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Echo des Zorns (German Edition)

Echo des Zorns (German Edition)

Titel: Echo des Zorns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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wisperte sie. Es war die Wahrheit. Sex hatte diesen Bastard nicht interessiert. Nur Furcht. »Lass mich aufstehen.«
    »Du weinst«, sagte Max, und seine Stimme klang … seltsam.
    Sie konnte die Tränen nicht zurückhalten. Wieso war sie nicht wie Monica Davenport? Monica hätte nie geweint. Monica sah den Killern ins Gesicht, analysierte sie und ging dann wieder zur Tagesordnung über.
    Max ließ ihre Handgelenke los und wischte ihr mit seinen schwieligen Händen die Tränen aus dem Gesicht. Sie hatte das Gefühl, jeder Atemzug brenne in ihrer Lunge.
    Langsam löste er sich von ihr und stand auf. Dann streckte Max ihr die Hand hin, und sie ergriff sie. »Nach der Übergabe wird man dir einen anderen FBI -Agenten zuteilen.« Das kam sehr steif heraus, aber sie war mit ihren Kräften am Ende. Ihre Beine fühlten sich an, als würden sie gleich unter ihr wegknicken. »Tut mir leid. Es gibt keine Entschuldigung für das, was ich getan habe.«
    Als ihr klar wurde, dass er noch immer ihre Hand hielt, seufzte sie tief. »Ich werde den Vorfall sofort melden und …« Ja, und was? Was würde sie tun?
    »Ich habe mich aufgeführt wie der letzte Idiot«, antwortete Max. »Ich war wütend, und ich habe angefangen.« Er neigte den Kopf in ihre Richtung. »Es gibt nichts zu melden.«
    Sie hatte ihn angegriffen. Das konnte man nicht als »nichts« bezeichnen.
    »Du hast mir nicht wehgetan, Kleines, und irgendetwas sagt mir, dass eine FBI -Agentin mich entspannt überwältigen könnte, wenn sie es wirklich wollte.«
    Ein bitteres Lachen kam ihr über die Lippen. »Vielleicht auch nicht.« Denn beim letzten Mal hatte sie sich auch nicht befreien können. Außerdem hatte sie nicht mal mitbekommen, dass sie dem Teufel gegenüberstand.
    Sie senkte den Blick.
    »Sieh mich an«, sagte Max.
    Aber sie wollte nicht. Sie konnte sich vorstellen, was er jetzt dachte, und das hielt sie nicht aus. Sie entzog ihm ihre Hand, griff nach ihrer Handtasche und ging mit durchgedrücktem Rücken auf die Tür zu.
    »Ich habe ihn ermordet«, sagte Max plötzlich.
    Samantha drehte sich nicht um.
    »Ich habe mir den Baseballschläger geschnappt und zugeschlagen. Dean ging zu Boden, und überall war Blut.«
    Sie würde sich nicht umdrehen. Die Tür war ganz nah. Nur noch ein paar Schritte.
    »Ehe ich zuschlug, sagte ich ihm, er solle sie in Ruhe lassen. Ich sagte diesem Bastard, er solle aufhören, ihr wehzutun, aber er wollte nicht hören.«
    Ihre Finger entriegelten die Tür.
    »Sie hatte überall blaue Flecken, blutete und bettelte ihn an aufzuhören.«
    Ihre Hand legte sich auf den Knauf. Sie zögerte. Drehte sich um. Sein Blick nagelte sie fest.
    »Ich wollte nicht tatenlos zusehen, wie das Schwein meine Mutter vergewaltigte«, fuhr Max fort. »Also habe ich mir den Baseballschläger geschnappt, den ich vom Training mit nach Hause gebracht hatte, und zugeschlagen.« In seiner Stimme mischten sich Zorn und Schmerz. »Ein Schlag, und er fiel um und stand nicht mehr auf.«
    Vierzehn.
    »Sie haben mich eingebuchtet.« Seine Schultern strafften sich. »Ich habe meine Strafe abgesessen, und als ich achtzehn war, haben sie mich in einen Raum gebracht, in dem eine Reihe Leute saßen, und fragten mich, ob es mir leidtue, dass ich John Dean ermordet habe.« Das angedeutete, gezwungene Lächeln, das über seine Lippen huschte, war ein wenig grausam, ein wenig kalt. »Nein, zum Teufel, habe ich ihnen geantwortet. Weißt du, Samantha, wenn ich noch mal in der Situation wäre, würde ich es sofort wieder tun. Ich würde wieder zuschlagen und keine Sekunde zögern.« Er zuckte die Achseln. »So bin ich.«
    Nicht vollkommen. Dunkel. Gefährlich.
    »Aber ich wüsste gern …«, die zarten Fältchen rund um seine Augen schienen tiefer zu werden, »wer du bist.«
    Sie wusste es nicht . Das war die traurige Wahrheit. »Ich muss …« Davonlaufen . Sie strich sich über die Wangen, die noch feucht von ihren Tränen waren. »Ich muss noch die übrigen Rechner hier im Haus überprüfen. Uns bleibt nicht viel Zeit.« Samantha wandte sich von ihm ab. »Sag ihm, dass es dir leidtut. Sag ihm, dass er anders ist als die Mörder, die du jagst«, drängte ihre innere Stimme. »Sag irgendwas, egal was.« Aber sie brachte kein Wort heraus. Sie öffnete die Tür und ging.
    »Du kannst nicht für den Rest deines Lebens davonlaufen.« Sein Flüstern folgte ihr aus dem Raum, und sie wusste, er hatte recht.

7
    »Ich habe etwas, das Ihnen gehört, Mr Warrant.« Der Kidnapper sah auf seine

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