Echo gluecklicher Tage - Roman
Jack und begleiteten sie aus dem Zelt. Sie waren bei Captain Moore gewesen, dem das Sägewerk hier gehörte, und hatten sich Holz besorgt, um daraus eine Hütte zu bauen.
»Wusstet ihr, dass Theo den Leuten erzählt hat, er wäre ein Earl?«, fragte sie die beiden, als sie sich durch den zähen Schlamm zurück zu ihrem Zelt kämpften.
»Er hat sich schon in Montreal so genannt«, gestand Sam. »Das bedeutet nichts, Schwesterchen, das öffnet ihm nur ein paar Türen. Amerikaner beeindruckt so etwas.«
»Tja, aber seine Frau hat er gerade verloren«, erklärte sie säuerlich. »Aber ich schätze, das ist ihm egal.«
Es gab Zeiten in den folgenden Wochen, in denen Beth versucht war, das nächste Schiff zurück nach Vancouver zu nehmen, selbst wenn sie allein hätte gehen müssen. Sie wachte morgens steif und kalt auf, und die Aussicht, noch einen Tag lang durch den Matsch zu waten, über dem offenen Feuer zu kochen und niemals etwas Privatsphäre oder Ruhe zu haben, erschien ihr unerträglich.
Jeden Tag kamen neue Schiffe und entluden Hunderte von Leuten, Pferden, Hunden und anderen Tieren. Die Reihen mit Zelten breiteten sich weiter und weiter aus, immer mehr Bäume wurden gefällt, und noch mehr Schlamm und Dreck entstanden.
Lächerlich hohe Preise für die Dinge des täglichen Lebens ließen Beth befürchten, dass all das Geld, das sie im Clancy’s verdiente, aufgebraucht sein würde, bevor sie sich auf den Weg zu den Goldfeldern machen konnten. Ratten, Diebe und Bären verdarben oder stahlen den Proviant; wegen der unhygienischen Verhältnisse grassierten Krankheiten, und kaum eine Nacht verging, ohne dass es irgendwo eine Schießerei oder Schlägereien gab.
Beth fühlte sich sicherer, nachdem Jack und Sam die Hütte fertig gebaut hatten – sie war zwar nicht groß, aber wetterfest und hatte einen Holzboden und ein Schloss an der Tür. Jack schwankte eines Tages mit einem gusseisernen Herd herein, den ein Narr mit zu den Goldfeldern hatte nehmen wollen, und Sam besorgte für Beth auch eine Sitzbadewanne.
Abends im Clancy’s zu spielen hellte ihre Stimmung jedoch auf, und weil sie sah, dass die Zustände in der Stadt sich fast über Nacht verbesserten, dass Straßen angelegt wurden und viele neue feste Gebäude entstanden, hoffte sie, dass es bis Weihnachten zivilisierter zugehen würde. Das Clancy’s war jetzt aus Holz gebaut, und es gab ein Hotel, mehrere schicke Saloons, die meisten davon mit einem Bordell im ersten Stock, richtige Geschäfte und einen Bürgersteig, auf dem die Leute laufen konnten, ohne im Schlamm stecken zu bleiben. Selbst ein Fotograf war gekommen und eröffnete ein Studio.
Es gab vieles an der Stadt, das einen optimistisch stimmen konnte, aber Beth war sehr unglücklich über Theos Verhalten. Er hatte die aufblühende Stadt seiner Träume gefunden, und plötzlich spielte für ihn nur noch Geld eine Rolle.
Skagway hatte Hunderte von Männern wie ihn angezogen. Soapy Smith und die Clancy-Brüder waren genauso; sie wussten, dass sie nicht zum Klondike gehen mussten, um ein Vermögen zu machen. Sie konnten das genauso gut hier. Soapy besaß jetzt einen eigenen Saloon, bekannt als Jeff Smith’s Parlour, mit eingetopften Palmen und einer Bar aus Mahagoni, die mit dem Schiff aus Portland hergebracht worden war. Sowohl er als auch die Clancy-Brüder hatten in ihren Saloons eine Hintertür, die zu einer Reihe von Hütten führte, in denen ihre Huren arbeiteten. Sie hatten bei allem in der Stadt die Finger im Spiel und schickten ihre Schlägertypen los, wenn man ihnen kein Schutzgeld zahlte.
Aber diese Männer behandelten Beth wie eine Dame. Niemand in Skagway wagte es, sie zu bestehlen oder zu beleidigen, denn sie stand unter ihrem Schutz. Theo jedoch benutzte sie, als wäre sie seine Haushälterin und private Hure.
Beth mochte Soapy, obwohl sie wusste, dass die meisten Gauner und Schlägertypen in der Stadt für ihn arbeiteten. Er flirtete mit ihr, brachte sie zum Lachen und heiterte sie auf, wenn sie bedrückt war. Er trug seinen Spitznamen, weil er einmal eine Masche abgezogen hatte, bei der er Seifenstücke verkaufte und behauptete, bei einigen sei ein Zehn-Dollar-Schein in das Packpapier gewickelt. Er versammelte eine Menge um seinen Stand und verkaufte eine markierte Seife an einen Strohmann, der sofort rief, dass er in seiner einen Schein gefunden hatte. Danach stürzten sich alle auf die Seife, aber weitere Zehn-Dollar-Scheine suchten sie vergeblich.
Soapy betrieb auch ein
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