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Echo Einer Winternacht

Titel: Echo Einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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»Fragst du mich, ob ich mit dir ausgehen will?«
    »Sieht so aus. Was meinst du?«
    »Ich weiß nicht, Jimmy, ich bin nicht sicher, ob es eine gute Idee ist, etwas mit einem Kollegen anzufangen.«
    »Und wann kriegen wir die Chance, jemand anderen kennen zu lernen, außer wenn wir Leute verhaften? Komm, Janice, nur mal kurz was trinken gehen. Mal sehen, wie wir uns vertragen?«
    Sein Lächeln verlieh ihm einen Charme, den sie nie zuvor bemerkt hatte.
    Sie betrachtete ihn nachdenklich. Er war nicht gerade ein Traummann, aber er sah nicht schlecht aus. Er hatte den Ruf, ein bisschen ein Frauentyp zu sein und einer, der gewöhnlich das bekam, was er wollte, ohne sich allzu sehr anstrengen zu müssen. Aber er war immer höflich zu ihr gewesen, anders als so viele ihrer Kollegen, die häufig eine verächtliche Haltung an den Tag legten. Und sie war schon so lange nicht mehr mit einem interessanten Mann ausgegangen, dass sie sich kaum daran erinnern konnte. »Okay«, sagte sie.
    »Wenn wir heute Abend zurückkommen, werde ich auf die Dienstpläne schauen. Mal sehen, wann wir beide frei haben.«
    Er ließ seine Kippe fallen und trat sie mit der Schuhspitze aus.
    Als er um die Ecke der Kirche herum zu den anderen ging, sah sie ihm nach. Jetzt hatte sie also eine Verabredung. Es war das Allerletzte, was sie von Rosie Duffs Begräbnis erwartet hätte.
    Vielleicht hatte der Pfarrer recht gehabt. Dies sollte eine Gelegenheit sein, nicht nur zurück, sondern auch nach vorn zu blicken.
     
    13
    einer der drei Freunde hätte Weird je vernünftig genannt, auch nicht vor sein
    K
    er Bekehrung. Er war stets
    eine labile Mischung aus Zynismus und Naivität gewesen.
    Leider hatte seine neu entdeckte Spiritualität nur den Zynismus vertrieben, ohne ihn dafür mit der entsprechenden Vernunft auszustatten. Als daher seine neuen Freunde in Jesu verkündeten, es gebe keine bessere Gelegenheit zu missionieren als den Abend von Rosie Duffs Beerdigung, hatte Weird sich der Idee angeschlossen. Die Leute würden über den Tod nachdenken, so argumentierte man. Das war der beste Zeitpunkt, um sie daran zu erinnern, dass Christus ihnen den direkten Weg zum himmlischen Königreich anbot. Vor ein paar Wochen noch hätte er sich vor Lachen auf dem Boden gewälzt bei dem Gedanken, seinen Glauben an Fremde weiterzugeben, aber jetzt schien es ihm das Natürlichste von der Welt.
    Sie versammelten sich in der Wohnung ihres Pfarrers, einem eifrigen jungen Mann aus Wales, dessen Enthusiasmus fast pathologische Züge annahm. Selbst im ersten Hochgefühl nach seiner Bekehrung fand Weird ihn ziemlich überschwänglich.
    Lloyd glaubte wirklich, der einzige Grund, weshalb nicht alle in St. Andrews Christus in ihr Leben aufgenommen hatten, sei die unzulängliche Bekehrungsarbeit, die er und seine Schäfchen leisteten. Offensichtlich hatte er nach Weirds Ansicht Ziggy, den eingefleischtesten aller Atheisten, nie kennen gelernt. Seit sie zurückgekehrt waren, hatte es fast bei jedem Essen, das er in Fife Park eingenommen hatte, leidenschaftliche Diskussionen über Glaube und Religion gegeben. Weird war es leid. Er war noch nicht genug bewandert, um allen Argumenten entgegenzu-treten, und wusste instinktiv, dass es nicht reichte, immer nur zu antworten: »Das ist eben Glaubenssache.« Später würde das Studium der Bibel dieses Problem lösen. Bis zu diesem Zeitpunkt betete er, er möge zunächst die nötige Geduld und dann die richtigen Antworten parat haben.
    Llyod drückte ihm Handzettel in die Hand und erklärte: »Das ist eine kurze Einführung in die Lehre des Herrn mit einer kurzen Auswahl von Bibelstellen. Versuche, die Leute in ein Gespräch zu ziehen, und frage sie dann, ob sie fünf Minuten Zeit für die Rettung vor dem Verderben haben. Dann gibst du ihnen das Blättchen und sagst ihnen, sie sollen es lesen. Erkläre ihnen, wenn sie dir Fragen dazu stellen möchten, können sie dies am Sonntag beim Gottesdienst tun.« Dann breitete Lloyd die Arme aus, um anzudeuten, damit sei auch schon alles gesagt.
    »Gut«, antwortete Weird. Er sah sich in der kleinen Gruppe um. Sie bestand aus einem halben Dutzend Leuten, darunter außer Lloyd nur noch ein anderer Mann. Er hatte eine Gitarre und schien voller Tatendrang. Es war nur traurig, dass sein Talent nicht mit seiner Begeisterung mithalten konnte. Weird wusste, dass er sich kein Urteil bilden sollte, aber er fand, selbst an schlechten Tagen konnte er diesen Trottel unter den Tisch spielen. Allerdings kannte er

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