Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Echt zauberhaft

Echt zauberhaft

Titel: Echt zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
ein ausschweifendes Leben drauf. Aus
    einer barbarischen Perspektive sind das viel eicht die Steuern.«
    Ein leises »Plop« erklang, als Sechs Wohltätige Winde ein kleines Tin-
    tenfaß öffnete und die Spitze seines Pinsels beleckte.
    »Nun, ich schätze, bei einem barbarischen Helden sind das abzugsfähi-
    ge Spesen und Werbungskosten«, sagte er. »Sie sind schlicht und einfach
    Teil des Berufs. Hinzu kommen die Abnutzung von Waffen, Schutzklei-
    dung, mindestens ein Lendenschurz pro Jahr…«
    »Ich schätze, einer in hundert Jahren reicht.«
    »Und dann natürlich Rücklagen für die Rente…«
    »Oh, das Wort sol test du besser nicht in den Mund nehmen. Cohen
    und die anderen halten es für einen Fluch. In gewisser Weise sind sie
    deswegen hier. Dies ist ihr letztes Abenteuer.«
    »Sie wollen nur noch die eine Kostbarkeit stehlen, die du bisher nicht
    genannt hast?«
    »Ja. Wir begrüßen dich gern als neues Mitglied der Horde. Du könntest
    zu einem barbarischen… Bohnenschieber… ein Stück verknotete
    Schnur … ah… Steuerberater werden. Hast du jemals jemanden getötet?«
    »Nicht direkt. Aber ich war immer der Ansicht, daß man mit einer gut
    formulierten Letzten Forderung erheblichen Schaden anrichten kann.«
    Herr Zervelatwurst strahlte. »O ja«, sagte er. »Die Zivilisation.«
    Der letzte Ninja stand noch, aber kaum aus eigener Kraft – der Irre
    Polterer hatte seinen Rollstuhl auf die Füße des Unglücklichen gelenkt.
    Herr Zervelatwurst klopfte dem Steuerberater auf den Arm. »Ent-
    schuldige bitte. Ich habe festgestel t, daß ich an dieser Stel e eingreifen muß.«
    Er schritt zu dem letzten Ninja, der sich verzweifelt umsah. Sechs
    Schwerter trafen sich an seinem Hals, wodurch er aussah, als hätte er an
    einem ziemlich lebhaften Volkstanz teilgenommen.
    »Guten Morgen«, sagte Herr Zervelatwurst. »Ich möchte darauf hin-
    weisen, daß in diesem Fal – wie so oft – der Schein trügt: Dschingis ist
    ein ehrlicher Mann ohne Sinn für sinnloses Heldentum. Daher rate ich
    dir dringend von Bemerkungen wie ›Ich sterbe lieber, als den Kaiser zu
    verraten‹ oder ›Stel ruhig das Schlimmste mit mir an‹ ab. Es sei denn, du
    meinst sie wirklich ernst. Wenn du um Gnade bittest, genügt ein kurzes
    Handzeichen. Du sol test besser nicht nicken.«
    Der junge Mann blickte zu Cohen, der ihm ein aufmunterndes Lächeln
    schenkte.
    Er winkte kurz mit der Hand.
    Die Schwerter wichen von seinem Hals. Kriecher der Unhöfliche
    schmetterte dem Ninja seine Keule auf den Kopf.
    »Schon gut, schon gut, du brauchst gar nicht erst anzufangen«, brumm-
    te er mürrisch. »Er lebt noch.«
    »Au!« Der Junge Wil ie hatte eine der sternförmigen Waffen auspro-
    biert und sein eigenes Ohr getroffen. »Wie bringen es die Burschen nur
    fertig, mit solchen Dingern zu kämpfen?«
    »Wasisn?«
    »Diese kleinen Schmuckstücke sehen interessant aus«, sagte Vincent
    und griff nach einem Wurfstern. »Aaargh!« Er saugte an seinen Fingern.
    »Nutzloser ausländischer Krimskrams.«
    »Als der Bengel mit Rückwärtssaltos durch den Raum sprang und da-
    bei eine Axt in jeder Hand hielt… Das sah nicht schlecht aus.«
    »Ja.«
    »Du hättest das Schwert anders halten sol en.«
    »Warum denn? Es hat ihm eine wichtige Lektion erteilt.«
    »Mag sein. Aber jetzt nützt sie ihm nichts mehr.«
    »Wasisn?«
    Sechs Wohltätige Winde schien nicht recht zu wissen, ob er lachen
    oder weinen sol te.
    »Aber… aber… ich habe diese Wächter schon einmal beim Kampf
    beobachtet«, brachte er hervor. »Sie sind unbesiegbar !«
    »Darauf hat uns niemand hingewiesen.«
    »Ich hab sie alle überwältigt!«
    »Ja.«
    »Obwohl ihr nur Eunuchen seid.«
    Stahl klirrte und kratzte. Sechs Wohltätige Winde schloß die Augen. Er
    spürte Metall am Hals, an mindestens fünf verschiedenen Stellen.
    »Dieses Wort gefällt mir nicht«, sagte Cohen der Barbar.
    »Aber… ihr… seid… wie… Eunuchen… gekleidet«, erwiderte Sechs
    Wohltätige Winde und versuchte, nicht zu schlucken.
    Herr Zervelatwurst wich zurück und lachte nervös.
    »Wißt ihr…« Er sprach jetzt wesentlich schneller als sonst. »Ihr seid zu
    alt für Wächter, und man kann euch gewiß nicht mit Beamten verwech-
    seln. Deshalb hielt ich diese Art der Tarnung für angebracht…«
    »Eunuchen!« donnerte Kriecher. »Soll das etwa heißen, daß uns die Leute angesehen haben und dabei Helluo, Saltat dachten?«
    Den Hordenmitgliedern ging es wie vielen Leuten, denen das Testoste-
    ron

Weitere Kostenlose Bücher