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Echo Einer Winternacht

Titel: Echo Einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Lawsons Zuhause war tadellos in Ordnung.
    Alle Chromteile glänzten. Alles war sauber und frisch gestrichen. Die Vorhänge waren hell und ordentlich zur Seite gebunden. Nirgends stand unnötiges Zeug herum, alles war weggeräumt, Bücher standen auf den Regalen, Tassen hingen an den Haken, Kassetten lagen in einer Schachtel, und Architekten-pläne hingen gerahmt an der Wand. Der anheimelnde Geruch von Linsensuppe stieg Alex in die Nase. »Sehr nett«, sagte er, während er alles betrachtete.
    »Es ist wenig Platz, aber wenn man Ordnung hält, ist es nicht allzu eng. Ziehen Sie Ihre Jacke aus, wir hängen sie über den Heizofen. Sie werden sich Gesicht und Hände waschen müssen
    – da ist das Klo, gleich hier am Herd vorbei.«
    Alex ging in die winzige Kabine. Er sah in den Spiegel über dem Waschbecken, das so klein war wie in einem Puppenhaus.
    Guter Gott, sah er aus. Getrocknetes Blut und Dreck überall.
    Und Zitronenjoghurt hing ihm in den Haaren. Kein Wunder, dass Lawson ihn mit nach Hause genommen hatte, damit er sich ein bisschen herrichten konnte. Er ließ Wasser laufen und wusch sich. Als er herauskam, stand Lawson an den Herd gelehnt.
    »So ist es besser. Setzen Sie sich neben den Heizofen, dann sind Sie bald trocken. Also, eine Tasse Tee? Oder ich habe auch selbst gekochte Suppe, wenn Sie mögen.«
    »Suppe wäre prima.« Alex setzte sich an den Ofen, und Lawson füllte für ihn einen Teller mit goldgelber Suppe und Eisbein-stücken, stellte ihn vor Alex hin und gab ihm einen Löffel.
    »Ich will nicht unhöflich sein, aber warum sind Sie so nett zu mir?«, fragte er.
    Lawson setzte sich ihm gegenüber und zündete sich eine Zigarette an. »Weil Sie und Ihre Freunde mir leid tun. Sie haben ja nur das getan, was verantwortungsbewusste Bürger tun sollten, aber dann hat man Sie als Übeltäter hingestellt. Und ich nehme an, ich fühle mich teilweise verantwortlich. Wenn ich Streife gefahren wäre, statt gemütlich in meinem Wagen zu sitzen, hätte ich den Typ vielleicht bei der Tat ertappt.« Er legte den Kopf zurück, seufzte und stieß eine Rauchwolke in die Luft.
    »Deshalb glaube ich, es war niemand von hier, der es getan hat.
    Jeder, der die Gegend kennt, würde wissen, dass dort oft ein Streifenwagen steht.« Lawson verzog das Gesicht. »Wir bekommen nicht genug Benzin bewilligt, dass wir die ganze Nacht herumfahren können, wir müssen also irgendwo parken.«
    »Meint Maclennan immer noch, dass es einer von uns gewesen sein könnte?«, fragte Alex.
    »Ich weiß nicht, was er denkt, mein Junge. Ich will ehrlich sein, wir stecken in einer Sackgasse. Und so seid ihr vier unter Beschuss geraten. Einerseits wollen die Duffs Ihnen an den Kragen, und nach dem, was ich gerade gesehen habe, haben sich auch Ihre eigenen Freunde gegen Sie gewandt.«
    Alex schnaubte. »Sie sind nicht meine Freunde. Werden Sie sie wirklich melden?«
    »Möchten Sie das?«
     
    »Eigentlich nicht. Sie würden nur Mittel und Wege finden, sich zu rächen. Ich glaube nicht, dass sie uns wieder belästigen werden, sie haben zu große Angst, dass Mummy und Daddy davon hören und ihnen ihr Taschengeld streichen könnten. Ich mache mir eher Sorgen wegen der Duffs.«
    »Ich glaube, die werden Sie auch in Ruhe lassen. Meine Kollegin hat ihnen kräftig Bescheid gesagt. Ihr Freund Mackie hat sie an einer verwundbaren Stelle erwischt. Sie waren ziemlich am Boden nach der Beerdigung.«
    »Das werfe ich ihnen nicht vor. Ich will nur keine Dresche kriegen, wie Weird sie bekommen hat.«
    »Weird? Sie meinen Mr. Mackie?«, fragte Lawson.
    »Ja. Es ist ein Spitzname von der Schule her. Aus einem Song von David Bowie.«
    Lawson grinste. »Natürlich. Ziggy Stardust and the Spiders from Mars. Dann heißen Sie Gilly, stimmt’s? Und Sigmund ist Ziggy.«
    »Sehr gut.«
    »Ich bin nicht viel älter als Sie. Und wie passt da Mr. Kerr dazu?«
    »Er ist kein großer Fan von Bowie. Er steht auf Pink Floyd. Er heißt Mondo. Crazy diamond? Klar?«
    Lawson nickte.
    »Echt gute Suppe, übrigens.«
    »Rezept von meiner Mutter. Sie kennen sich also schon sehr lange?«
    »Wir haben uns am ersten Tag der High School kennen gelernt. Seit damals sind wir die besten Freunde.«
    »Jeder braucht Freunde. Wie in diesem Beruf. Wenn man eine Zeit lang mit den gleichen Leuten zusammenarbeitet, werden sie wie Brüder. Man würde sein Leben für sie geben, wenn man müsste.«
     
    Alex lächelte verständnisvoll. »Ich weiß, was Sie meinen. Für uns ist es genauso.« Oder es

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