hing eine Überwachungskamera der Polizei und beobachtete gleichgültig das Treiben auf der Straße.

8.
    In der Mordkommission im Roundhouse herrschte ständig ein kontrolliertes Chaos. In dem Dezernat arbeiteten neunzig Detectives in drei Schichten, sieben Tage die Woche. Das Erdgeschoss bestand aus labyrinthartigen Gängen mit halbrunden Büros. Es war eine echte Herausforderung, Schreibtische, Aktenschränke und Computertische – mit anderen Worten alles, was man in einem Büro brauchte – aufzustellen. Niemand machte sich die Mühe, über eine angenehme Gestaltung der Räume auch nur nachzudenken.
    Aber es gab ein System, und das System funktionierte. Die Aufklärungsrate der Mordkommission von Philadelphia gehörte zu den höchsten im ganzen Land.
    Mittags, als die meisten Detectives Pause machten oder auf den Straßen unterwegs waren, betrat Dana Westbrook das Büro, in dem Jessica saß.
    Sergeant Dana Westbrook, die Tochter eines pensionierten Polizeiinspektors, war die neue Chefin, die Nachfolgerin von Ike Buchanan, der in den Ruhestand getreten war. Die in Kensington aufgewachsene Endvierzigerin hatte während der Operation Desert Storm in der Elitetruppe der Marines gedient.
    Auf den ersten Blick wirkte sie keineswegs einschüchternd. Mit dem kurz geschnittenen Haar, das allmählich ergraute, und ihrer Größe von gerade mal eins fünfundsechzig überragte sie niemanden. Doch sie war körperlich gut in Form und nahm noch immer vier Mal pro Woche am Zirkeltraining der Marines teil. Sie konnte schneller laufen und erbrachte bessere Leistungen beim Training als zwanzig Jahre jüngere Frauen und auch als viele Männer.
    Da sie als Frau in einem Bereich arbeitete, der vermutlich immer eine Männerdomäne bleiben würde, war ihre militärische Ausbildung von großem Vorteil.
    Wie in allen Polizeibehörden und paramilitärischen Organisationen gab es auch hier eine Befehlskette. Vom Commissioner zu seinem Stellvertreter, vom Chief Inspector über den Staff Inspector zum Captain und bis hinunter zum Lieutenant und zum Sergeant, dann zum Detective, Officer und den Neueinsteigern war es eine straff organisierte Institution. Und der Druck wurde immer von oben nach unten

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