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Echo: Roman (German Edition)

Echo: Roman (German Edition)

Titel: Echo: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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außer Sichtweite gescheucht. »Kein gutes Zeichen«, bemerkte Alex.
    Ich zwängte mich an ihm vorbei, um besser sehen zu können. »Was hast du jetzt vor?«
    »Warten. Lassen wir sie lieber zu uns kommen. Wir sollten jedenfalls nichts tun, was sie als Bedrohung ansehen könnten.«
    Wir standen in der offenen Luke und warteten. Die Leute waren unruhig und flüsterten miteinander, ein paar kamen sogar etwas näher, aber niemand traute sich aus den Baumreihen heraus. Ich bemerkte, dass sie nicht bedrohlich aussähen, und schlug vor, Alex solle warten, während ich zu ihnen ginge und hallo sagte. »Ich meine«, sagte ich, »das sind schließlich Fischer .«
    Alex wies mich an zu bleiben, wo ich sei, und fügte, beinahe im selben Atemzug, hinzu: »Jetzt passiert irgendwas.«
    Ein alter Mann in einer weißen Robe näherte sich dem Feldrand und blieb stehen, um uns zu mustern. Er hatte einen schwarzen, von grauen Strähnen durchzogenen Bart, der einen wilden Eindruck machte, so, als würde ein heftiger Wind an ihm zerren. Der Alte trug einen Stab bei sich, an dessen oberem Ende etwas befestigt war. Ein Stück Holz, dachte ich, zugeschnitten in der Form des Buchstabens X in einem Kreis, der beinahe das ganze obere Viertel umschloss. Der Alte pflanzte den Stab in den Boden, musste ihn aber fest hineinrammen, denn der Stab drohte, wenn losgelassen, jedes Mal zu fallen. Trotz seines Eindruck machenden Barts wirkte der alte Mann irgendwie lächerlich. Unter anderen Umständen wäre es mir schwergefallen, nicht zu lachen.
    Endlich blieb der Stab im Boden stecken. Der Mann reckte die rechte Hand hoch, die Handfläche uns zugewandt, und sprach. Die Worte waren unverständlich; der Mann verfiel in eine Art Singsang. Bei mir erweckte das den Eindruck, der Alte spräche über uns, nicht mit uns.
    Alex erhob ebenfalls die Hand, um zu erwidern, was wie ein Gruß aussah, und trat auf die oberste Sprosse der Leiter. Die Reaktion der Leute bestand darin, weiter zurückzuweichen. Mit Ausnahme des alten Mannes, der lediglich die Lautstärke des Singsangs, den er rezitierte, erhöhte.
    Alex kletterte die Leiter hinunter. Ich wartete, bis er auf dem Boden war, ehe ich einen Fuß auf die Leiter stellte. Doch kaum hatte ich das getan, da brüllte Alex mich an: »Geh zurück!« Etwas knallte zwischen den Bäumen. »Sie haben Feuerwaffen«, warnte er mich und warf sich unter den Rumpf.
    »Geh in Deckung, Alex!«, rief ich.
    »Ich bin in Deckung!«
    Mehr Schüsse. Eine Kugel prallte von der Luke ab. Ich zog mich zurück. »Belle, Landestützen einziehen.«
    »Chase, Alex ist unter ...«
    »Tu es. Sofort!« Die Landestützen einzuziehen bedeutete schließlich auch, dass sich die Fähre absenkte und Alex mehr Deckung verschaffte. »Alex, bist du okay?«
    »Bis jetzt schon.«
    »Sieh zu, dass du nicht direkt unter der Fähre bist!«
    »Ja, Mommy.«
    »Schnell, Belle.«
    Der Rumpf sackte ruckartig ab und setzte mit einem Knirschen auf dem Boden auf. Ich weiß noch, ich dachte daran, dass ich gerade erst mit der Reparatur der Stützen fertig geworden war, die nun vermutlich wieder kaputt waren.
    »Stützen eingezogen«, meldete Belle. »Mäßige Beschädigung an den Stauraumklappen.«
    Die Einheimischen schossen weiter auf uns. Es würde nicht lange dauern, bis die Leute zwischen den Bäumen die Landefähre und damit das Schutzschild, das sie Alex bot, umkreist hätten. Der Blaster lag in einem der Frachtschränke. Ein Blaster aber barg die Gefahr, wirklich jeden in Sichtweite zu töten. Ihn einzusetzen bedeutete, keinen Unterschied zwischen denen zu machen, die schossen, und denen, die einfach nur dastanden und zusahen. Ganz zu schweigen davon, ob es Erwachsene oder Kinder waren. Ich kontrollierte die Einstellung meines Scramblers, lehnte mich hinaus und feuerte. Der Energiestrahl knisterte, und die Leute schrien und rannten davon. Einige der Schreie brachen abrupt ab, als das Nervensystem der Getroffenen den Dienst einstellte.
    »Wir müssen dich da wegholen, Alex!«
    »Das dachte ich auch gerade.« Ich hörte, wie er seinen Scrambler abfeuerte.
    Der alte Mann hob seinen Stab hoch und hielt ihn in unsere Richtung, als könne er ihm einen Schutz vor Alex’ Waffe bieten.
    Ich setzte meinen Scrambler gegen ihn ein. Er erstarrte und fiel zu Boden. »Alex«, forderte ich meinen Boss auf, »leg dich flach auf den Boden und bleib, wo du bist! Ich wende jetzt das Schiff.«
    »Mach das!«
    Der Beschuss nahm noch zu. Kugeln schlugen krachend gegen den

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