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Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Titel: Echo des Blutes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Studium an der Gallaudet University, der ältesten und besten Universität des Landes für Gehörlose und Studenten mit Hörschäden.
    Heute übernachtete sie mit ihrer Freundin Lauren auf dem Gallaudet-Campus in Washington, D. C. Angeblich wollten sie sich die Universität ansehen und nach einer Studentenbude Ausschau halten. Vermutlich ging es ihnen aber eher darum, sich erste Eindrücke von dem Nachtleben und den jungen Männern zu verschaffen. Die Studiengebühren waren hoch, doch Byrne hatte Geld angelegt und sparte schon seit vielen Jahren für Colleens Studium, und zudem bekam sie ein Teilstipendium.
    Er hätte sich gewünscht, Colleen wäre nicht so weit weggezogen. Es war aber schon lange her, dass er ihr etwas, das sie sich in den Kopf gesetzt hatte, wieder ausreden konnte.
    Lauren kannte er noch nicht, doch Colleen hatte bisher einen guten Geschmack bei Freunden bewiesen. Byrne hoffte, dass Lauren ebenfalls ein vernünftiges Mädchen war und er keinen Anruf von der Polizei in Washington bekam, die ihm mitteilte, dass die beiden bei einer aus dem Ruder gelaufenen Uni-Party aufgegriffen worden waren.
    Byrne spürte, dass sich jemand von rechts näherte. Er schaute in diese Richtung und erblickte seine Tochter, die gerade den Platz überquerte. In dem marineblauen Hosenanzug sah sie nicht aus wie eine Studentin, sondern eher wie eine Geschäftsfrau. War ihm etwas entgangen? Hatte er die letzten vier Jahre verschlafen?
    Sie war bildhübsch, aber da stimmte etwas nicht. Sie hielt Händchen mit einem Typen, den Byrne mindestens auf dreißig schätzte. Und sie hielten nicht einfach nur Händchen, sondern hatten ihre Hände um die Handgelenke des anderen geschlungen, und ihre Körper berührten sich während des Gehens ständig.
    Als sie näher kamen, stellte Byrne fest, dass der Typ doch jünger war, vielleicht so um die zweiundzwanzig. Für seinen Geschmack trotzdem zu alt und zu gefährlich.
    Leider zählte Kevin Byrnes Meinung in diesen Dingen nicht im Geringsten.
    Colleen ließ den jungen Mann los und küsste Byrne auf die Wange. Sie hatte Parfum aufgelegt. Es wurde von Sekunde zu Sekunde schlimmer.
    »Dad, ich möchte dir meinen Freund Laurent vorstellen«, sagte Colleen in der Gebärdensprache.
    Natürlich! Der Name war nicht Lauren, sondern Laurent , und es handelte sich gar nicht um ein Mädchen. Seine Tochter würde mit einem Mann in einer fremden Stadt übernachten.
    »Wie geht es Ihnen?«, fragte Byrne, den das überhaupt nicht interessierte. Sie reichten sich die Hand. Guter Händedruck, nicht zu fest, dachte Byrne. Er überlegte, ob er den Jungen niederstrecken, ihm Handschellen anlegen und ihn verhaften solle, weil er es gewagt hatte, Colleen Byrne vor seinen Augen anzufassen, und weil er glaubte, seine einzige Tochter sei bereits eine Frau. Er gab diesem Impuls jedoch nicht nach.
    »Danke, Sir, gut. Ich freue mich, Sie kennenzulernen.«
    Laurent war nicht nur ein Junge, er sprach auch noch mit einem Akzent.
    »Sind Sie Franzose?«, fragte Byrne.
    »Frankokanadier«, erwiderte Laurent.
    Gut geraten, dachte Byrne. Seine Tochter flirtete mit einem Ausländer .
    Sie plauderten eine Weile über belanglose Dinge, über die junge Männer sprachen, wenn sie einerseits den Vater ihrer Freundin beeindrucken und andererseits ihre Freundin nicht in Verlegenheit bringen wollten. Byrne erinnerte sich gut daran, was für ein schwieriger Balanceakt das immer gewesen war. Der Junge schlug sich gut, dachte Byrne, wenn man bedachte, dass seine Situation noch erschwert wurde, weil er mit ihm sprach und alles für Colleen in die Gebärdensprache übersetzen musste.
    Als das Gespräch allmählich ins Stocken geriet, sagte Laurent: »Ich weiß, dass Sie beide etwas zu besprechen haben. Ich lasse Sie mal allein.«
    Laurent entfernte sich ein paar Schritte von ihnen. Byrne sah, dass der junge Mann sich entspannte, und er hörte ihn laut seufzen.
    Byrne konnte es gut verstehen. Vielleicht war der Junge auch ganz in Ordnung.
    Colleen warf ihrem Vater einen fragenden Blick zu. Was meinst du?
    Byrne schwenkte eine Hand durch die Luft und lächelte. Na ja.
    Colleen stieß ihm mit dem Ellbogen in die Rippen.
    Byrne langte in die Tasche und reichte Colleen den Scheck, der diskret in einem kleinen Umschlag steckte. Er verschwand blitzschnell in Colleens Handtasche.
    »Danke, Dad. Höchstens für ein paar Wochen.«
    Byrne schwenkte wieder eine Hand durch die Luft. »Wie oft hab ich dir schon gesagt, dass du es nicht zurückzahlen

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