Echo gluecklicher Tage - Roman
sie wusste, dass das bedeutete, dass er es gewohnt war, Frauen auszuziehen, fühlte sie sich dadurch nicht weniger begehrt.
Seine Erfahrung zeigte sich auch in seinem Liebesspiel. Er ließ sich Zeit, und seine Berührungen waren fest, aber zärtlich, während er ihr liebevolle Worte ins Ohr flüsterte und ihr sagte, wie schön sie sei.
Noch bevor er sie ganz ausgezogen hatte, stand sie kurz vor dem Höhepunkt; und als sie die Arme um ihn schlang und ihn streichelte, stellte sie fest, dass er sehr muskulös war und nicht so weich, wie sie es bei einem Südstaatengentleman erwartet hätte.
Es war Wochen her, seit Theo mit ihr geschlafen hatte, und das war eher ein hastiger, unbefriedigender Snack als ein Festmahl gewesen. Jefferson bot ihr ein Bankett, neckte sie, saugte und leckte an ihr, und als er schließlich in sie eindrang, war sie schweißbedeckt und fiebrig vor Lust.
»Sie haben meine Erwartungen bei Weitem übertroffen, Mam«, sagte er mit einem verschmitzten Lächeln, als er sich auf die Ellenbogen stützte und, immer noch in ihr, auf sie hinuntersah.
»Sie meine auch, Sir«, erwiderte sie und kicherte. »Außerdem glaube ich, dass wir das Problem gelöst haben, wie man sich in Alaska warm hält.«
»Was immer in der Zukunft passiert, ich werde diese Nacht niemals vergessen«, sagte er und beugte sich zu ihr herunter, um sie zu küssen.
Beth konnte nur lächeln, denn sie wusste, dass seine Worte das schlechte Gewissen beruhigten, das sie am Morgen haben würde.
»Ich hoffe, ich kann dich überreden zu bleiben«, sagte er ein bisschen später, als er neben ihr lag und sie im Arm hielt. »Wir beide wären ein tolles Team. Und wenn der Goldrausch vorbei ist, gehen wir in andere Städte und suchen uns neue Herausforderungen.«
Beth war erleichtert, dass die Hütte leer war, als sie gegen Mittag des nächsten Tages dort ankam. Nach dem Komfort bei Jefferson wirkte sie spartanisch und trostlos. Ihre Betten waren nur mit Stroh gefüllte Säcke, und der, den sie sich mit Theo teilte, war noch genauso unberührt, wie sie ihn am Abend zuvor zurückgelassen hatte, deshalb wusste sie, dass er die ganze Nacht über nicht da gewesen war. Sams und Jacks zeigten dagegen noch den Abdruck ihrer Körper, und die Decken waren wie üblich zerwühlt.
Sam und Jack wussten, dass Beth auf einen Drink ins Jeff Smith’s Parlour gegangen war, und da sie sich die Mühe gemacht hatten, Kohlen im Ofen nachzulegen, bevor sie heute Morgen gegangen waren, hatte sie das Gefühl, dass sie nicht wütend darüber waren, dass sie die Nacht mit Jefferson verbracht hatte. Dennoch war es ihr peinlich. Es war in Ordnung, wenn Männer mit Frauen ins Bett gingen, aber eine Frau, die derselben Versuchung erlag, wurde für ein Flittchen gehalten.
Sie hatte bei Jefferson bereits gebadet; er hatte ihr ein Bad eingelassen und sie sogar gewaschen. Sie setzte sich in den Schaukelstuhl, den er ihr geschenkt hatte, lehnte den Kopf zurück und schloss die Augen. Noch einmal durchlebte sie diese sinnliche Erfahrung und beschloss, dass es ihr egal war, ob man sie Flittchen nannte. Sie würde dazu stehen, wenn die Männer nach Hause kamen. Jack und Sam hatten ständig irgendwelche Affären, warum sie nicht auch?
Und was Theo anging, wenn es ihm nicht gefiel, dann konnte er ja zu Dolly, der Hure, gehen. Wenn er erst einmal feststellte, dass sie nur für eine Sache gut war, dass sie nicht kochen und nähen konnte und ihm seine Sachen nicht wusch, würde er ja vielleicht merken, was er an der Gypsy Queen gehabt hatte.
Die Hüttentür wurde am späten Nachmittag abrupt aufgestoßen und brachte eisigen Wind und Schnee herein.
Beth hatte im Schaukelstuhl gedöst. Sie schrak hoch und sah Theo in der Tür stehen, das Gesicht rot vor Wut.
»Wie konntest du mit diesem Bastard ins Bett gehen?«, schrie er sie an. »Jetzt stehe ich da wie ein Vollidiot!«
Beth hatte vorgehabt, ihm zu gestehen, was sie getan hatte, denn sie wusste, dass irgendjemand es ihm sowieso stecken würde. Aber sie hatte nicht erwartet, dass Theo es bereits wusste.
Eine Sekunde lang sah sie ihn nur an, schockiert darüber, dass ihn offenbar nur verletzte, wie die anderen darauf reagieren würden, aber nicht die Tatsache, dass sie fremdgegangen war.
»Du bist selbst daran schuld«, verteidigte sie sich. »Du hast mich seit Monaten schlecht behandelt und deine Zeit lieber mit dieser Hure im Red Onion verbracht.«
»Ich hatte da geschäftlich zu tun«, zischte er. »Die Geschäfte eines
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