Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Titel: Echo des Blutes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
Vom Netzwerk:
Tatort durchführen, die vorhandenen Spuren auswerten und hoffen, dass etwas dabei herauskam. Wenn ein Opfer nicht identifiziert werden konnte, blieb nur die Hoffnung, dass bis zum nächsten Tag jemand von dem Leichenfund erfahren hatte und sich meldete, weil der Ehemann, Bruder oder Sohn vermisst wurde.
    Jessica wollte an den Tatort zurückkehren, sobald ihr Bericht über die ersten Ermittlungsergebnisse fertig war. Die Leute, deren Frühschicht gleich zu Ende ging, konnten etwas gesehen haben.
    Sie machte sich eine Notiz, Kevin zu bitten, einen seiner Freunde zu kontaktieren, einen Detective, der im Polizeibezirk Süd arbeitete. Je mehr Leute in die Ermittlungen eines Mordfalls einbezogen wurden – vor allem zu diesem frühen Zeitpunkt –, desto besser. Die Detectives vor Ort kannten ihr Revier und ihre Kriminellen besser als jeder andere.
    Ehe Jessica sich darum kümmern konnte, spürte sie, dass jemand auf sie zukam. Sie drehte sich um. Dennis Stansfield stand hinter ihr. Er war wie ein Virus, das sie offenbar nicht abschütteln konnte.
    »Was kann ich für Sie tun, Detective?«, fragte Jessica.
    Stansfield deutete auf den Notizblock auf dem Schreibtisch. »Ich wollte Ihnen nicht über die Schulter schauen.«
    »Und warum tun Sie es dann?«
    »Hm, ich habe kürzlich etwas über ihn gehört.«
    »Ihn?«
    »Ja. Detective Byrne.«
    Jessica schlug die Akte und den Notizblock zu, drehte sich auf dem Stuhl um und stand auf. Sie hatte nicht vor, sich im Sitzen mit diesem Typen zu unterhalten. »Und was genau?«
    Stansfield sah sich im Büro um und wandte sich Jessica dann wieder zu. »Nun, dass er nicht mehr mit Herz und Seele dabei ist«, sagte er leise.
    »Ach ja?«
    »Ja, und dass er mit dem Gedanken spielt aufzuhören. Und dass er vielleicht nicht mehr der Polizist ist, der er einmal war.«
    Jessica nickte. »Interessant.«
    »Ich sage nur das, was ich gehört habe, verstehen Sie? Und das haben mehrere Leute gesagt.«
    »Okay, Dennis «, sagte Jessica. »Vielleicht haben Sie recht.«
    »Tatsächlich?« Stansfield schien überrascht zu sein.
    »Ja. Kann ich ihm sagen, dass Sie mir das erzählt haben? Er wird sich sicher freuen, das zu erfahren, wenn es hier die Runde macht.«
    »Hm, mir wäre es lieber, wenn Sie es nicht tun«, sagte Stansfield. »Ich meinte nur, dass …«
    »Warum sagen Sie es ihm nicht selbst?«
    »Wie bitte?«
    »Er steht genau hinter Ihnen.«
    Stansfield wirbelte herum und schaute ungläubig auf Kevin Byrne, der ihn um einen halben Kopf überragte. Im ersten Augenblick sah es so aus, als wolle Stansfield die Hand ausstrecken, um Byrne zu begrüßen. Und es sah so aus, als würde Byrne Stansfield gleich aus dem Fenster werfen. Beide Männer hielten sich zurück.
    »Detective«, stammelte Stansfield.
    Byrne starrte Stansfield an, bis dieser sich nur noch für die Uhrzeit interessierte. Er warf einen Blick auf die Uhr und wandte sich dann sofort an Jessica.
    »Ich versuche, den Besitzer des Hauses ausfindig zu machen«, sagte er. »Mein Handy ist eingeschaltet, falls Sie mich brauchen.«
    »Garantiert nicht«, murmelte Jessica, als Stansfield außer Hörweite war. »Hast du die Anhörung vor der Grand Jury hinter dir?«, fragte sie Byrne dann.
    Er schüttelte den Kopf. »Verschoben. Heute wird der Fontana-Fall verhandelt.«
    »Hat Drummond dir gesagt, wann es mit deinem Fall weitergeht?«
    »Eventuell nächste Woche.«
    »Scheiße.« Je länger eine Sache sich hinzog, desto größer war die Gefahr, dass die Leute plötzlich an Amnesie litten.
    Byrne zeigte auf Stansfield, der gerade das Büro verließ. »Seit wann arbeitet er mit dir zusammen?«
    »Seit heute. Der Boss hat ihn mir heute Morgen aufs Auge gedrückt. Ich habe einen neuen Fall.«
    Jessica informierte Byrne über den Stand der Dinge. Fotos vom Tatort lagen noch nicht vor, aber Jessica hatte ein paar Aufnahmen mit ihrem Handy gemacht. Normalerweise druckte sie niemals Tatortfotos von ihrer privaten Kamera aus, obwohl das nicht verboten war. Das Risiko, dass sich Privatfotos daruntermischten, war zu groß, und solche Pannen liebten Verteidiger ganz besonders. Mit PhotoShop hatte sich alles geändert.
    Byrne sah sich die Fotos der Reihe nach an.
    »Noch keine Identifizierung?«, fragte er.
    »Bis jetzt nicht. Die Leiche liegt noch am Tatort.«
    Byrne gab Jessica das Handy zurück. »Zeugen?«
    »Keine. Ich fahre gleich noch mal hin.«
    Byrnes Blick glitt durch das Büro. David Albrecht saß an einem der Schreibtische und sah sich auf dem

Weitere Kostenlose Bücher