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Echo Einer Winternacht

Titel: Echo Einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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»Echt angenehme Art und Weise, die Nacht zu verbringen, was?«
    Jackie stand auf. »Wir machen, dass wir aus dem Drecksladen rauskommen. Sogar die Luft ist verseucht.«
    Tony grinste. »Jemand sollte Heggie mal eine Flasche gutes Aftershave zum nächsten Geburtstag schenken. Was immer er da nimmt, riecht wie ein läufiger Iltis.«
    »Man würde mehr als Paco Rabane brauchen, um ihm die Zugehörigkeit zur menschlichen Rasse zuzugestehen«, knurrte Jackie. »Haben sie Hélène auch hier?«
    »Nein.« Tony holte tief Luft. »Es wäre wahrscheinlich besser, wenn Sie und Hélène sich jetzt nicht so viel sehen würden.«
    Jackie warf ihm einen gekränkten und enttäuschten Blick zu.
    »Warum nicht?«
    »Wenn Sie einander fern bleiben, ist es schwerer zu beweisen, dass Sie unter einer Decke stecken. Wenn Sie zusammen sind, könnte es so aussehen, als würden Sie Ihre Taktik abstimmen, damit Sie sich nicht in Widersprüche verstricken.«
    »Das ist doch Unsinn«, sagte sie entschlossen. »Wir sind Freundinnen, verdammt noch mal. Wir lieben uns. Zu wem geht man sonst, wenn man Unterstützung und Trost braucht? Wenn wir einander aus dem Weg gehen, sieht es so aus, als ob es etwas gäbe, das uns in Verlegenheit bringt. Wenn Hélène mich sehen will, bin ich bereit. Keine Frage.«
    Er zuckte die Schultern. »Das müssen Sie entscheiden. Sie zahlen für meine Ratschläge, egal, ob Sie sie annehmen oder nicht.« Er machte die Tür auf und begleitete sie in den Flur.
    Jackie unterschrieb, dass sie alle ihre Habseligkeiten wieder zurückbekommen hatte, und sie gingen zusammen zum Ausgang.
    Tony stieß die Türen auf, die auf die Straße hinausführten, dann blieb er stehen. Obwohl es noch so früh war, standen schon drei Kameramänner und eine Handvoll Journalisten zusammengedrängt auf dem Gehweg. Sobald sie Jackie sahen, fingen sie an zu rufen. »He, Jackie, haben sie dich verhaftet?
    Hast du mit deiner Freundin einen Killer bestellt, Jackie? Wie fühlt man sich als Mordverdächtige, Jackie?«
    Sie hatte unzählige solcher Szenen erlebt, aber nie aus der jetzigen Perspektive. Jackie hatte gedacht, es könne nichts Schlimmeres geben, als mitten in der Nacht aus dem Bett geholt und von der Polizei wie eine Kriminelle behandelt zu werden.
    Jetzt wusste sie, dass das nicht stimmte. Sie hatte gerade entdeckt, dass Verrat noch viel schlimmer verletzte.
     
    40
    ie Dunkelheit in Graham Macfadyens Arbeitszimmer wurde nur v
    D
    om geisterhaften Licht der Bildschirme etwas erhellt. Auf den beiden Monitoren, die er im Moment nicht nutzte, zeigten Bildschirmschoner eine Serie von Bildern, die er eingescannt hatte. Grobkörnige Zeitungsfotos von seiner Mutter, düstere Schnappschüsse des Hallow Hill, der Grabstein auf dem Westfriedhof und die Bilder, die er in neuerer Zeit heimlich von Alex und Weird gemacht hatte. Macfadyen saß an seinem PC
    und setzte ein Schreiben auf. Er hatte ursprünglich geplant, einfach eine offizielle Beschwerde über die Untätigkeit Lawsons und seiner Mitarbeiter einzureichen. Aber ein Blick auf die Website der schottischen Regierung hatte ihm die Sinnlosigkeit eines solchen Versuchs gezeigt. Jede Beschwerde würde von der Polizei in Fife selbst bearbeitet werden, und sie würden wohl kaum die Arbeit ihres stellvertretenden Polizeichefs kritisieren.
    Er wollte Genugtuung, wollte nicht abgewimmelt werden.
    So beschloss er, die ganze Geschichte zusammenzufassen und Kopien davon an seinen Parlamentsabgeordneten in West-minster, seinen schottischen Abgeordneten und an alle größeren Medienorgane in Schottland zu schicken. Aber je mehr er schrieb, desto mehr fürchtete er, dass er vielleicht einfach als Phantast abgetan würde, der sich eine Verschwörungstheorie zusammengesponnen hatte. Oder vielleicht käme es noch schlimmer.
    Macfadyen kaute an seinen Fingernägeln und überlegte, was er tun sollte. Er würde seine vernichtende Kritik der unfähigen Polizei von Fife und ihrer Weigerung, die Anwesenheit zweier Mörder in ihrem Revier zur Kenntnis zu nehmen, zu Ende schreiben. Aber er brauchte noch etwas, das die Leute aufhorchen ließ und sie dazu brachte, der Sache Beachtung zu schenken. Etwas, das es unmöglich machen würde, seine Beschwerden zu übergehen oder zu ignorieren, dass das Schicksal mit unerbittlichem Finger auf die gezeigt hatte, die am Tod seiner Mutter schuld waren.
    Zwei Todesfälle hätten eigentlich genügen sollen, um zu dem Ergebnis zu kommen, das er sich inständig wünschte. Aber die

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