Echos
haben mochte.
Sie trat zur Statue eines Humanoiden, der ein großes Blatt in der erhobenen Hand hielt und es betrachtete.
Das Standbild gefiel Paris. Wenn es sich um ein
Kriegerdenkmal handelte, so mochte er die Art und Weise, auf die hier Kriege geführt wurden. Von Blättern zu Tode
gefächelt! Von solchen Kriegern hielt die Halbklingonin Torres vermutlich nicht viel, woraus sich die Frage ergab: Warum interessierte sie sich für die Statue?
»Die Augen dieser Figur bestehen aus Armakolit«, sagte sie und beantwortete damit Paris’ unausgesprochene Frage.
»Erstaunlich.« Sie richtete den Tricorder auf die Stadt. »Das Mineral ist überall verbreitet.«
Paris begriff nicht ganz, warum dies eine so große Rolle spielen sollte. Er hatte dem Umstand, dass gewisse Ressourcen des Schiffes allmählich zur Neige gingen, kaum Beachtung geschenkt. Seine Aufgabe bestand in erster Linie darin, die Voyager zu fliegen. Er überließ es Janeway und Torres, sich Sorgen zu machen – das verstanden sie weitaus besser als er.
Chakotay hob seinen Tricorder und blickte aufs Display.
»Die von Fähnrich Kim lokalisierte zentrale Energiequelle befindet sich dort drüben«, sagte er und deutete zu einem anderen, sich hin und her windenden purpurnen Weg.
»Von Massentransport schienen die Bewohner dieses
Planeten nicht viel zu halten«, sagte Paris, als er zusammen mit den anderen über den Weg schritt. »Wie verhielten sie sich, wenn sie möglichst schnell einen weit entfernten Ort erreichen mussten? Oder wenn es gar erforderlich wurde, irgendein Objekt zu befördern, das für eine Schubkarre zu groß ist? Wo sind die Autos, wo die Straßen?«
»Vielleicht gab es hier Luftwagen«, spekulierte Chakotay.
Paris sah sich um. »Wenn das stimmt, müssen es recht
seltsame Luftwagen gewesen sein. Es fehlen Landeflächen.
Die Dächer sind nicht flach genug für Senkrechtstarter und ich kann bei keinem Gebäude so etwas wie Andockstellen
entdecken.«
Chakotay schmunzelte. »Vielleicht schwebten die Luftwagen immer.«
»Klar.« Paris nickte. »Genau das könnte mit den Bewohnern geschehen sein. Eines Tages waren sie alle so glücklich, dass sie geradewegs in den Himmel schwebten.«
Der Erste Offizier hob und senkte die Schultern. »Welche Transportmittel auch immer die Fremden verwendeten – es blieben keine nennenswerten energetischen Spuren zurück. Ich sehe nicht einmal Fahrräder oder ähnlich beschaffene
Fahrzeuge.«
Torres richtete den Tricorder nach unten und nahm eine
Sondierung vor. »Es gibt unterirdische Tunnel«, sagte sie.
»Eine Untergrundbahn?«, fragte Paris. »Interessant.«
Falten bildeten sich in B’Elannas knochiger, klingonischer Stirn. »Etwas bewegt sich dort unten.«
»Nichts Lebendiges«, warf Kes ein. »Zumindest keine
intelligenten, humanoiden Lebensformen.« Einige silberne Samenkörner ruhten auf ihrer Hand. Die Ocampa betrachtete sie einige Sekunden lang und verstaute sie dann in dem Beutel an ihrem Gürtel.
»Wie können Sie ohne einen Scan sicher sein?«, fragte Paris.
»Ich meine, Harry hat den Planeten vom Orbit aus gescannt, aber meistens sieht die Sache ganz anders aus, wenn man erst einmal auf der Oberfläche steht.«
»Ich bin…« Kes zögerte. »Ich bin einfach sicher, das ist alles.«
Paris verzichtete auf weitere Fragen. Seit Tuvok damit
begonnen hatte, Kes bei der Entwicklung ihres mentalen
Potentials zu helfen, offenbarte sie eine Einfühlsamkeit, die manchmal Nervosität in Paris weckte. Er fragte sich, wie viel sie wirklich von ihm wusste…
»Ich find’s hier verdammt unheimlich«, sagte Paris, um über sein Unbehagen in Hinsicht auf Kes’ Bemerkung
hinwegzutäuschen. Er sah sich um, ließ seinen Blick einmal mehr über die stillen Gebäude und leeren Wege schweifen.
»Wohin sind die Bewohner dieser Welt verschwunden? Und
warum?«
»Wenn wir eine Antwort finden, hören Sie als erster davon«, erwiderte Torres verärgert. Sie betätigte die Kontrollen ihres Tricorders. »Bei den beweglichen Objekten unter uns handelt es sich um Maschinen.«
»Ich habe die gleichen Anzeigen«, sagte Chakotay. »Die
Form deutet auf Züge hin, die von Elektrizität angetrieben werden.«
»Sie sind in Betrieb?«, fragte Paris.
»Ja, sie fahren«, bestätigte Chakotay. »Aber ohne
Passagiere.«
»Ich verstehe das nicht«, sagte Torres. »Wenn die Fremden ihre Welt verließen… Warum haben sie dann nicht das Licht ausgeschaltet?«
»Nicht jeder hält es für erforderlich,
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