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Echt zauberhaft

Echt zauberhaft

Titel: Echt zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Ninjas wirkten die schartigen
    Klingen der Barbaren geradezu absurd.
    »Lehrer«, sagte Cohen, »ich schlage vor, du ziehst dich mit dem Herrn
    Steuereintreiber in eine Ecke zurück. Wir möchten doch vermeiden, daß
    ihm etwas zustößt, oder?«
    »Das ist Wahnsinn!« heulte Sechs Wohltätige Winde. »Dies sind die be-
    sten Kämpfer auf der ganzen Welt, und ihr seid ein Haufen Alte! Wenn
    ihr jetzt aufgebt, bin ich vielleicht bereit, euch einen Nachlaß zu gewäh-
    ren!«
    »Immer mit der Ruhe«, sagte Herr Zervelatwurst. »Niemand hat etwas
    zu befürchten. Niemand von uns .«
    Dschingis Cohen holte mehrmals mit seinem Schwert aus.
    »Na schön, Jungs«, brummte er. »Her mit den besten Nindschas.«
    Sechs Wohltätige Winde schnappte entsetzt nach Luft, als die Horde
    Aufstel ung bezog.
    »Ein schreckliches Gemetzel steht bevor!« krächzte er.
    »Ja, ich schätze, das läßt sich jetzt nicht mehr vermeiden.« Herr Zerve-
    latwurst holte eine Tüte mit Pfefferminz aus seiner Tasche.
    »Wer sind diese alten Männer? Was machen sie?«
    »Sie sind in der Branche des barbarischen Heldentums tätig«, erwiderte
    Herr Zervelatwurst. »Sie retten Prinzessinnen, rauben Tempel aus,
    kämpfen gegen Ungeheuer, erforschen ebenso uralte wie unheilvol e
    Ruinen… und so weiter.«
    »Aber sie sehen alt genug aus, um tot zu sein! Warum befassen sie sich
    mit solchen Dingen?«
    Der frühere Lehrer zuckte mit den Schultern. »Weil sie nie etwas ande-
    res gelernt haben.«
    Ein Ninja sprang mit mehreren Saltos heran, hielt dabei einen Säbel in
    jeder Hand und schrie. Cohen wartete in der Haltung eines Baseball-
    Schlagmanns.
    »Hast du jemals den Begriff ›Evolution‹ gehört?« fragte Herr Zervelat-
    wurst.
    Der Ninja und Cohen trafen aufeinander. Ihre Konturen verschwam-
    men.
    »Oder sagt dir der Ausdruck ›das Überleben der Stärkeren‹ etwas?« füg-
    te Herr Zervelatwurst hinzu.
    Der Schrei war immer noch zu hören, klang jetzt aber überrascht.
    »Ich habe nicht einmal gesehen, daß sich sein Schwert bewegt hat«,
    hauchte Sechs Wohltätige Winde.
    »Ja«, entgegnete Herr Zervelatwurst. »Nur wenige Leute, die es sehen,
    haben Gelegenheit, später davon zu berichten.«
    »Aber… die Männer sind so alt !«
    »Da hast du völ ig recht.« Herr Zervelatwurst hob die Stimme, damit
    ihn der Steuereintreiber trotz des Geschreis verstand. »Es sind sehr alte barbarische Helden.«
    Sechs Wohltätige Winde erstarrte.
    »Möchtest du ein Pfefferminz?« fragte Herr Zervelatwurst, als der Rol -
    stuhl des Irren Polterers vorbeidonnerte und einem Ninja folgte, der
    einen zerbrochenen Säbel in der Hand hielt und den brennenden
    Wunsch verspürte, am Leben zu bleiben. »Das hilft, wenn man für länge-
    re Zeit die Gesel schaft der Horde genießt.«
    Das Aroma der Tüte wirkte auf Sechs Wohltätige Winde fast wie ein
    Flammenwerfer.
    »Wie kannst du noch etwas riechen, nachdem du davon gegessen
    hast?« fragte er.
    »Ich kann es nicht«, erwiderte Herr Zervelatwurst zufrieden.
    Der Steuereintreiber starrte weiter auf den Kampf. Der verlief recht
    schnell und hektisch, allerdings nur auf einer Seite. Die Hordenmitglieder
    kämpften, wie man es von alten Männern erwartete: langsam und vor-
    sichtig. Die hauptsächliche Aktivität fand bei den Ninjas statt. Aber ganz
    gleich, wie gut sie mit den Wurfsternen zielten und wie rasch sie zutra-
    ten: Das Ziel wich stets ohne ersichtliche Mühe rechtzeitig beiseite.
    »Da wir schon Gelegenheit haben, ein wenig zu plaudern…«, sagte
    Herr Zervelatwurst, als ein Etwas mit vielen Klingen dicht über dem
    Kopf des Steuereintreibers in die Wand fuhr. »Vielleicht könntest du mir
    etwas über den großen Hügel außerhalb der Stadt erzählen. Ich finde ihn
    erstaunlich.«
    »Was?« fragte Sechs Wohltätige Winde geistesabwesend.
    »Der große Hügel.«
    »Davon soll ich dir erzählen? Jetzt ?«
    »Die Geographie ist ein Hobby von mir.«
    Ein Ohr traf Sechs Wohltätige Winde am Ohr.
    »Äh… was? Wir nennen ihn den Großen Hügel. He, was macht er da
    mit…«
    »Ist bemerkenswert regelmäßig geformt. Ist es eine natürliche Formati-
    on?«
    »Was? Oh… ich weiß nicht. Angeblich erschien er vor Tausenden von
    Jahren. Während eines schlimmen Unwetters. Als der erste Kaiser starb.
    Er… Jetzt muß er dran glauben! Jetzt erwischt es ihn! Er ist schon so gut
    wie tot! Er… Wie hat er das angestellt?«
    Sechs Wohltätige Winde erinnerte sich plötzlich daran, daß er als Kind
    mit seinem

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