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Echt zauberhaft

Echt zauberhaft

Titel: Echt zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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den Gemächern des Kaisers zu überwälti-
    gen…«
    »Bei dem Versuch kommt ihr ums Leben!« entfuhr es Rincewind.
    Hübscher Schmetterling durchbohrte ihn mit einem Blick. »Dann sind
    wir wenigstens für etwas gestorben!«
    »Reinigt Den Staat Mit Dem Blut Von Märtyrern«, brummte Drei
    Pflugochsen.
    Rincewind drehte sich ruckartig um und hielt den Zeigefinger unter
    Pflugochsens Nase – höher kam er nicht.
    »Ich verpasse dir eine Abreibung, wenn ich noch einmal diesen Unsinn
    höre!« rief er – und schnitt eine Grimasse, als ihm klar wurde, daß er
    gerade jemandem gedroht hatte, der mindestens dreimal so schwer war
    wie er.
    »Jetzt hört mal…«, sagte er etwas ruhiger. »Ich weiß über Leute Be-
    scheid, die meinen, man müßte für eine gemeinsame Sache leiden. Sie
    selbst opfern nie etwas! Wenn jemand ruft ›Vorwärts, tapfere Kamera-
    den!‹, kann man ziemlich sicher sein, daß der Betreffende hinter einem
    großen Felsen hockt und den einzigen Helm weit und breit trägt! Ka-
    piert?«
    Rincewind unterbrach sich. Der Kader starrte ihn an, als hätte er den
    Verstand verloren. Sein Blick glitt über die jungen, hoffnungsvol en Ge-
    sichter, und plötzlich kam er sich sehr alt vor.
    »Aber es gibt Dinge, für die es zu sterben lohnt«, beharrte Schmetter-
    ling.
    »Nein! Man hat nur ein Leben und stolpert an jeder Straßenecke über
    fünf solcher Dinge.«
    »Meine Güte, wie kannst du mit einer solchen Philosophie nur leben?«
    Rincewind holte tief Luft.
    »Immerzu!«

    Sechs Wohltätige Winde hielt seinen Plan für tadellos. Die schrecklichen
    Alten kannten sich in der Verbotenen Stadt nicht aus. Zwar wirkten sie
    zäh und ausdauernd wie Bonsaibäume, die auf windumheulten Klippen
    wuchsen, aber sie waren alt und gar nicht schwer bewaffnet.
    Er führte sie zur Sporthalle.
    Und dort rief er aus vol em Hals um Hilfe. Zu seiner großen Überra-
    schung machten die Fremden keine Anstalten zu fliehen.
    »Können wir ihn jetzt töten?« fragte Kriecher der Unhöfliche.
    Zwei Dutzend sehr muskulöse Männer hörten damit auf, Holz- und
    Backsteinstapel mit Fäusten oder Handkanten zu bearbeiten. Argwöh-
    nisch sahen sie zu den Neuankömmlingen herüber.
    »Hast du irgendeine Idee?« wandte sich Cohen an Herrn Zervelatwurst.
    »Meine Güte! Die Burschen sehen gefährlich aus, nicht wahr?«
    »Fällt dir nichts Zivilisiertes ein?«
    »Nein. Ich fürchte, jetzt sind wir auf eure Methoden angewiesen.«
    »Ha! Darauf warte ich schon lange«, knurrte Caleb der Brecher und
    schob sich vor. »Habe jeden Tag geübt, mit dem Teakholzblock.«
    »Das sind Ninjas«, sagte Sechs Wohltätige Winde stolz, als zwei Män-
    ner zur Tür gingen und sie schlossen. »Die besten Kämpfer auf der gan-
    zen Welt! Gebt auf!«
    »Interessant«, meinte Cohen. »He, ihr da in den schwarzen Schlafanzü-
    gen! Seid gerade aus dem Bett gekrochen, was? Wer ist der Beste von
    euch?«
    Einer der Männer starrte Cohen an und schlug eine Beule in die Wand.
    Dann nickte er dem Steuereintreiber zu. »Welche Narren hast du uns
    gebracht?«
    »Ich glaube, es sind barbarische Eroberer«, erwiderte Sechs Wohltätige
    Winde.
    »Woher… woher weiß er das?« fragte der Junge Willie. »Wir tragen
    doch kratzende Hosen und essen mit Gabeln und so… «
    Das Oberhaupt der Ninjas schnaubte verächtlich. »Heroische Eunu-
    chen? Greise?«
    »Wen nennst du Eunuchen?« fragte Cohen.
    »Kann ich ihm zeigen, was ich mit dem Teakholzbrocken geübt habe?«
    fragte Caleb und hüpfte arthritisch von einem Bein aufs andere.
    Der Ninja sah zu dem dicken Stück Holz.
    »Du kannst bestimmt keine Delle da reinschlagen, Alter.«
    »Paß nur auf.« Caleb hielt das Teakholz mit gestrecktem Arm. Dann
    hob er die andere Hand und stöhnte ein wenig, als sie die Höhe seiner
    Schulter erreichte.
    »Siehst du diese Hand?« fragte er. »Beobachte sie genau.«
    »Ja, ich beobachte sie«, bestätigte der Ninja und versuchte, nicht zu la-
    chen.
    »Gut«, sagte Caleb. Er trat dem Mann zwischen die Beine und rammte
    ihm das Stück Holz auf den Kopf, als er sich zusammenkrümmte. »Du
    hättest besser auf den Fuß achten sollen.«
    Und damit wäre der Fal erledigt gewesen, hätte sich nur ein Ninja in
    der Sporthal e aufgehalten. Doch jetzt wurden sternförmige Waffen und
    Krummschwerter gezogen.
    Die Hordenmitglieder rückten enger zusammen. Der Irre Polterer zog
    die Decke beiseite und enthül te das Arsenal von Cohens Truppe. Im
    Vergleich mit den glänzenden Waffen der

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