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Echo des Zorns (German Edition)

Echo des Zorns (German Edition)

Titel: Echo des Zorns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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du etwas gefunden?«, fragte er und starrte Samantha an. Er wusste, dass sie sich in sämtliche Rechner im Haus eingeloggt hatte – schließlich war er derjenige gewesen, der ihr die anderen vom Hals gehalten hatte. Sie hatte sich wieder Quinlans Laptop geschnappt, und er fragte sich, worauf sie dort wohl alles gestoßen war.
    Sie sah auf, und er spürte, wie sie zögerte.
    »Was?« Er zog sein Hemd aus und warf es auf einen Stuhl. Fast halb drei, aber er war noch immer hellwach. Gott, auf diese Weise würde er die ganze Nacht kein Auge zutun.
    Wie sollte er auch schlafen, wenn er nicht wusste, was mit Quinlan war?
    »Du weißt, dass Beth auch etwas mit deinem Bruder hat?«, fragte Sam.
    Max verschränkte die Arme vor der Brust. »Nein.« Er blieb, wo er war. Er wollte sie nicht in Angst versetzen. Nicht schon wieder. »Aber es überrascht mich nicht. Er hat sie Frank vorgestellt.« Wenn Frank angenommen hatte, dass Quinlan mit Beth schlief, dann hatte ihn das mit Sicherheit erst recht angestachelt, sie auch zu vögeln.
    Frank war ein echter Vollidiot.
    Aber dennoch bei Weitem nicht der Schlimmste von all den Männern, die seine Mutter sich angelacht hatte. Sie hatte wirklich ein Händchen für eigenartige Typen gehabt.
    Er wollte lieber nicht drüber nachdenken.
    »Quinlan spielt.« Sam legte die Hände an die Seiten des Bildschirms. Sie saß mit ausgestreckten Beinen im Bett, den Computer auf dem Schoß. »Es hat ein bisschen gedauert, bis ich darauf stieß, weil ich erst die Verschlüsselung knacken musste.« Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, und sofort überkam ihn das Bedürfnis, sie zu küssen. »Er spielt viel.«
    Max sah sie überrascht an, dann schüttelte er den Kopf. »Spielt?« Drogen – ja, das wusste er. Aber Glücksspiel?
    »Er hat die Mails gelöscht. Aber sie waren einfach zu rekonstruieren«, setzte sie halblaut hinzu. »Er spielt schon eine Weile und scheint auf alles Mögliche zu wetten. Playoffs verschiedener Sportarten, Pferderennen, sonstige Turniere.«
    »Kein Wunder, dass er mich bat, Frank wegen eines Vorschusses aus seinem Treuhandfonds anzuhauen.« Max seufzte und trat ans Fenster. »Wie tief steckt er in der Patsche?«
    Stille. Dann hörte Max, wie Sam den Laptop zuklappte. »Er hat vor seinem Verschwinden versucht, an Geld zu kommen?«, fragte sie.
    Über dem See blitzten Sterne. Als seine Mutter zum ersten Mal den See gesehen hatte, war sie völlig aus dem Häuschen gewesen. Sie hatte ihn angerufen und ihm vorgeschwärmt, wie herrlich sich die Sterne darin spiegelten. Doch Max sah nur dunkles Wasser. »Quinlan brauchte Geld und wollte, dass ich mit Frank spreche. Er konnte sich nie gegen Frank durchsetzen.«
    Max’ Genick war vor Anspannung schon ganz steif. »Als ob irgendwas anderes dabei herausgekommen wäre, wenn ich die Hand aufhielt.«
    Er warf einen Blick über die Schulter und stellte fest, dass Samantha ihn beobachtete, eine Denkerfalte auf der gerunzelten Stirn. »Wie viel?«, fragte er. »Wie tief steckt er in der Patsche?«
    »Etwa 200 000.«
    Verdammt. »Ich bezahle das.« Quinlan hätte ihm sagen sollen, was los war. »Sobald er zurück ist, kümmere ich mich darum und sorge dafür, dass er mit dem Blödsinn aufhört. Wir kriegen das wieder hin.« Er musste es nur oft genug wiederholen, dann würde es sich bewahrheiten. »Sobald er zurück ist …«
    Sam rutschte an die Bettkante und stand auf. »Hat Quinlan häufiger Probleme, bei denen du ihm helfen musst?«
    Sie trug noch dieses geliehene Kleid, das ihr obenherum ein bisschen zu weit war. Als sie sich vorbeugte, erhaschte er einen Blick in ihren verführerischen Ausschnitt. »Das mit den Drogen weißt du, nicht wahr?«, fragte er. Augenscheinlich blieb ihr nichts verborgen.
    Sie wusste alles von ihm und ertrug es nicht, dass er sie berührte.
    Max richtete den Blick wieder auf den See und legte die Hände auf die kühle Fensterscheibe.
    »Als ich ihn neulich sah …« Sam räusperte sich. »Äh … Max, nimmt er zurzeit Drogen?« Sie klang besorgt.
    Zur Hölle, wahrscheinlich schon. »Er war schon in einem halben Dutzend Entzugskliniken. Er war abhängig geworden, nachdem … nachdem meine Mutter krank geworden war.« Mehr würde er jetzt nicht über sie sagen . Für einen Tag hatte er sein Innerstes mehr als genug entblößt. »Immer wenn ich glaube, jetzt hat er es geschafft, wird er rückfällig.« Dass es Frank offensichtlich herzlich egal war, was Quinlan trieb, machte die Sache auch nicht gerade

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