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Echo gluecklicher Tage - Roman

Echo gluecklicher Tage - Roman

Titel: Echo gluecklicher Tage - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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Ankunft bei Jack gehabt zu haben, und dann noch einmal, einen Monat später, Anfang Juni. Aber seitdem nicht mehr.
    Weil man ihr in Montreal gesagt hatte, dass sie niemals wieder schwanger werden könne, hatte sie keinen Grund gehabt, von einem Mann zu erwarten oder zu wollen, dass er vorsichtig war, und ganz sicher war ihr niemals in den Sinn gekommen, dass die Ärzte sich irren könnten.
    Zurück in ihrem Zimmer im Fairview, betrachtete sie sich genau im Spiegel. Sie konnte keine Veränderungen an sich sehen, und sie fühlte sich auch nicht anders, doch ihre Periode war schon über einen Monat überfällig. Was, wenn sie schwanger war?
    Sie schloss die Augen und hielt ihren Bauch, wünschte sich von ganzem Herzen, dass sie es war. Jacks Baby zu bekommen wäre das Schönste auf der ganzen Welt für sie gewesen.
    Aber sie sagte ihm nichts, als er zurückkam. Sie musste zuerst sicher sein, und da er am Nachmittag einigen alten Freunden begegnet war und viel Neues zu berichten hatte, war es einfach, ihre Aufregung vor ihm zu verbergen.
    Am folgenden Tag half Jack jemandem dabei, eine neue Hütte zu bauen, und Beth versuchte, den Gedanken an ein Baby aus ihrem Kopf zu verdrängen, indem sie einige alte Freunde besuchte. Aber es funktionierte nicht; ob es nun Einbildung war oder nicht – ihre Brüste waren plötzlich empfindlich, und am Morgen war ihr sogar ein bisschen übel gewesen. Sie unterhielt sich und lachte während der Besuche, aber alles, woran sie denken konnte, war, wie glücklich Jack sein würde, wenn es sich tatsächlich bestätigte.
    Am Abend des 31. Juli ging das Gerücht durch Dawson, dass man Gold in Nome an der Beringsee in Alaska gefunden hatte.
    Beth und Jack hörten es von einem anderen Gast, der gerade ein Telegramm von einem Freund irgendwo aus der Nähe bekommen hatte. Sie dachten sich nichts dabei, denn es hatte schon einmal Gerüchte über einen neuen Goldfund im Januar gegeben, und viele Männer hatten sich sofort auf den Weg gemacht, einige davon so wenig vorbereitet, dass sie Frostbeulen bekamen, nur um dann festzustellen, dass es sich um eine Falschmeldung gehandelt hatte.
    Aber als sie später über die Front Street gingen, sprachen alle darüber. In den Saloons, in die sie gingen, sagten die Männer, dass das Gold dort einfach am Strand liege und darauf warte, eingesammelt zu werden, und alle wollten nach Nome, sobald sie ein Schiff fanden, das sie hinbringen würde.
    Das Gerücht verbreitete sich wie ein Lauffeuer, und plötzlich hatten alle Männer, die mit leerem Blick auf den Bürgersteigen herumgelungert hatten, wieder das alte vertraute Feuer in den Augen.
    Jack fand das sehr lustig. Er lachte schallend, als ein alter Sourdough ihn auf der Front Street aufhielt und ihn fragte, ob er auch dorthin gehen würde. »Auf keinen Fall«, sagte er. »Ich habe für den Rest meines Lebens genug vom Goldfieber. Ich will nur mit meiner Frau nach Hause fahren.«
    Am folgenden Tag summte die ganze Stadt vor Aufregung. Die Leute kämpften um die Plätze auf den Schiffen, und wenn sie keine Fahrscheine bekommen konnten, besorgten sie sich Ruderboote, um sich allein auf den Weg zu machen.
    Jack schien das alles sehr verstörend zu finden und erklärte, dass er eine Weile in den Bergen wandern wolle. Bevor er ging, zählte er fünfhundert Dollar von ihrem Geld ab und sagte zu Beth, sie solle sich bei Madame Aubert etwas Hübsches und Modisches kaufen, das sie in Vancouver tragen könne.
    Die Französin war eine ausgezeichnete Schneiderin, aber sie hatte auch fertige Kleider in ihrem Laden, die der letzte Schrei aus Paris waren.
    »Bei ihr kann ich nichts kaufen«, erwiderte Beth entsetzt. »Sie ist zu teuer.«
    Jack lachte. »Wir sind jetzt reich, und all deine Kleider werden in Vancouver schäbig aussehen. Außerdem kannst du sie jetzt, wo so viele Leute nach Nome reisen, sicher ein bisschen runterhandeln.«
    Beth wollte ein neues Kleid, aber sie sagte zu Jack, dass fünfhundert Dollar zu viel dafür seien.
    »Behalt es ruhig«, sagte er. »Du wirst auch Schuhe und andere Dinge brauchen.«
    Beim Abendessen wirkte Jack ein bisschen distanziert. Beth hatte ein hübsches Kostüm bei Madame Aubert gefunden, eine dunkelgrün-cremefarben gestreifte Schößchenjacke mit einem dazu passenden einfarbigen grünen Rock und einem kleinen grünen Hut mit Schleier. Sie freute sich darüber und über den neuesten Tratsch, den die Französin ihr erzählt hatte, und war ein bisschen enttäuscht, dass Jack nicht

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