Echos
zur Verfügung steht. Es ist mir ein Rätsel, woher die zusätzliche Energie stammt.«
»Ich frage mich…«, begann Janeway. Sie wandte sich an
Kim. »Haben Sie weitere Informationen über die Planeten, die wir während des Phänomens sehen?«
Der junge Fähnrich nickte. »Während jener Sekunden
existieren sie sowohl in unserem Universum als auch in den vielen anderen. Es handelt sich nicht einfach nur um Bilder.«
»Wie ist das möglich?«, fragte Neelix.
»Keine Ahnung«, sagte Janeway. »Offenbar beobachten wir, wie sich eine Art Tor zu Tausenden von Paralleluniversen öffnet, die sich für gut drei Sekunden auf der gleichen Existenzebene erstrecken.«
Diese Worte wiesen Chakotay darauf hin, dass Captain
Janeway zu den gleichen Schlüssen wie er selbst gelangt war, wenn auch auf der Grundlage anderer Daten. Er wusste nicht, ob er Erleichterung empfinden oder noch besorgter sein sollte.
Die eigenen Gefühle erstaunten ihn.
Die ganze Zeit über wuchs das Unbehagen.
Um sich davon abzulenken, dachte er an die
Paralleluniversen. Er stellte sie sich wie die Blätter eines Buches vor; auf jeder einzelnen von ihnen waren Ereignisse beschrieben, die nicht von einer Seite zur anderen sprangen.
Vielleicht ließ sich das Subraum-Phänomen damit vergleichen, dass eine Nadel durch das Buch stach und eine Verbindung zwischen den Universen schuf.
Gewaltige Kräfte waren am Werk. Irgendwie mussten sie
damit fertig werden. Aber da gab es auch noch die anderen Fragen: Was war mit diesem Raum nicht in Ordnung? Was
stimmte nicht mit Chakotays Freunden und Kollegen?
»Wann hast du dir das Haar schneiden lassen, Neelix?«,
fragte Kes. Sie berührte den Talaxianer am Nacken und wirkte verwirrt.
Nun, damit gab es eine Antwort. Ein Unterschied, den
Chakotay erst jetzt bemerkte. Mit erneuerter Aufmerksamkeit blickte er sich im Konferenzzimmer um und begriff schließlich den Grund für seine Beklommenheit.
Die Insignienkommunikatoren.
Die entsprechenden Kom-Geräte der Einsatzgruppe
bestanden aus der Darstellung eines silbernen Schiffes auf einem goldenen Oval. Bei den übrigen Anwesenden zeigten die Insignienkommunikatoren ein goldenes Schiff auf einem silbernen Oval.
Die Einsatzgruppe war zurückgekehrt, ja. Zu einem Ort, an dem sie sich nie zuvor befunden hatte.
Chakotay wartete, bis diese Erkenntnis klare Konturen hinter seiner Stirn gewann und alle Implikationen deutlich wurden.
Sie waren an Bord des falschen Schiffes, im falschen
Universum. Was hatte sich sonst noch verändert? Gab es eine Möglichkeit für sie, die richtige Voyager zu erreichen?
Janeway sprach noch immer und sah jetzt Torres an. »Ist es möglich, dass das Transportersystem des Planeten unter uns Energie von all den anderen Welten bezieht? Und unterstützt das Transportersystem dieses Planeten die Systeme auf den vielen alternativen Welten?«
»Es wäre durchaus denkbar«, sagte Torres. »Aber das würde bedeuten: Um das System auszuschalten, müsste die
Deaktivierung auf Tausenden von Planeten in Tausenden von Universen gleichzeitig erfolgen. So etwas lässt sich wohl kaum bewerkstelligen.«
»Es dürfte zumindest sehr schwierig sein«, meinte Paris.
Dem konnte Chakotay nur beipflichten.
Ein leises Piepen erklang. Alle runzelten die Stirn, abgesehen von Fähnrich Kim, der auf den Bildschirm der Konsole
deutete.
»Captain…«, sagte er. »Die Nachricht von der anderen
Voyager ist dekomprimiert.«
Chakotay beschloss, nicht länger zu warten. Er musste jetzt sprechen. »Bitte verzeihen Sie, Captain«, sagte er. »Ich glaube, es gibt noch eine andere Angelegenheit, mit der wir uns befassen sollten, bevor wir unsere Aufmerksamkeit der
Nachricht schenken.«
Janeways Lippen formten ein schiefes Lächeln, das von
Kummer und Anteilnahme kündete. »Ich weiß, Chakotay«,
sagte sie. »Sie sind nicht an Bord des richtigen Schiffes.«
»Was?« Paris saß plötzlich kerzengerade.
»Das stimmt«, bestätigte Chakotay und spürte zum ersten Mal Erleichterung, seit er das Konferenzzimmer betreten hatte.
Diese Captain Janeway begriff ebenso schnell wie die in seinem Universum und darin sah er ein sehr gutes Zeichen.
23
Zeit: die neunzigste Verschiebung
Ort: unser Universum
Janeway betrat das Konferenzzimmer. Die meisten
Führungsoffiziere waren bereits zugegen. Tuvok saß an seinem üblichen Platz und betrachtete die eigenen Hände. Neelix hockte auf der Kante seines Sessels und blickte zur Tür.
Fähnrich Kim arbeitete an der
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