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Echo gluecklicher Tage - Roman

Echo gluecklicher Tage - Roman

Titel: Echo gluecklicher Tage - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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Gold eingerichteten Salon, in dem ein Kaminfeuer brannte.
    »Ein bisschen anders als bei Miss Marchment, was?«, sagte Theo lächelnd.
    Beth hatte Lachen aus den Räumen im oberen Stock gehört, aber da weder Theo noch Pearl, von der sie annahm, dass sie die Haushälterin war, ihr etwas über die übrigen Hausbewohner sagten, aß Beth das Abendessen aus Suppe, Brot und Käse und hörte nur zu, während Theo sich mit Pearl unterhielt.
    Es war klar, dass er sie genauso bezaubert hatte wie Miss Marchment, denn die Frau hing an seinen Lippen, umsorgte ihn und freute sich sichtlich darüber, dass er für eine Weile bleiben wollte.
    »Ich habe einige Geschäfte zu erledigen«, sagte er zu Beth, als er mit dem Essen fertig war. »Aber Pearl kümmert sich um dich, bis Sam und Jack zurück sind. Ich sehe dich dann morgen früh.«
    »Sie sehen sehr müde aus«, meinte Pearl besorgt, als Theo gegangen war. »Ich bringe Sie jetzt in Ihr Zimmer, damit Sie sich einrichten können.«
    Pearl ging mit einer Petroleumlampe in der Hand voraus in den Keller, und Beth folgte ihr mit ihrer Reisetasche. Nach der Wärme in der Küche fühlte es sich hier unten kalt an, und Pearl entschuldigte sich dafür und erklärte, dass sie Beth einen warmen Ziegelstein ins Bett gelegt hatte.
    »Da sind wir«, sagte sie und öffnete eine Tür, die in einen langen Flur mit unebenem Steinfußboden führte. »Das ist die Waschküche«, fuhr sie fort und deutete auf eine Tür auf der linken Seite, dann erklärte sie, während sie nach rechts deutete, dass dort Sams und Jacks Zimmer lägen.
    Beths Zimmer war klein, ungefähr drei mal zwei Meter mit einem vergitterten Fenster. »Es ist sehr klein, aber wirklich ruhig«, sagte Pearl. »Sam und Jack kommen erst nach Mitternacht zurück, also erschrecken Sie sich nicht, wenn Sie etwas hören – das sind nur die beiden. Sonst kommt niemand hier runter. Wenn Sie etwas brauchen, kommen Sie einfach nach oben in die Küche, und rufen Sie.«
    Das Zimmer war einfach eingerichtet: Es gab nur ein Bett aus Eisen, einen Waschtisch mit einer Zinkschüssel und einem Wasserkrug und einen schmalen Kleiderschrank. Aber es sah sauber aus und roch auch so, und Beth war so müde, dass sie nicht einmal traurig darüber war, dass Theo sie erneut allein gelassen hatte.
    Nachdem Pearl nach oben gegangen war, nahm sie die Petroleumlampe und ging in das Zimmer nebenan, wo sie erleichtert Sams Hemden an einem Haken an der Wand und Jacks kariertes Jackett über einer Stuhllehne hängen sah.
    Beth hatte ihre Tasche gerade ausgepackt, als eine Uhr oben zehn schlug. Weil sie Pearl noch schnell um etwas heißes Wasser zum Waschen bitten wollte, lief sie die Treppe wieder hinauf.
    Die Kellertür befand sich im hinteren Teil der Halle, und als Beth sie erreichte, hörte sie Leute die Treppe aus dem ersten Stock herunterkommen. Da sie annahm, dass es Familienmitglieder waren, die so spät keiner Fremden mehr begegnen wollten, zog Beth sich hinter die Tür zurück.
    An der Wand gegenüber hing ein großer Spiegel, und plötzlich sah sie vier junge Frauen darin.
    Sie keuchte schockiert auf, denn es waren nicht die ruhigen jungen Damen, die sie erwartet hatte zu sehen, sondern spärlich bekleidete, leichte Mädchen, deren grellbunte Kleider aus Satin und Spitze ihre Brüste und Beine zum Teil entblößten.
    Es war offensichtlich, was sie waren, und auch, was für ein Haus das hier war, denn Amy und Kate hatten ihr mehr als einmal ähnliche Kleider gezeigt. Selbst Ira hatte in ihrem Laden eine spezielle Abteilung, wo sie solche Sachen anbot.
    Alle vier Frauen, eine Blonde, zwei Brünette und eine Rothaarige, waren jung und hübsch, und sie kicherten alle über einen gemeinsamen Witz.
    »Wenn er nicht in zehn Minuten fertig ist, dann muss er zehn Dollar extra zahlen«, sagte die Rothaarige und lachte lauthals.
    Beth trat zurück auf die Kellertreppe und schloss leise die Tür, so entsetzt, dass es ihr plötzlich egal war, ob sie sich waschen konnte. Sie wollte glauben, dass es eine andere Erklärung gab, aber sie wusste, dass sie den Tatsachen ins Auge sehen musste.
    Theo hatte sie in ein Bordell gebracht.

20
    Beth lag steif in dem schmalen Bett, zu aufgewühlt, um zu schlafen. Es war sehr ruhig im Keller, aber wenn sie sich anstrengte, dann konnte sie von oben Gelächter und das Klimpern eines Klaviers hören.
    Der Gedanke, dass diese Frauen ihre Körper an Männer verkauften, war schlimm genug, aber noch wütender war sie darüber, dass Theo sie

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