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Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Titel: Echo des Blutes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Fahrradstreife arbeitete.
    »Höchste Sicherheitsstufe. Wir haben hohen Besuch.«
    Sie reichten sich die Hand. »Du wirst wohl immer kleiner und hässlicher, was?«, sagte Byrne.
    »Ja. Das sind die Nahrungsergänzungsmittel, die meine Frau mir immer gibt. Sie glaubt, dass mich das davon abhält fremdzugehen. Da siehst du mal, was sie alles weiß.«
    Byrne warf einen Blick auf Dorgans Fahrrad, das neben der Eingangstür stand. »Gut, dass es für diese Dinger starke Federungen gibt.«
    Dorgan lachte und drehte sich zu dem Mädchen um, das auf der Bank hinter ihm saß und vollkommen verloren wirkte. »Eine Freundin von dir?«, fragte er mit Blick auf Lucy Doucette.
    Byrne schaute kurz zu ihr hinüber. Sie sah aus wie ein kleines Kind.
    »Ja«, sagte Byrne. »Danke.«
    Byrne fragte sich, was Dorgan wohl dachte. Ob er glaubte, er würde mit einer Neunzehnjährigen flirten? Im Grunde war es ihm auch egal. Byrne interessierte es schon lange nicht mehr, was andere dachten. Es war klar, was hier soeben passiert war. Dorgan hatte im Fall eines kleinen Deliktes ein Auge zugedrückt, um Byrne einen Freundschaftsdienst zu erweisen. Als solcher würde diese Geste auch in die Akten eingehen, und Dorgan hatte bei seinem alten Kumpel was gut. Das war alles. Und die Streifenbeamten hatten ein Thema, über das sie sich das Maul zerreißen konnten.
    Byrne und Lucy tranken in einem kleinen Restaurant in der South Street einen Kaffee. Lucy erzählte ihm, was passiert war. Oder, so kam es Byrne vor, den Teil der Geschichte, den sie ihm erzählen wollte. Die Security hatte sie in einer Boutique für Kindermoden festgehalten. Sie sagten, sie habe versucht, das Geschäft mit zwei Kinder-Pullovern zu verlassen. Die elektronischen Diebstahlsicherungen waren entfernt und unter einem Verkaufsregal gefunden worden. Lucy war beobachtet worden, als sie mit den Kleidungsstücken durch den Laden spazierte. Sie hatte sie nicht ins Regal zurückgelegt und konnte keine Kassenbelege vorweisen. Lucy leistete keinen Widerstand.
    »Wolltest du das Geschäft mit den Pullovern verlassen?«
    Lucy schlug die Hände vors Gesicht. »Ja. Ich wollte sie stehlen.«
    Von den meisten Menschen hätte Byrne erwartet, dass sie alles vehement abstritten und ihm irgendeine Geschichte über einen Irrtum und eine heimtückische Falle auftischten. Nicht so Lucy Doucette. Er erinnerte sich, dass sie eine offene, ehrliche Person war. Nun, offenbar so ehrlich dann doch wieder nicht.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Byrne. »Hast du ein Kind? Eine Nichte oder einen Neffen, für die diese Pullover waren?«
    »Nein.«
    »Das Kind einer Freundin?«
    Lucy zuckte mit den Schultern. »Nicht ganz.«
    Byrne beobachtete sie und wartete auf eine Erklärung.
    »Es ist kompliziert«, sagte sie schließlich.
    »Möchtest du es mir sagen?«
    Lucy dachte kurz nach. »Muss ich es Ihnen jetzt sagen?«
    Byrne lächelte. »Nein.«
    Die Kellnerin füllte ihre Tassen nach. Byrne betrachtete die junge Frau, die ihm gegenübersaß. Ihm fiel wieder ein, was für einen Eindruck sie in der Therapiegruppe auf ihn gemacht hatte. Schüchtern, zurückhaltend, ängstlich. Sie hatte sich nicht verändert.
    »Hast du noch mal eine Therapie gemacht?«, fragte er.
    »So etwas in der Art.«
    »Wie meinst du das?«
    Lucy erzählte ihm die Geschichte von dem Traumweber.
    »Wo hast du denn diesen Traumweber gefunden?«
    Lucy verdrehte die Augen und trommelte ein paar Sekunden verlegen mit den Fingern gegen die Kaffeetasse. »Ich habe seine Visitenkarte in dem Abfalleimer auf meinem Putzwagen gefunden. Sie lag da und starrte mich an. Es war so, als wollte die Karte, dass ich sie finde. Als sollte ich sie finden.«
    Byrne musterte Lucy und hoffte, dass sein Blick nicht zu streng und väterlich war.
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte Lucy. »Aber ich habe alles andere schon ausprobiert. Ich meine wirklich alles . Ich glaube, es könnte mir guttun. Ich glaube, es könnte mir tatsächlich helfen.«
    »Nun, das ist das Wichtigste«, sagte Byrne. »Gehst du noch einmal zu diesem Mann?«
    Lucy nickte. »Noch ein letztes Mal. Morgen.«
    »Erzählst du mir, wie es war?«
    »Okay.«
    Sie standen an der Ecke South und Third Street. Es war ein kühler Abend.
    »Hast du ein Auto?«, fragte Byrne.
    Lucy schüttelte den Kopf. »Nein, ich hab gar keinen Führerschein.«
    Byrne warf kurz einen Blick auf seinen Van. »Tut mir leid, aber ich fahre in die andere Richtung.« Er nahm sein Handy heraus und rief ein Taxi. Dann zog er aus

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