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Echos

Echos

Titel: Echos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NINA KIRIKI HOFFMAN KRISTINE KATHRYN RUSCH DEAN WESLEY SMITH
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gesehen hätten.
    Es ging nicht nur darum, dass die Voyager im Orbit des Planeten fehlte. Sie schien sich nie in diesem Sonnensystem befunden zu haben.
    Es gab überhaupt keine Warpspuren.
    Torres hielt R’Lee an der Kette gepackt und schüttelte ihn.
    Chakotay beeilte sich, aber die Menge hinderte ihn daran, B’Elanna rasch zu erreichen. Er fragte sich, ob ihnen eine Verhaftung durch die birsibanische Polizei drohte. So wie Torres den Vorsitzenden des Weltrates behandelte… Auf
    anderen Welten wurde man dafür ins Gefängnis gesteckt oder sogar hingerichtet. Behutsam schob er die Hände beiseite, die ihn immer wieder an den Armen berührten, während er auch weiterhin bemüht blieb, zur Chefingenieurin zu gelangen.
    Soweit Chakotay es beurteilen konnte, hatte R’Lee nichts getan, was B’Elannas Feindseligkeit gerechtfertigt hätte. Sein Gesicht war rot angelaufen und zu einer schmerzverzerrten Grimasse geworden. Er griff nach Torres’ Händen, um sich zu befreien, doch sie erwies sich als stärker.
    »Unsere Gesellschaft beruht auf dem Konsens-Prinzip«,
    brachte R’Lee mit erstickter Stimme hervor. »Es ist wichtig, dass alle wissen, was vor sich geht, insbesondere bei wichtigen Ereignissen.«
    »Wie viele Personen sind bei Ihnen erforderlich, um allen anderen mitzuteilen, was geschieht?«, zischte Torres. »Ein Reporter sollte genügen!«
    Chakotay fragte sich, ob die respektlose Behandlung eines Ratsvorsitzenden zu den Ereignissen gehörte, über die alle Bewohner des Planeten Bescheid wissen sollten. Er bemerkte einige Birsibaner, die handtellergroße Videokameras hoben und diese auf R’Lee und Torres richteten.
    »Es gibt mindestens drei verschiedene
    Interpretationsmöglichkeiten für jede Situation«, sagte R’Lee.
    »Die oberflächliche, die innere und die metaphysische. Die kämpferische, die inklusive und die rezeptive. Die… Gaahg!«
    »Hören Sie endlich auf, Unsinn zu reden!«, erwiderte
    B’Elanna und zog an der Kette. »Geben Sie mir eine klare Antwort!«
    Endlich erreichte Chakotay die Chefingenieurin. »Lassen Sie den Mann los, Torres!«, befahl er.
    »Arrrgh«, knurrte B’Elanna und gab die Kette frei. Sie drehte sich zu Chakotay um und bedachte ihn mit einem finsteren Blick.
    »Ich bitte um Entschuldigung, Ratsvorsitzender«, wandte sich der Erste Offizier an R’Lee.
    »Ihre Leute unterscheiden sich sehr von unserem Volk«,
    erwiderte R’Lee und rieb sich die roten Striemen am Hals.
    »Wir regeln unsere Dispute nicht auf eine solche Weise.«
    »Äh… unsere Gesellschaft basiert nicht auf dem Konsens-
    Prinzip«, sagte Chakotay. »Wir versuchen, eine Einigung zu erzielen. Bei uns gibt es viele Verhaltensregeln und wir bemühen uns, sie zu beachten. Lieutenant Torres neigt zu einer kämpferischen Einstellung. Sie ist…«
    »Überschwänglich?«, fragte R’Lee, als Chakotay zu lange zögerte. »Energiegeladen? Aktiv? Turbulent?«
    Der Erste Offizier lächelte. Nicht zum ersten Mal bemerkte er R’Lees Tendenz, die Dinge vor allem von der positiven Seite zu sehen. Das konnte sich als hinderlich erweisen, wenn es darum ging, Ereignisse objektiv zu bewerten, aber unter den gegenwärtigen Umständen war Chakotay dankbar für diese
    Eigenschaft des Ratsvorsitzenden.
    »Wir sind sehr besorgt in Hinsicht auf die Subraumwellen«, sagte er. Das war keine Entschuldigung für B’Elannas
    Verhalten, aber eine mögliche Erklärung.
    Sie war noch immer zornig, doch offenbar verriet Chakotays Gesicht seine Sorge um die Voyager. B’Elannas Ärger verwandelte sich in Neugier.
    R’Lee war ebenfalls bestrebt, die Situation zu entschärfen.
    »Ich verstehe. Das Phänomen beunruhigt mich ebenfalls.«
    Als Torres seine Worte hörte, wandte sie den Blick von
    Chakotay ab und ihre Züge verhärteten sich wieder.
    »Gibt es noch einen anderen Kontrollraum?«, fragte sie. »Mit Konsolen für die Steuerung des Transportersystems, aber ohne all die vielen Leute?«
    R’Lee sah sich um und bemerkte die auf ihn gerichteten
    Videokameras. Einige Sekunden lang wirkte er unschlüssig und dann nickte er. »Folgen Sie mir.«
    Auf ihrem Weg durch die Menge stießen Paris und Kes zu
    ihnen. Die Ocampa richtete einige leise Worte an den Piloten.
    Paris hielt noch immer den Tricorder in der Hand, so als könnte er die Voyager mit weiteren Sondierungen zurückholen.
    B’Elannas Blick wechselte zwischen ihren beiden Kollegen hin und her.
    Sie trat näher an Chakotay heran. »Also gut«, brummte sie.
    »Was ist

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