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Echt zauberhaft

Echt zauberhaft

Titel: Echt zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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jenem Zeitpunkt wußte
    ich nicht einmal, wie ein Schmelztiegel aussieht.«
    »Hier.« Der Junge Willie gab dem Lehrer ein Schwert. Herr Zervelat-
    wurst drehte es nachdenklich hin und her.
    »Äh… gibt es eine Anleitung, wie man es benutzt?«
    »Eine Anleitung? Nein. Man hält das stumpfe Ende in der Hand und
    versucht, die Spitze in andere Leute zu stechen.«
    »Ach? Klingt eigentlich ganz einfach. Ich dachte, es steckt mehr dahin-
    ter.«
    »Willst du uns wirklich begleiten?« fragte Cohen.
    Herr Zervelatwurst richtete einen festen Blick auf ihn. »Unbedingt. Ich
    bezweifle sehr, daß ich nach eurem Tod überleben kann, und… offenbar
    dürft ihr Helden auf ein besseres Leben im Jenseits hoffen. Ich vermute
    sogar, daß auch euer Leben im Diesseits besser ist. Ich weiß nicht, welches
    ›Paradies‹ sich Lehrer erhoffen dürfen, aber ich fürchte, daß es dort viele Sportlehrer gibt.«
    »Bist du sicher, daß du dich in einen richtigen Berserker verwandeln
    kannst?« erkundigte sich Cohen. »Hast du jemals erlebt, daß roter Dunst
    vor deinen Augen erschien? Und bist du später erwacht, um festzustel-
    len, daß du zwanzig Menschen totgebissen hast?«
    »Ich konnte ziemlich gemein werden, wenn’s in der Klasse zu laut
    wurde«, erwiderte Herr Zervelatwurst. »Und mit einem Stück Kreide
    verfehle ich nie das Ziel.«
    »Was ist mit dir, Steuereintreiber?«
    Sechs Wohltätige Winde wich hastig zurück.
    »Ich… ich bin mehr dafür geeignet, das System von innen zu untermi-
    nieren.«
    »Na schön.« Cohen sah die anderen an. »Mit dieser Art von ›offiziel-
    lem‹ Krieg bin ich nicht vertraut. Wie geht man dabei vor?«
    »Ich glaube, die gegnerischen Truppen beziehen voreinander Aufstel-
    lung und stürmen dann aufeinander los«, sagte Herr Zervelatwurst.
    »Hört sich ganz einfach an. Also schön, gehen wir.«
    Sie schritten – beziehungsweise rollten (der Irre Polterer) und liefen im
    Dauerlauf (Herr Zervelatwurst) – durch den Flur. Der Steuereintreiber
    folgte ihnen.
    »Herr Zervelatwurst!« rief er. »Du weißt doch, was passieren wird! Hast
    du den Verstand verloren?«
    Der ehemalige Lehrer lächelte grimmig. Sein ganzes bisheriges Leben
    war kompliziert gewesen. Es hatte aus Stundenplänen, Listen und einem
    Haufen Dinge, die erledigt werden mußten oder für ihn nicht in Frage
    kamen, bestanden. Das Dasein des Herrn Zervelatwurst war ein zittriges
    Etwas, das sich in dem Durcheinander immerzu hin und her wand. Jetzt
    aber wurde plötzlich al es ganz einfach. Man hielt das eine Ende in der
    Hand und stach das andere in Leute. Ein Mann konnte sein ganzes Le-
    ben auf eine solche Maxime gründen. Und anschließend erwartete ihn
    ein sehr interessantes Jenseits…
    »Du brauchst auch das hier«, sagte Caleb und reichte Herrn Zervelat-
    wurst etwas Rundes, als sie ins graue Licht der Morgendämmerung tra-
    ten. »Das ist ein Schild.«
    »Ah. Damit schützt man sich, stimmt’s?«
    »Beiß in den Rand, wenn’s nötig ist.«
    »Oh, ich weiß«, sagte Herr Zervelatwurst. »Dadurch wird man zum
    Berserker, nicht wahr?«
    »Durchaus möglich, durchaus möglich«, räumte Caleb ein. »Bei vielen
    Kriegern ist das der Fall. Ich persönlich beiße in den Rand, weil er aus
    Schokolade ist.«
    »Schokolade?«
    »In einer Schlacht werden nur selten Essenspausen eingelegt.«
    Hier bin ich, dachte Herr Zervelatwurst. Mit echten Helden gehe ich
    durch die Straßen. Sie sind die…
    »Und im Zweifelsfall ziehst du dich einfach aus«, sagte Caleb.
    »Warum denn das?«
    »Ist ein Anzeichen dafür, zum Berserker zu werden. Es entsetzt den
    Feind. Und wenn jemand lacht, läßt du ihn das Schwert spüren.«
    Unter den Decken des Rol stuhls bewegte sich etwas.
    »Wasisn?«
    »Ich habe gesagt, SO LÄSST DU IHN DAS SCHWERT SPÜREN,
    Polterer.«
    Der Irre Polterer hob einen Arm, der nur aus Haut und Knochen be-
    stand und viel zu dünn wirkte, um die Axt zu halten, die er hielt.
    »Ja, genau! Direkt in den Datutsweh!«
    Herr Zervelatwurst stieß Caleb an.
    »Ich sollte mir das notieren«, sagte er. »Was ist ›Datutsweh‹?«
    »Eine kleine Bergkette unweit der Mitte.«
    »Faszinierend.«

    Die Bürger von Hunghung drängten sich an und auf den Stadtmauern
    zusammen. Man bekam nicht jeden Tag die Möglichkeit, einen solchen
    Kampf zu beobachten.
    Rincewind bahnte sich mit den El enbogen einen Weg durch die Men-
    ge, bis er den Kader erreichte, der einen besonders guten Platz über dem
    Haupttor ergattert hatte.
    »Warum seid

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