Echo Einer Winternacht
mit ihren Fionas und Fenellas herum und sichern die Erbfolge. Sieh dir Jeremy Thorpe an. Er lässt sich wegen Beihilfe zur Ermordung seines Ex-Lovers vor Gericht stellen, nur um seine Homosexualität geheim halten zu können. Wir sind hier nicht in San Francisco, Alex. Wir sind in St. Andrews. Ich habe noch Jahre vor mir, bis ich mit der Ausbildung zum Arzt fertig bin, und ich sage dir, meine Karriere ist im Eimer, wenn Maclennan das publik macht.«
»Das wird nicht passieren, Ziggy. Du siehst die Dinge jetzt überspitzt. Du bist müde und hast ja selbst gesagt, das, was passiert ist, hat uns alle ganz konfus gemacht. Ich sag dir, worüber ich mir viel mehr Gedanken mache.«
»Was denn?«
»Den Landrover. Was machen wir nur damit, verdammt noch mal?«
»Wir müssen ihn zurückbringen. Es gibt keine andere Möglichkeit. Andernfalls wird er als gestohlen gemeldet, und dann sind wir in großen Schwierigkeiten.«
»Natürlich, das weiß ich. Aber wann?«, fragte Alex. »Heute können wir es nicht machen. Wer immer Rosie dort abgeladen hat, muss irgendein Fahrzeug gehabt haben, und wir erscheinen nur durch die Tatsache weniger verdächtig, dass keiner von uns ein Auto hat. Aber wenn wir gesehen werden, wie wir in einem Landrover im Schnee herumkutschieren, stehen wir sofort als Nummer eins auf Maclennans schwarzer Liste.«
»Aber das Gleiche gilt, wenn ein Landrover plötzlich einfach so vor unserem Haus auftaucht«, sagte Ziggy.
»Was machen wir also?«
Ziggy scharrte mit dem Fuß im Schnee. »Ich nehme an, wir werden warten müssen, bis sich die Dinge beruhigt haben, dann komme ich zurück und hole ihn. Gott sei Dank hab ich rechtzeitig an die Schlüssel gedacht und sie in den Bund meiner Unterhose gesteckt. Andernfalls wären wir geliefert gewesen, als wir vor Maclennan unsere Taschen umdrehen mussten.«
»Da hast du recht. Bist du sicher, dass du ihn holen willst?«
»Ihr anderen habt doch die Ferienjobs. Ich kann leicht weg.
Ich muss mir nur eine Ausrede ausdenken, weshalb ich zur Unibibliothek muss.«
Alex rutschte verlegen auf seinem Sitz herum. »Ich nehme an, dir ist klar, dass es dem Killer helfen könnte, wenn wir von dem Landrover nichts sagen?«
Ziggy schien schockiert. »Du meinst doch nicht etwa im Ernst
…?«
»Was? Dass einer von uns es getan haben könnte?« Alex konnte selbst kaum glauben, dass er diesen hinterhältigen Verdacht, der sich in sein Bewusstsein fraß, ausgesprochen hatte. Hastig versuchte er, ihn zu verbergen. »Nein. Aber die Schlüssel sind bei der Party durch mehrere Hände gegangen.
Vielleicht hat das irgendjemand als Chance gesehen und sie genommen …« Er verstummte.
»Du weißt doch, dass das nicht der Fall war. Und im Grunde deines Herzens weißt du auch, dass du nicht wirklich glaubst, einer von uns könnte Rosie ermordet haben«, sagte Ziggy zuversichtlich.
Alex wünschte, er könnte auch so sicher sein. Wer wusste, was in Weirds Kopf vor sich ging, wenn er mit Drogen zugedröhnt war? Und was war mit Mondo? Er hatte dieses Mädchen nach Hause gefahren und offensichtlich gedacht, er hätte es geschafft.
Aber was war, wenn sie ihn zurückgestoßen hätte? Er wäre wütend und frustriert und vielleicht auch gerade betrunken genug gewesen, um seine Wut an einem anderen Mädchen auszulassen, das ihn abgewiesen hatte, so wie Rosie das mehr als einmal im Lammas getan hatte. Und wenn er ihr auf dem Rückweg begegnet wäre? Er schüttelte den Kopf. Daran durfte man gar nicht denken.
Als ahnte er, was Alex durch den Kopf ging, sagte Ziggy leise:
»Wenn du über Weird und Mondo nachdenkst, musst du auch mich in diese Liste aufnehmen. Ich hatte genau die gleiche Gelegenheit. Und ich hoffe, du weißt, wie lächerlich der Gedanke ist.«
»Es ist verrückt. Du würdest nie jemandem etwas zuleide tun.«
»Dasselbe gilt für die beiden anderen. Misstrauen ist wie ein Virus, Alex. Du hast es dir bei Maclennan eingefangen. Aber du musst es loswerden, bevor es sich festsetzt und deinen Kopf und dein Herz infiziert. Denk dran, was du über uns weißt. Nichts davon passt zu einem kaltblütigen Mörder.«
Ziggys Worte zerstreuten Alex’ Unbehagen nicht vollständig, aber er wollte nicht weiter darüber sprechen. Stattdessen legte er den Arm um Ziggys Schultern. »Du bist ein guter Kumpel, Zig.
Komm. Wir gehen in die Stadt. Ich lade dich zu einem Pfannkuchen ein.«
Ziggy grinste. »Spendabel heute, was? Ich lass es lieber, wenn’s dir nichts ausmacht. Irgendwie hab ich
Weitere Kostenlose Bücher