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Echo gluecklicher Tage - Roman

Echo gluecklicher Tage - Roman

Titel: Echo gluecklicher Tage - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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nennt sich Dirty-neck Mary, eine andere Pig-faced Sal! Ein Mann muss schon sehr verzweifelt sein, um mit einer von ihnen mitzugehen.«
    »Dann kommt Theo hier ja vielleicht nicht in Versuchung«, sagte Beth lächelnd.
    »Ich denke, du wirst eher diejenige sein, die weggelockt wird.« Jack hob die Augenbrauen. »Bei weniger als dreißig Frauen auf ungefähr zweitausend Männer, zu denen täglich neue hinzukommen, bist du eine echte Trophäe.«
    »Heute Abend spielt: die weltberührte englische Gypsy Queen!«
    Beth kicherte, als sie die Tafel sah, die die Clancy-Brüder aufgestellt hatten. Für sie war das eine genauso große Übertreibung wie die Behauptung der Clancys, dass ihr großes Zelt hinter der Tafel ein Saloon sei.
    An ihrem zweiten Tag in der Stadt hatte man Beth erklärt, dass die Brüder Frank und John Clancy die tonangebenden Männer in Skagway waren und von ihrem Saloon aus alle Fäden in der Hand hielten, deshalb war sie direkt zu den beiden gegangen.
    Sie wusste, dass sie die einzige Geige spielende Frau in der Stadt war und dass sie für die Drinks völlig überteuerte Preise nahmen, deshalb verlangte sie fünfundzwanzig Dollar pro Abend plus das, was die Leute in den Hut warfen. Sie nahm an, dass sie ihr nur den Inhalt des Hutes geben würden, aber zu ihrer Überraschung akzeptierten sie auch ihre abendliche Gage.
    Ihr erster Abend war ein großer Erfolg, es kamen über fünfzig Dollar im Hut zusammen, von denen sie zehn dem Barkeeper gab, um ihn sich warmzuhalten. Da Theo nicht da war, um sie zurück zu ihrem Zelt zu begleiten, sagte sie ja, als die Clancy-Brüder, zwei dunkelhaarige, untersetzte Männer mit wild aussehenden Schnurrbärten, sie baten, zu bleiben und am Ende des Abends etwas mit ihnen zu trinken.
    Frank Clancy stellte ihr einen großen, schick angezogenen Mann mit einem dichten schwarzen Bart und einem schwarzen Stetson-Hut vor. »Das ist Mr Jefferson Smith, aber er ist hier besser bekannt als Soapy.«
    »Ich bin auch als Beth Bolton bekannt«, erwiderte sie und konnte nicht widerstehen, ihm ein bisschen schöne Augen zu machen, denn er war ein sehr attraktiver Mann mit tief liegenden, dunkelgrauen Augen. »Aber warum Soapy? Liegt es daran, dass Sie sich nie waschen, oder tun Sie das zu ausgiebig?«
    »Was wäre Ihnen denn lieber, Mam?«, fragte er, nahm ihre Hand und küsste sie.
    Beth kicherte, weil er einen starken Südstaaten-Akzent hatte, der genauso attraktiv war wie er selbst.
    »Irgendetwas in der Mitte«, erwiderte sie. »Aber es gibt so wenig Waschmöglichkeiten in Skagway, dass ich mich wahrscheinlich an Leute gewöhnen muss, die nicht wissen, was Seife ist.«
    Sie verzweifelte fast bei dem Gedanken, dass sie es bis Februar in Skagway aushalten musste. Der tiefe Schlamm, das ständige Bellen der Hunde und die Prügeleien, die Diebe und Betrüger, die jeden ausnahmen, wenn sie konnten, und das Fehlen von selbst den grundlegendsten Annehmlichkeiten machten es zu einem wenig einladenden Ort.
    »Oh, aber ich habe Pläne«, sagte Smith und lächelte leicht über ihren Scherz. »Ich will richtige Straßen, ein Hotel, Geschäfte, Laternen, ein Badehaus und sogar eine Kirche bauen.«
    »Ach wirklich?«, fragte sie. »Dann sind Sie der Bürgermeister von Skagway?«
    »So etwas in der Art«, erklärte er, und sein Selbstbewusstsein bestätigte ihr, dass er vorhatte, die Stadt zu kontrollieren.
    Sie unterhielten sich noch eine Weile, vor allem über ihre Ankunft. Smith selbst war erst seit einer Woche da, und er war Partner der Clancy-Brüder.
    »Ist Earl Cadogan Ihr Mann?«, wollte er wissen.
    Der Titel brachte sie völlig durcheinander. Seitdem sie damals nach Montreal gegangen waren, hatte sie behauptet, mit Theo verheiratet zu sein, aber jetzt, wo sie feststellen musste, dass er sich selbst einen Titel gegeben hatte, wusste sie nicht, ob sie das zu Lady Cadogan machte oder zu einer Gräfin. Sie war nicht in der Lage, in diesem Ausmaß zu lügen, deshalb erklärte sie, dass er nur ein guter Freund sei und dass sie mit ihrem Bruder und einem weiteren Freund, Jack Child, hergekommen sei.
    »Dem Londoner?«, fragte Smith. »Ich habe ihn heute Nachmittag kennengelernt; er scheint ein wirklich tüchtiger Bursche zu sein. Dann haben Sie ausreichenden Schutz?«
    »Glauben Sie, dass ich den brauche, Sir?«, neckte sie ihn.
    »Alle Damen brauchen Schutz, aber jemand so Hübsches und so Charmantes an einem so gottverlassenen Ort braucht ihn Tag und Nacht.«
    In diesem Moment kamen Sam und

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