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Echo: Roman (German Edition)

Echo: Roman (German Edition)

Titel: Echo: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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festgefroren. »Gehen wir«, sagte er.

Dreiunddreißig
    Endlich traf ich in der Straße ein, in der ich einst gelebt hatte, und sie war bevölkert von Geistern.
    Walford Candles, Der lange Weg nach Hause
    »Ich habe Neuigkeiten.« Dabei beließ es Belle, als würde sie es genießen, die Spannung hinauszuzögern.
    »Ich höre«, sagte Alex.
    »Wir haben eine Stadt.«
    »Noch eine ...?«
    » In dieser brennt Licht!«
    Die Lichter waren in Reihen angeordnet. Straßenlaternen. Andere aber schienen in den Häusern zu brennen. Und wir konnten etwas sehen, das aussah wie eine Promenade oder ein Park.
    Die Stadt war ein leuchtender Diamant, akzentuiert von der umfassenden Dunkelheit um sie herum.
    Alex lehnte sich mit dem Kopf gegen die hohe Lehne seines Sessels. »Was sagt man dazu!«, sagte er. »Chase, wir haben das große Los gezogen!« Inzwischen war er aufgesprungen und hüpfte wie ein Kind durch die Kabine. »Belle, gibt es irgendwelche Funksendungen?«
    »Negativ, Alex. Keine Aktivität.«
    »Also gut, versuchen wir, ein paar Signale hervorzulocken. Öffne den Rundrufkanal für Chase!« Er schmunzelte. »Und wieder gebührt die Ehre dir, meine Schöne!«
    »Alex, ich finde, du solltest derjenige sein, der ...«
    Er hob die Hand, um meine Widerworte im Keim zu ersticken. »Eine zweite Chance, Geschichte zu schreiben, Chase. Wie oft passiert so etwas?«
    »Kanal offen «, meldete Belle.
    Ich räusperte mich und versuchte, mir irgendeine unwiderstehliche Äußerung einfallen zu lassen. »Hallo? Ist da draußen jemand? Wir sind hier oben. Hallo, da unten. Wie läuft es so?« Ich glaube, zu diesem Zeitpunkt war ich hinsichtlich dessen, was uns erwarten mochte, längst zur Skeptikerin geworden.
    Wir erhielten nur statisches Rauschen zur Antwort.
    »Belle«, wollte Alex wissen, »rührt sich etwas auf den Straßen? Irgendein Lebenszeichen?«
    »Nein, Alex. Ich dachte vor ein paar Minuten, ich hätte etwas gesehen. Aber ich hatte keine Zeit herauszufinden, was es war. Möglicherweise etwas Hundeartiges.«
    Unter uns war eine weitere Stadt. Der Ort selbst war in Quadrate und Rechtecke aufgeteilt, Steingebäude mit Säulen, Statuen, Kolonnaden drängten sich im Zentrum, umgeben von Bauwerken aus Holz und Ziegelsteinen. Die Statuen stellten Menschen dar. Es gab zwei zugewucherte Bereiche, die früher einmal gepflegte Parks gewesen sein mochten. Ein paar Karren waren erkennbar, überwiegend in offenen Schuppen, aber ein paar standen auch auf den Straßen. »Belle, wie spät ist es da unten?«
    » Die Sonne ist vor zwei Stunden und sechs Minuten hinter dem Horizont verschwunden.«
    Alex saß da und starrte die Monitore an. Ich wies Belle an, Ausschau nach allem zu halten, was uns verraten könnte, wer hierhergekommen war, eine Welt aufgebaut und alles wieder verloren hatte. Es gab keinerlei Aufzeichnungen über eine Besiedlung dieses Systems, aber das war keine Überraschung. Über Tausende von Jahren verliert man nun einmal das eine oder andere aus den Augen.
    Wir flogen einige Male über das Gebiet hinweg, und irgendwann muss ich eingeschlafen sein. Denn plötzlich beugte sich Alex über mich, stupste mich an der Schulter und fragte, ob ich wach sei.
    »Klar«, erwiderte ich. »Was ist los?«
    »Nichts«, sagte er. »Aber ich möchte dir etwas zeigen.« Er wirkte entmutigt.
    Auf den Monitoren waren mehrere Bilder der Stadt zu sehen. »Irgendwas stimmt da nicht«, meinte er.
    Ich stellte überrascht fest, dass ich beinahe fünf Stunden geschlafen hatte. »Wie meinst du das?«
    Er zeigte auf eines der Bilder. »Das sind unsere ersten Bilder. So hat es ausgesehen, als Belle die Stadt entdeckt hat. Am frühen Abend.« Dann tippte er auf den Hilfsschirm. »Und so sieht die Stadt jetzt aus.«
    »Sieht für mich unverändert aus.«
    Alex lehnte sich zurück. »Das, genau, ist das Problem.«
    »Was meinst du?«
    »Chase, die Lichter verändern sich nicht.«
    Die Straßenlaternen brannten immer noch, ebenso wie die Lichter im Park, aber das war zu erwarten gewesen.
    »Sieh dir die Häuser an!«
    Wieder sah ich keinen Unterschied. Überall brannte Licht. »Worüber reden wir denn hier?«
    »Belle, wie spät ist es da unten?«
    »Die Dämmerung wird in etwa drei Stunden hereinbrechen.«
    »Und ...?«
    »Sieh dir doch nur diese Häusergruppe an, Chase! In allen Häusern brennt Licht. Sie bilden zusammen ein U.«
    »Oh.« Ich verglich die Bilder. Beide zeigten das gleiche U. Ich sah mir andere Gebiete an. Im Außenbereich hatte zwei

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