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Echt zauberhaft

Echt zauberhaft

Titel: Echt zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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bitte?«
    Der Patrizier zuckte mit den Schultern. »Schon gut. Es war nicht weiter
    wichtig. Nun, da du dir schon einmal die Zeit genommen hast, mich zu
    besuchen, verehrter Erzkanzler, obgleich sicher weitaus wichtigere Dinge
    deine Aufmerksamkeit verlangen… vielleicht kannst du mir folgende
    Frage beantworten: Wer ist der Große Zauberer?«
    Ridcully dachte darüber nach.
    »Vermutlich der Dekan«, sagte er. »Dürfte so um die hundertdreißig
    Kilo wiegen.«
    »Ich fürchte, mit dieser Auskunft kann ich kaum etwas anfangen«,
    meinte Lord Vetinari. »Nach dem Kontext ist mit ›groß‹ ein besonders
    guter Zauberer gemeint.«
    »Dann kommt der Dekan nicht in Frage«, entschied Ridcully.
    Lord Vetinari versuchte, sich die Fakultät der Unsichtbaren Universität
    ins Gedächtnis zurückzurufen. Das Erinnerungsbild zeigte ihm kleine
    Vorberge mit spitzen Hüten.
    »Nein, der Kontext weist tatsächlich nicht auf den Dekan hin«, pflich-
    tete er dem Erzkanzler bei.
    »Äh…« Ridcully zögerte kurz. »Könntest du das mit dem Kontext et-
    was näher erklären?«
    Der Patrizier griff nach seinem Gehstock.
    »Komm. Du solltest es dir besser selbst ansehen. Es ist eine verzwickte
    Angelegenheit.«
    Ridcully blickte sich interessiert um, als er Lord Vetinari folgte. Er be-
    kam nicht oft Gelegenheit, den Park zu besichtigen, der in Gärtnerei-
    Handbüchern unter der Rubrik »Was man unbedingt vermeiden sol te«
    zu finden war.
    Der berühmt-berüchtigte Landschaftsgärtner und Erfinder »Absolut
    Bekloppter« Johnson hatte die Parkanlage geplant beziehungsweise
    verbrochen. Geistesabwesenheit und Nichtbeachtung selbst der elemen-
    tarsten Mathematik machten jeden Schritt zu einer Gefahr. Johnsons
    Genie – fal s man in diesem Zusammenhang überhaupt von »Genie«
    sprechen konnte – war das genaue Gegenteil jener Genialität, die bei
    Erdarbeiten al e positiven Kräfte des Bodens nutzt.
    Niemand wußte genau, welche Kräfte die Entwürfe des Absolut Be-
    kloppten Johnson anzapften, aber das Ergebnis sah folgendermaßen aus:
    Die läutende Sonnenuhr explodierte oft; das Mosaikpflaster hatte
    Selbstmord begangen; die gußeisernen Gartenmöbel waren schon drei-
    zehnmal geschmolzen.
    Der Patrizier geleitete den Erzkanzler durch ein Tor, und kurz darauf
    erreichten sie eine Art Taubenschlag. Drinnen führte eine knarrende
    Holztreppe nach oben. In den Schatten flüsterten und kicherten einige
    der überaus widerstandsfähigen wilden Tauben von Ankh-Morpork.
    »Was ist dies?« fragte Ridcully, während die Stufen unter ihm stöhnten.
    Der Patrizier zog einen Schlüssel aus der Tasche. »Soweit ich weiß, sa-
    hen Johnsons Pläne an dieser Stel e einen Bienenstock vor. Da es hier
    jedoch keine drei Meter langen Bienen gibt, mußten wir nach anderen
    Verwendungszwecken suchen.«
    Er öffnete eine Tür und betrat einen großen Raum. Jede Wand hatte
    ein unverglastes Fenster, und vor jeder rechteckigen Öffnung stand eine
    Vorrichtung aus Holz, ausgestattet mit Sprungfeder und Glocke. Auf
    den ersten Blick wurde klar: Was durch eins der Fenster hereinkam und
    groß genug war, ließ die Glocke läuten.
    In der Mitte des Raums stand auf einem Tisch der größte Vogel, den
    Ridcully jemals gesehen hatte. Das Tier drehte den Kopf und musterte
    ihn aus gelben Knopfaugen.
    Der Patrizier holte ein Glas mit Sardel en hervor. »Er hat uns ziemlich
    überrascht«, sagte er. »Seit dem Eintreffen des letzten Kuriers sind fast
    zehn Jahre vergangen. Früher hatten wir hier eisgekühlte frische Makre-
    len.«
    »Ist das nicht ein Sinnloser Albatros?« fragte Ridcully.
    »Ja«, bestätigte Lord Vetinari. »Und ein gut dressierter noch dazu. Heu-
    te abend kehrt er zurück. Schafft zehntausend Kilometer mit einem Glas
    Sardellen und einer Flasche Fischbrei, die Drumknott in der Küche fand.
    Erstaunlich.«
    »Äh, was?« fragte Ridcully. »Wohin kehrt er zurück?«
    Lord Vetinari wandte sich ihm zu.
    »Nicht zum Gegengewicht-Kontinent, das möchte ich ausdrücklich be-
    tonen«, sagte er. »Dies ist keiner der Vögel, die das Achatene Reich für Kurierdienste einsetzt. Es ist al gemein bekannt, daß wir nicht die geringsten Beziehungen zu jenem geheimnisvollen Land unterhalten. Und dieser
    Vogel ist nicht der erste, der hier seit vielen Jahren eintrifft, und er bringt keine sonderbare und sehr rätselhafte Nachricht. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    »Nein.«
    »Gut.«
    »Dies ist kein Albatros?«
    Der Patrizier lächelte. »Ah,

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