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Echt zauberhaft

Echt zauberhaft

Titel: Echt zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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von eins zu hunderttausend… Der Unterschied
    besteht doch nur aus einigen Nul en, habe ich recht?«
    »Ja.«
    »Ich meine, tapfere Kameraden an unserer Seite, ein starker Arm…
    Was können wir uns mehr wünschen?«
    Eine Pause.
    »Ein Vulkanausbruch wäre nicht schlecht. Möglichst viel Lava, die un-
    sere Feinde unter sich begräbt.«
    Eine Pause.
    »Wir sterben, nicht wahr?«
    »Ja.«
    Die Hordenmitglieder musterten sich gegenseitig.
    »Es gibt auch eine positive Seite. Ich schulde dem Zwerg Fafa noch
    fünfzig Ankh-Morpork-Dollar für dieses Schwert.« Der Junge Willie hob
    es kurz hoch. »Ich schätze, er muß auf das Geld verzichten.«
    Herr Zervelatwurst ließ die Schultern hängen.
    »Es tut mir sehr leid«, sagte er.
    »Schon gut«, erwiderte Cohen. »Dich trifft keine Schuld.«
    In den hohen Fenstern zeichnete sich das erste graue Licht des Mor-
    gens ab.
    »Ihr müßt nicht sterben«, betonte Herr Zervelatwurst. »Wir könnten uns… äh… fortschleichen. Durch die Kanalisation. Den Irren Polterer
    tragen wir. Ständig kommen und gehen Leute. Bestimmt können wir die
    Stadt verlassen, ohne daß…«
    Die Stimme des früheren Lehrers verklang – keine Stimme konnte so
    durchdringende Blicke ertragen. Selbst der Irre Polterer starrte ihn an,
    obgleich sein Blick für gewöhnlich auf eine Stelle gerichtet war, von der
    ihn achtzig Jahre trennten.
    »Wir laufen nicht weg«, sagte der Polterer.
    »Es ist kein Weglaufen«, behauptete Herr Zervelatwurst. »Es ist viel-
    mehr ein vorübergehender Rückzug. Taktik. Himmel, die Vernunftverlangt es!«
    »Ich ziehe mich nicht zurück.«
    »Meine Güte, selbst Barbaren können zählen. Und ihr habt eben selbst
    zugegeben, daß euch der Tod erwartet.«
    »Keine Flucht.«
    Cohen beugte sich vor und klopfte Herrn Zervelatwurst auf die Hand.
    »Es ist die Sache mit dem Heldentum«, sagte er. »Wer hat jemals von
    einem Helden gehört, der einfach fortlief? Und die Kinder, von denen
    du uns erzählt hast… die uns für Geschichten halten… Würden sie
    glauben, daß wir weggelaufen sind? Na also. Nein, Weglaufen gehört bei
    uns nicht dazu. Dafür sind andere zuständig.«
    »Außerdem bietet sich eine solche Gelegenheit nie wieder«, warf Krie-
    cher der Unhöfliche ein. »Sechs gegen fünf Heere! Das ist verd… phan-
    tastisch! Wir reden hier nicht nur von Legenden und dergleichen! Ver-
    mutlich geraten wir in den Bereich der Mythologie.«
    »Aber… ihr seid dann… tot.«
    »Ja, das ist Teil davon, zugegeben. Ein tol er Abgang, nicht wahr?«
    Herr Zervelatwurst musterte die übrigen Hordenmitglieder und gelang-
    te zu dem Schluß, daß sie eine andere Sprache in einer anderen Welt
    sprachen – in einer Welt, von der er nichts wußte und die auf keiner
    Karte verzeichnet war. Man konnte diesen Leuten beibringen, Hosen zu
    tragen und mit Geld umzugehen, aber ihre Seele änderte sich dadurch
    nicht.
    »Wohin kommen Lehrer nach ihrem Tod?« fragte Cohen.
    »Keine Ahnung«, antwortete Herr Zervelatwurst leise. Einige Sekun-
    den lang fragte er sich, ob es im Himmel so etwas wie ewige Sommerfe-
    rien gab. Wahrscheinlich nicht. Bestimmt warteten dort irgendwelche
    Korrekturen auf ihn.
    »Nun, was auch immer mit dir passiert, wenn du tot bist…«, sagte Co-
    hen. »Besuch uns, wenn du Lust auf ordentliches Zechen hast. Wir hat-
    ten eine Menge Spaß zusammen. Darauf kommt es an. Und wir haben
    viel gelernt.«
    Der Rest der Horde brummte zustimmend.
    »Die vielen langen Wörter…«
    »Dinge zu kaufen und dafür zu bezahlen…«
    »Nicht zu vergessen die sozialen Kontakte, har, har… Entschuldi-
    gung.«
    »Wasisn?«
    »Schade, daß es nicht geklappt hat«, sagte Cohen. »Aber ich hab noch
    nie viel von Plänen und dergleichen gehalten.«
    Herr Zervelatwurst stand auf.
    »Ich begleite euch«, verkündete er.
    »Was, du willst mit uns kämpfen?«
    »Ja.«
    »Weißt du, wie man mit einem Schwert umgeht?« fragte Kriecher.
    »Äh, nein.«
    »Dann hast du dein ganzes Leben vergeudet.«
    Dieser Hinweis schien dem früheren Lehrer nicht sehr zu gefal en.
    »Ich bekomme den Dreh während des Kampfes schon heraus.«
    »Wir reden hier von einem Schwert! Während des Kampfes hast du kei-ne Zeit mehr, damit zu üben!«
    »Nun… als Lehrer ist man gezwungen, sehr schnel zu lernen.« Herr
    Zervelatwurst lächelte nervös. »Einmal mußte ich ein Semester lang
    Praktische Alchimie unterrichten, weil sich Herr Schisma selbst in die
    Luft gejagt hatte und Erholung brauchte. Bis zu

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