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Echo: Roman (German Edition)

Echo: Roman (German Edition)

Titel: Echo: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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nicht loswerden wollte. Sie hat sie immer noch.« Nun blickte er auf. »Jacob?«
    »Ja, Alex?«
    »Versuch mal, mich mit Doug Bannister zu verbinden!«
    Es dauerte ein paar Minuten, aber schließlich erklang Bannisters dünne Stimme. »Hallo?« Bilder bekamen wir nicht.
    »Doug, hier spricht Alex Benedict.«
    »Wer?«
    »Alex Benedict. Wir haben uns vor ein paar Tagen über die Tafel unterhalten. Nach Ihrem Spiel.«
    »Tafel?«
    »Das Steinding, das Sie aus Rindenwood geholt haben.«
    »Oh, ja, tut mir leid. Haben Sie sie gefunden?«
    »Nein. Wir haben den Melony im Bereich der Trafalgarbrücke abgesucht. Sie ist nicht da.«
    »Wirklich nicht? Das ist aber komisch. Sie müssen sie übersehen haben. Wo, genau, haben Sie gesucht?«
    »Doug, nehmen wir doch mal an, die Tafel wäre woanders.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Für den abwegigen Fall, dass die Tafel nicht im Fluss ist, Sie uns das aber nur ungern verraten möchten, würde ich Ihnen gern ein Angebot unterbreiten. Beschaffen Sie mir die Tafel, damit ich sie mir ansehen kann, nur ansehen, nicht behalten, und ich werde Sie für Ihre Mühen großzügig entlohnen.«
    »Es tut mir leid, Alex. Sie liegt im Fluss. Wie wir gesagt haben.«
    »Und ich werde niemandem verraten, dass Sie mir geholfen haben. Niemand wird je davon erfahren.«
    »Alex, wenn ich helfen könnte, würde ich es tun.«
    »Okay. Das Angebot gilt nicht ewig.«
    » Ich würde Sie doch nicht anlügen, Mann!«
    »Ich denke, wir sollten uns mit Rachel in Verbindung setzen«, fand Alex. »Aber zuerst würde ich gern noch etwas mehr über Tuttle in Erfahrung bringen.«
    Tuttle hatte einen jüngeren Bruder gehabt. Sein Name war Henry, und wir brauchten eine Weile, um Kontakt zu ihm aufzunehmen, weil er als Regierungsangestellter vorübergehend auf die Korbelinseln versetzt worden war.
    Henry hätte sich kaum mehr von dem Sunset Tuttle unterscheiden können, den wir in den Holos gesehen hatten. Henry war groß, hatte breite Schultern und ruhige, braune Augen. Ein Mann, der ganz mit sich im Reinen war. Wir unterhielten uns lange mit ihm. Er sprach über die Karriere seines Bruders, als wäre Somerset Tuttle außerordentlich erfolgreich gewesen, und darüber, dass es unausweichlich gewesen sei, dass sich ihrer beider Wege getrennt hätten. Henry hatte früh geheiratet und war weggezogen, und die Brüder hatten schlicht keinen Kontakt gehalten. »Aber es wäre auch nicht anders gelaufen, hätte ich direkt auf der anderen Straßenseite gewohnt« , sagte er. »Som war nie da.« ›Som‹ war der Name, den er während des ganzen Gesprächs für seinen Bruder benutzte. »Er war immer irgendwo unterwegs. Er konnte nicht anders, wissen Sie? Ich meine, so war er nun einmal.«
    Irgendwann kam er zum Punkt. »Was soll ich sagen? Ich schätze, ich habe mich bei ihm nie wirklich willkommen gefühlt. Also habe ich auch nicht viel Lust gehabt, meine Zeit mit ihm zu verbringen. Das Einzige, worüber er je geredet hat, war er selbst. Ständig hat er erzählt, wo er gewesen sei, seit wir uns zum letzten Mal gesehen hätten, und was er als Nächstes vorhabe. Er hat mich nicht einmal gefragt, was ich mache. Oder was mir am Herzen liegt. Selbst, nachdem er sich zu Ruhe gesetzt hatte, konnte er über nichts anderes reden – und gegen Ende war er mutlos. Er konnte seine Weltraumkobolde einfach nicht finden.«
    »Ich nehme an, das kann auf Dauer ziemlich ermüdend sein.«
    »Ja. Als er ausgestiegen ist, war er regelrecht ausgebrannt.«
    »Hat er Ihnen das erzählt?«
    »Nein. Schauen Sie, Mr Benedict, Sie müssen bedenken, dass ich meinen Bruder kaum gesehen habe. Zumindest nicht, seit ich mein Elternhaus verlassen habe.«
    »Und als er sich zur Ruhe gesetzt hat, hat sich daran nichts geändert?«
    »Danach hat er nicht mehr lange gelebt. Nur noch zwei oder drei Jahre, glaube ich. Aber, ja, es ging immer noch nur um ihn. Hören Sie, ich schreibe Wirtschaftsanalysen für das Finanzministerium. Ich habe als Journalist gearbeitet, und ich habe ein paar Wirtschaftsfachbücher verfasst. Ich meine, ich habe eine recht anständige Laufbahn hingelegt. Vielleicht nicht so wie er. Aber ich habe ein paar Auszeichnungen erhalten. Darüber haben wir nie gesprochen. Wir haben nie darüber gesprochen, was ich tue. Niemals.«
    Wir zeigten ihm Bilder von der Tafel. »Klingelt es da bei Ihnen?«
    »Nein« , antwortete er. » Das scheußliche Ding habe ich nie gesehen. Was ist das überhaupt?«
    »Henry«, sagte Alex, »gehe ich recht in der

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