Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Echt zauberhaft

Echt zauberhaft

Titel: Echt zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
kratzte sich an der Schläfe.
    »Das könnte schwierig werden«, sagte er. »Überal treiben sich Soldaten
    herum. Und mit dem Hut siehst du ein wenig ausländisch aus. Könnte
    schwierig werden…«
    In einem anderen Bereich wurde es unruhig, beziehungsweise die al -
    gemeine Unruhe nahm zu. Die Leute wichen zurück mit der typischen
    Hast von Unbewaffneten, die sich plötzlich Waffen gegenübersehen.
    Mehrere Soldaten eilten auf Schlitze-mir-ehrenvoll-den-Bauch-auf zu.
    Schnapphala trat beiseite und zeigte das freundliche Lächeln eines
    Händlers, der Messerträgern einen besonderen Rabatt gewährt.
    Zwei der Wächter schleiften jemanden mit sich. Als sie näher kamen,
    hob die erschlaffte Gestalt zwischen den beiden Soldaten den blutigen
    Kopf und sagte: »Existenzverlängerung Für…«
    Eine Faust traf den Mund des Gefangenen und brachte ihn zum
    Schweigen.
    Die Wächter marschierten weiter, hinter ihnen schloß sich die Lücke in
    der Menge.
    »Ts, ts«, kommentierte Schnapphala. »Allem Anschein nach… Hallo?
    Wo bist du?«
    Der Fremde trat hinter einer Ecke hervor. Schlitze-mir-ehrenvol -den-
    Bauch-auf war beeindruckt. Man hörte sogar ein dumpfes Knal en, wenn
    Rincewind startete.
    »Die Soldaten haben schon wieder einen erwischt«, sagte der Händler.
    »Wahrscheinlich hat er Plakate geklebt.«
    »Schon wieder einen? Wen meinst du?«
    »Die Rote Armee. Pscht!«
    »Oh.«
    »Auf solche Dinge achte ich kaum«, fuhr S.m.e.d.B.a. fort. »Es heißt,
    jetzt wiederholt sich eine alte Legende und so. Weiß nicht, was davon zu
    halten ist.«
    »Der Bursche vorhin sah nicht sehr legendär aus«, meinte Rincewind.
    »Ach, manche Leute glauben einfach al es.«
    »Was passiert jetzt mit ihm?«
    »Schwer zu sagen, solange der Kaiser im Sterben liegt. Vielleicht hackt
    man ihm Hände und Füße ab.«
    »Was? Warum?«
    »Weil er jung ist. Ein mildernder Umstand. Wäre er ein bißchen älter,
    würde man seinen aufgespießten Kopf am Tor zur Schau stel en.«
    »So bestraft man hier Leute, die Plakate an Mauern kleben?«
    »Als abschreckendes Beispiel«, erklärte Schnapphala.
    Rincewind wich zurück.
    »Herzlichen Dank«, sagte er und eilte fort.
    »O nein«, murmelte er, während er sich einen Weg durchs Gedränge
    bahnte. »Ich möchte auf keinen Fall in etwas verwickelt werden, bei dem
    man riskiert, Hände, Füße und sogar den Kopf zu verlieren…«
    Jemand schlug ihn. Auf eine höfliche Art.
    Er sank erst auf die Füße, dann aufs Kinn und fragte sich dabei, was
    aus dem guten alten »He, du!« geworden war.

    Die Graue Horde wanderte durch die Straßen von Hunghung.
    »Man kann wohl kaum behaupten, daß wir plündernd durch die Stadt
    ziehen und al e Leute umbringen«, brummte Kriecher der Unhöfliche.
    »Als ich mit dem Fürchterlichen Ferdinand geritten bin, wären wir nie
    auf den Gedanken gekommen, einfach das Stadttor zu passieren wie
    zwei verdammte…«
    »Herr Kriecher…«, warf Herr Zervelatwurst ein. »Viel eicht sol test du
    jetzt die Liste zu Rate ziehen, die ich für dich zusammengestellt habe.«
    »Welche verdammte Liste?« fragte Kriecher und schob herausfordernd
    das Kinn vor.
    »Die mit den harmlosen, zivilisierten Wörtern.« Lehrer wandte sich an die anderen. »Erinnert euch, was ich euch über zi-vi-li-sier-tes Verhalten
    erzählt habe. Zivilisiertes Verhalten ist sehr wichtig für unsere langfristi-ge Strategie.«
    »Was ist eine langfristige Strategie?« fragte Caleb der Brecher.
    »Sie zielt auf das, was wir später unternehmen«, erläuterte Cohen.
    »Und was unternehmen wir später?«
    »Wir führen den Plan durch.«
    »Na, da sol mich doch…«
    »Die Liste, Herr Kriecher«, sagte Herr Zervelatwurst. »Nur die Wörter
    auf der Liste. Hört mal… ich beuge mich eurer Erfahrung, wenn es dar-
    um geht, Wüsten zu durchqueren. Aber hier sind wir in der Zivilisation.
    Hier kommt es darauf an, die richtigen Wörter zu verwenden. Bitte?«
    »Du sol test auf ihn hören, Kriecher«, warf Cohen ein.
    Der Unhöfliche brummte etwas Unverständliches, als er einen flecki-
    gen Zettel hervorholte und ihn entfaltete.
    »›Dung?‹« las er. »Was bedeutet das denn? Und was soll ›verflixt‹ und
    ›zum Kuckuck‹ heißen?«
    »Das sind… zivilisierte Flüche«, antwortete Herr Zervelatwurst.
    »Weißt du, was ich von ihnen halte? Du kannst sie nehmen und sie…«
    »Ah?« Herr Zervelatwurst hob einen warnenden Zeigefinger.
    »Du kannst sie nehmen und…«
    »Ah?«
    »Du kannst

Weitere Kostenlose Bücher