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Echt zauberhaft

Echt zauberhaft

Titel: Echt zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Korridor.
    »Lotosblüte?« entfuhr es Rincewind.
    Sie hielt sich an Drei Pflugochsens Arm fest und bedachte den Zaube-
    rer mit einem Lächeln. Andere Mitglieder des Kaders folgten ihr.
    Zu Rincewinds großer Überraschung sah sie Zweiblum an, schrie und
    schlang ihm die Arme um den Hals.
    »Existenzverlängerung Für Töchterliche Zuneigung!« proklamierte
    Drei Pflugochsen.
    »Vor Gebrauch Schütteln«, sagte Rincewind. »Äh… was ist hier eigent-
    lich los?«
    Ein sehr kleiner Soldat der Roten Armee zupfte an seinem Mantel.
    »Er ist ihr Papi.«
    »Du hast mir nie erzählt, daß du Kinder hast.«
    »Oh, ich habe bestimmt davon gesprochen, wahrscheinlich sogar recht
    oft.« Zweiblum löste sich aus der Umarmung. »Außerdem… Es ist er-
    laubt.«
    »Du bist verheiratet?«
    »Ich war es, ja. Das habe ich zweifel os erwähnt.«
    »Vermutlich sind wir zu der Zeit vor irgend etwas geflohen. Es gibt al-
    so eine Frau Zweiblum?«
    »Es gab sie für eine Weile.« Für ein oder zwei Sekunden regte sich in
    dem so außergewöhnlich gutmütigen Gesicht Zweiblums fast so etwas
    wie Zorn. »Aber jetzt nicht mehr.«
    Rincewind wandte den Blick ab. Er konnte es nicht ertragen, den
    Schmerz seines ehemaligen Reisegefährten zu sehen.
    Auch Schmetterling gehörte zu den befreiten Gefangenen. Sie stand
    vor ihrer Zelle, hatte die Hände gefaltet und blickte zu Boden.
    Zweiblum eilte zu ihr.
    »Schmetterling!«
    Rincewind starrte auf das Mädchen mit dem Plüschkaninchen hinab.
    »Ist sie ebenfal s seine Tochter, Perle?«
    »Ja.«
    Der kleine Mann kehrte zu Rincewind zurück und zog seine beiden
    Töchter hinter sich her.
    »Wenn ich vorstellen darf…«, sagte er. »Dies ist Rincewind. Er…«
    »Wir haben uns bereits kennengelernt«, verkündete Schmetterling
    ernst.
    »Wie seid ihr hierhergekommen?« fragte Rincewind.
    »Wir haben mit al er Entschlossenheit gekämpft«, antwortete Schmet-
    terling. »Aber die Übermacht war zu groß.«
    »Ich hoffe, ihr habt nicht versucht, den Soldaten die Waffen abzuneh-
    men«, sagte Rincewind mit unüberhörbarem Sarkasmus.
    Schmetterling warf ihm einen finsteren Blick zu.
    »Entschuldigung«, murmelte der Zauberer.
    »Zwei Feuerkraut meint, es liegt am System«, sagte Lotosblüte.
    »Bestimmt hat er bereits ein besseres System erfunden.« Rincewind
    musterte die Gefangenen. »Leute wie er wissen immer, was besser ist.
    Übrigens, wo steckt er?«
    Die Schwestern sahen sich um.
    »Er scheint nicht hier zu sein«, sagte Lotosblüte. »Vielleicht hat er sein
    Leben der Sache geopfert, als die Soldaten angriffen.«
    »Warum?«
    »Weil er uns dazu aufgefordert hat. Ich bedaure, daß ich die Gelegen-
    heit nicht genutzt habe, mich ebenfal s zu opfern. Aber die Soldaten…
    Es schien ihnen nicht darum zu gehen, uns zu töten. Sie wol ten uns nur
    gefangennehmen.«
    »Ich habe ihn beim Kampf nicht gesehen«, sagte Schmetterling. Sie
    und Rincewind wechselten einen Blick. »Vielleicht… hat er gar nicht
    daran teilgenommen.«
    »Weil er schon in Gefangenschaft geraten war?« fragte Lotosblüte.
    Erneut blickte Schmetterling zu Rincewind. Lotosblüte hatte offenbar
    Zweiblums Perspektive von der Welt geerbt, doch al em Anschein nach
    kam Hübscher Schmetterling mehr nach ihrer Mutter. Sie dachte wie
    Rincewind: Sie erwartete immer das Schlimmste, von al em und von je-
    dem.
    »Vielleicht«, sagte sie.
    »Bringt Beträchtliche Opfer Für Das Gemeinsame Wohl«, ließ sich
    Drei Pflugochsen vernehmen.
    »Die Dummen Werden Nicht Alle«, kommentierte Rincewind geistes-
    abwesend.
    Schmetterling faßte sich.
    »Wir müssen das Beste aus unserer Situation machen«, sagte sie.
    Rincewind verharrte auf dem Weg zur Treppe.
    »Was meinst du damit?« fragte er.
    »Verstehst du denn nicht? Wir sind in der Verbotenen Stadt. Jetzt ha-
    ben wir die Möglichkeit, im Zentrum der Macht zuzuschlagen.«
    »Nein«, entgegnete Rincewind. »Ich habe nie zugeschlagen. Bin immer
    nur weggelaufen.«
    »Der Feind hat uns hierhergebracht, und jetzt sind wir frei…«
    »Was wir dem Großen Zauberer verdanken«, warf Lotosblüte ein.
    »Das ist eine Chance, die es zu nutzen gilt!«
    Schmetterling nahm das Schwert eines toten Wächters und winkte da-
    mit.
    »Wir müssen den Palast stürmen, wie es Zwei Feuerkraut wollte!«
    »Ihr seid nur dreißig«, wandte Rincewind ein. »Das ist kein Sturm,
    höchstens ein Nieselregen!«
    »In der Verbotenen Stadt gibt es kaum Soldaten«, sagte Schmetterling.
    »Wenn es uns gelingt, die in

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