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Echo: Roman (German Edition)

Echo: Roman (German Edition)

Titel: Echo: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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wir auch die Nachtstern zu sehen, das Schiff, das sie hinaus zur Serendipity bringen sollte. Dort wollten die Brockmaiers ihr Reiseschiff besteigen. »Gibt es irgendeinen Hinweis auf ihr Reiseziel?«
    »Eigentlich nicht. Es ist ein Ort, den World’s End Tours schlicht ›das Fest‹ nennt. Die Katalognummer kennt nur Gott allein.«
    Die Brockmaiers erreichten den Flugsteig. Offenbar hatte Mira die Bilder gemacht, denn wir bekamen fast ausschließlich Hugo zu sehen. Hugo, wie er dem Kartenkontrolleur die Tickets zeigte und durchgewinkt wurde. Hugo, der trotz der geringen Schwerkraft die Rampe hinauftrampelte und in der Luke verschwand. Hugo, wie er die luxuriöse Innenausstattung der Nachtstern begutachtete. Hugo, wie er anderen Passagieren die Hand schüttelte.
    Wir folgten ihnen zur Dip; die Station sah, obwohl die Reise dreißig Jahre her war, besser aus als in ihrer heutigen Inkarnation. Einmal dort, meldeten die Hochzeiter sich im Büro von World’s End Tours, erhielten ihre Tickets und gingen ein paar Stunden später an Bord der Merkur .
    Die Kabine war groß und elegant. Acht rotierbare Sitze verteilten sich im Raum. Die Rückenlehnen waren einstellbar. Eine separate Brücke gab es nicht. Der Pilot arbeitete in einem Cockpit im vorderen Bereich der Kabine, wahrscheinlich, damit die zahlenden Gäste zuschauen konnten. Pilotensitz und Konsole befanden sich in einer abgesenkten Sektion, die ungefähr einen halben Meter unter dem Passagierdeck lag. Außerdem fand sich gleich rechts neben dem Platz des Piloten ein zweiter Sitz für einen Navigator oder einen Copiloten.
    Auf der Rückseite der Kabine schloss sich ein mit Teppich ausgelegter Korridor mit abgepolsterten Wänden an, der zu den Schlafquartieren und Waschräumen, einem Fitnessraum und einer Mischung aus Speisesaal und Erholungsbereich führte.
    Vier der Mitreisenden hatten bereits Platz genommen. Ein großer blonder Mann in der Uniform des Piloten ging gerade die Vorflugkontrolle durch. Er war schon älter. Er war einer jener Kerle, deren launige Heiterkeit einen in Sicherheit wiegen konnte, während man bereits in ein Schwarzes Loch gesaugt wurde. Als ein anderes Paar durch die Luke hereinkam, beendete der Pilot seine Vorbereitungen, drehte sich um und stand von seinem Sessel auf. Hugo hatte die Kamera übernommen, und wir sahen, wie Mira den Piloten anlächelte. »Willkommen an Bord, Herrschaften «, sagte der Pilot. »World’s End Tours freut sich, dass Sie mit uns reisen. Wenn wir etwas tun können, um den Flug für Sie noch angenehmer zu gestalten, falls Sie zu welcher Zeit auch immer etwas benötigen, zögern Sie bitte nicht, mich anzusprechen!«
    »Der Pilot«, sagte Alex und konsultierte die Notizen, die zusammen mit dem Holo eingetroffen waren, »ist Adrian Barnard. Er stammt von Maraluna und ist im Ruhestand.«
    »Kennen wir die anderen Passagiere?« Es waren noch drei andere Paare an Bord.
    »Wir kennen ihre Vornamen, aber das ist alles.«
    »Na ja, das ist auch nicht wichtig.«
    Es war unmöglich, ihren Kurs nachzuvollziehen. Oder herauszufinden, wie lange sie bis zum fahrplanmäßigen Ziel unterwegs waren. Unterwegs stiegen mehrere Partys. Bei der Ankunft applaudierten die Gäste einmütig. Nun folgten Bilder von einer Sonne und einem Satz Ringe. Vorwiegend aber sahen wir Mira, wie sie aus einer Sichtluke hinausschaute, und Hugo, während er auf dem Pilotensitz hockte. Schließlich erblickten wir eine Felslandschaft, wahrscheinlich ein Teil eines Asteroiden oder Kometen.
    Wir trieben durch die Ringe und blickten hinab auf die Oberfläche eines goldenen Gasriesen.
    Dann wurde wieder gefeiert. Die Leute trugen Partyhüte. Hugo brachte einen Toast auf ein Paar aus, das von sich behauptete, es käme immer wieder hier heraus.
    Die Sichtluken waren vollkommen anders als alles, was ich bis dahin gesehen hatte. Normalerweise sind die Schiffe mit Standardmodellen ausgerüstet. Aber als der Pilot April, der Schiffs-KI, die entsprechende Anweisung erteilt hatte, wurde die ganze Frontpartie des Schiffs transparent. Erst jetzt begriff ich, dass der Pilot und seine Konsole auf einer tieferen Ebene untergebracht waren, um den Passagieren einen ungehinderten Blick nach draußen zu bieten. Für mich war dies ein atemberaubender Moment, und ich sah lediglich ein Hologramm. Gott allein wusste, wie es den Leuten ergangen sein mochte, die tatsächlich in dieser Kabine gesessen hatten.
    Ich starrte immer noch wie gebannt die durchsichtige Schiffsfront an, als

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