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Echo: Roman (German Edition)

Echo: Roman (German Edition)

Titel: Echo: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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allzu schwer sein, ihn aufzuspüren.«
    »Allzu leicht wird es möglicherweise auch nicht. Ich habe gehört, er hätte den Planeten verlassen.«
    »Ich werde das überprüfen. Danke.«
    Basil verzog das Gesicht, während er versuchte, sich zu erinnern. »Ich glaube, ich habe irgendwann gehört, er wäre ganz allein da draußen.«
    »Allein?«
    »Vollkommen allein. Auf seiner eigenen Welt.« Er lachte. »Buchstäblich. Er war immer schon ein unsozialer Typ. Hat wunderbar zu Dad gepasst.«
    Sagte der Mann, der ohne einen Link hoch oben auf einem Berg hockte.

Fünf
    Gott muss Archäologen lieben. Denn er hat uns reichlich Geschichte gegeben und mehrere Hundert Welten geschenkt voller verlassener Tempel, aufgegebener Städte, Kriegstrophäen und Orte, deren Existenz wir längst vergessen hatten. Während die Naturwissenschaften schon lange kaum noch Zielobjekte für ihre Himmelsforschung finden, dehnt sich das Arbeitsfeld der Archäologie mit jeder Generation weiter aus.
    Tor Malikovski, Grundsatzrede vor dem Weltverband der Archäologen im Zuge ihres Umzugs von der Barrister Hall zur Plaza der Universität Korchnoi, 1402
    Hugh Conover war ein Anthropologe gewesen, dessen Laufbahn eine Reihe von Gemeinsamkeiten mit Tuttles Karriere aufwies. Auch er hatte nach Anzeichen intelligenten Lebens jenseits unserer Welten gesucht. Aber sein Hauptinteresse galt jenen Orten, an denen menschliche Wesen gelandet waren und gelebt hatten, Außenposten in entlegenen Gegenden, Städte, vergraben unter Urwäldern oder Wüstensand, Basen, eingerichtet und noch in der Anfangszeit des interstellaren Zeitalters wieder aufgegeben. Wäre Conover auf etwas vollkommen Neues, Nichtmenschliches gestoßen, hätte er sich gefreut. Er wäre sogar begeistert gewesen. Aber er kannte die Chancen. Und er war zu schlau, jemanden auf die Idee zu bringen, er zöge diese Möglichkeit ernsthaft in Betracht.
    Wie Tuttle war er Pilot gewesen. Und wie Tuttle war er üblicherweise allein losgezogen.
    Andererseits konnte er sich eines bescheidenen Erfolgs rühmen.
    Sein berühmtester Fund war die Entdeckung einer bis dahin unbekannten Raumstation aus dem 27. Jahrhundert am Rande der Verschleierten Dame. Das war 1402 gewesen. Danach hatte Conover siebzehn Jahre mit Grabungen verbracht. Er hatte so einen passablen Beitrag zur historischen Forschung liefern können, hatte allerdings nichts geleistet, was in irgendeiner Weise als spektakulär gegolten hätte. Schließlich, 1419, hatte er sich zur Ruhe gesetzt. Drei Jahre später hatte er angekündigt, er gebe seinen bisherigen Wohnsitz auf und werde fortziehen. Das hatte er dann auch getan. Sollte jemand wissen, wo er war, so war dies nie aktenkundig geworden.
    Wir suchten weiter nach Informationen über Tuttle.
    Wir baten Jacob, festzustellen, ob je irgendjemand Tuttles Unterlagen in Verwahrung genommen habe. Jacob brauchte ein paar Sekunden, um zu melden: »Mir liegt kein Protokoll vor.«
    »Okay«, sagte Alex. »Ich wäre auch überrascht gewesen, hätten wir etwas gefunden.«
    »Offenbar wurde er nie als ausreichend bedeutende Person eingestuft, als dass jemand sich nach seinen Unterlagen hätte erkundigen können.«
    Niemand hatte je eine Biographie über Tuttle geschrieben. Niemand hatte ihm je eine wichtige Auszeichnung verliehen. In Interviews wurde er regelmäßig als eindimensionaler Irrer hingestellt, eine Figur, die einer sogenannten Expertengruppe zuzuordnen war, die von Geisterjägern geprägt war, von Nostradamus-Anhängern und von Leuten, die das Gesicht Gottes in der Andreanischen Wolke zu sehen vermochten. Der Medienberichterstattung war nur wenig über Tuttle selbst zu entnehmen. Es gab knappe Mitteilungen zu seinem Tod, seinen Eheschließungen und einen kurzen Bericht darüber, wie er während eines Sommerfests ein Kind aus dem Melony gezogen und vor dem Ertrinken gerettet hatte. Die Quintessenz war, dass, von dieser einen, interstellaren Leidenschaft abgesehen, wenig über ihn bekannt war.
    Einige seiner alten Kollegen waren immer noch aktiv. Wir besuchten so viele von ihnen, wie wir auftreiben konnten. Wilson Bryse vom Forschungsverein, Jay Paxton von der Universität von York, Sara Inagra vom Quelling-Institut und Lisa Cassavetes, die längst zur Politik gewechselt und ins Parlament gewählt worden war.
    Einige hatten sich zu verschiedenen Gelegenheiten im Haus in Rindenwood aufgehalten. Aber natürlich waren diese Besuche schon sehr lange her, und niemand erinnerte sich mehr an den Schrank,

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