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Echt zauberhaft

Echt zauberhaft

Titel: Echt zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Cohen,
    als sie durch den Schnee stapften. »Überall Zäune und Bauernhöfe, Zäu-ne und Bauernhöfe. Wenn man heutzutage einen Drachen erschlägt,
    beschweren sich die Leute. Weißt du, was passiert ist? Weißt du’s?«
    »Nein. Was ist passiert?«
    »Leute kamen zu mir und meinten, Trolle nähmen Anstoß an meinen
    Zähnen. Was sol man davon halten?«
    »Nun, deine Zähne sind… «
    »Ich habe ihnen geantwortet, daß sich bei mir noch nie jemand darüber beklagt hat.«
    »Weil du nie jemandem eine Chance dazu gegeben ha…«
    »Und wenn man in den Spitzhornbergen einen Troll sieht, der mit ei-
    ner Halskette aus menschlichen Schädeln durch die Gegend läuft, muß
    man dem Kerl einen guten Tag wünschen. Wegen der Liga gegen die
    Diffamierung von Siliziumleben. Meine Güte! Solcher Unsinn begleitet
    einen dort auf Schritt und Tritt. Deshalb habe ich beschlossen, mein
    Glück auf der anderen Seite der Eiskappe zu versuchen.«
    »Eine Reise durch die Mitte ist doch ziemlich gefährlich, oder?«
    »Früher schon«, entgegnete Cohen und fügte seinen Worten ein bedeu-
    tungsvolles Grinsen hinzu.
    »Bis du dort unterwegs gewesen bist, nicht wahr?«
    »Stimmt genau. Hast du noch die Kiste mit den Beinen?«
    »Wie man’s nimmt. Manchmal weilt sie in meiner Nähe, manchmal
    nicht. Sie ist sehr anhänglich.«
    Cohen lachte leise.
    »Eines Tages öffne ich ihren Deckel, verlaß dich drauf. Ah, Pferde.«
    Es waren fünf. Deprimiert standen sie in einer kleinen Senke.
    Rincewind sah zu den ehemaligen Gefangenen zurück, die offenbar
    nicht recht wußten, was sie mit ihrer unverhofften Freiheit anfangen
    sollten.
    »Wir nehmen doch nicht al e fünf Pferde, oder?« fragte er.
    »Doch. Wir brauchen sie.«
    »Aber… eins für mich, eins für dich… Wofür sind die anderen?«
    »Frühstück, Mittagessen und Abendbrot?«
    »Es ist ein wenig… unfair, oder? Die Leute scheinen etwas… durch-
    einander zu sein.«
    Cohen lachte das verächtliche Lachen eines Mannes, der nie wirklich
    gefangen gewesen ist, nicht einmal in Fesseln.
    »Ich habe ihnen die Ketten abgenommen«, sagte er. »Sie sind jetzt zum
    ersten Mal frei, und das ist eine Art Schock für sie. Vermutlich warten sie darauf, daß ihnen jemand sagt, was sie tun sollen.«
    »Äh…«
    »Ich könnte sie auffordern, einfach zu verhungern.«
    »Äh…«
    »Na schön. He, ihr da! Laßt das Rumgelatsche und kommt her. Ruck, zuck, hopp, hopp!«
    Die Männer eilten zu Cohen und bezogen erwartungsvol hinter sei-
    nem Pferd Aufstel ung.
    »Ich bedaure nicht, daß ich hierhergekommen bin«, fuhr Cohen fort
    und trieb sein Pferd zum Trab an. Die verlegenen Befreiten folgten im
    Dauerlauf. »Dies ist das Land der Gelegenheiten. Weißt du was? Schwer-
    ter sind hier verboten. Nur Soldaten, Adlige und Angehörige der Kaiser-
    lichen Garde dürfen welche tragen. Ich wol te es erst gar nicht glauben,
    aber bei den Göttern: Es ist wahr. Schwerter sind verboten. Nur Gesetz-
    lose haben welche. Und das… «, Cohen bedachte die Landschaft mit ei-
    nem weiteren strahlenden Lächeln, »…paßt mir gut.«
    »Aber… du hast Ketten getragen«, wandte Rincewind ein.
    »Gut, daß du das sagst«, erwiderte Cohen. »Ja. Ich hole die anderen
    Jungs und versuche dann, den Verantwortlichen dafür zu finden. Um
    ihm mitzuteilen, daß ich nichts von solchen Scherzen halte.«
    Sein Tonfal wies darauf hin, daß der Betreffende mit ziemlicher Si-
    cherheit »Wie vergnüglich! Deine Frau ist ein großes Nilpferd!« antwor-
    ten würde.
    »Die anderen Jungs?«
    »Das individuel e Barbarentum hat keine Zukunft«, erklärte Cohen.
    »Ich habe mir… nun, du wirst es selbst sehen.«
    Rincewind drehte sich um, sah zu den Männern, die ihnen folgten,
    blickte über den Schnee und dann wieder zu Cohen.
    »Äh… weißt du, wo Hunghung ist?«
    »Ja. Du meinst die Boß-Stadt. Wir sind unterwegs zu ihr. In gewisser
    Weise. Wird derzeit belagert.«
    »Belagert? Meinst du… viele Soldaten außerhalb der Stadt, und drinnen
    Bewohner, die sich von Ratten ernähren müssen und so?«
    »Ja, aber dies ist der Gegengewicht-Kontinent, und deshalb ist es eine
    höfliche Belagerung. Nun, ich nenne es jedenfal s eine Belagerung… Der alte Kaiser stirbt, und deshalb warten die mächtigen Familien darauf, den
    Nachfolger zu bestimmen. So läuft das hier. Fünf ganz hohe Tiere belau-
    ern sich gegenseitig, und niemand von ihnen will den ersten Zug ma-
    chen. Man muß seitwärts denken, wenn man in diesem Land etwas

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