Echte Männer
und warmen Händen, mit Dildos und Federbüscheln und allem, was Spaß macht, und irgendwo an der Liege ein kleines Knöpfchen, das man drücken kann, wenn der Masseur seinen Job diesmal mit einem wundersamen Klitoris-Shiatsu zu Ende bringensoll. Anschließend wirft man an der Kasse ein Trinkgeld in ein kleines Porzellanschwein und hat gutgefickt den ganzen Tag wunderbare Laune.
Echte Männer braucht das Land
Wir alle kennen diese Szene: Wir sitzen im Café gegenüber der Männertoilette. Die Tür geht auf, und mit einer Wolke Eau d’Urinal kommt er heraus, der Mann. Er zieht den Reißverschluss hoch und greift sich dann herzhaft in den Schritt. Gott sei Dank, alles noch da. Patrouille an Mutterschiff: USS Schniedel und zwei Rettungskapseln gefunden, Gemächt bereit zum Vollzug. Ein echter Mann. Denkt er. Und denkt weiter, dass Frauen echte Männer wollen. Und so ist es auch. Nur leider verstehen Männer unter einem echten Mann etwas ganz anderes als wir. Das ist wie beim Tanzen: Wer zu viel darüber nachdenkt, stolpert. Ein Mann, der ständig überlegt, ob das, was er will oder tut, wohl auch wirklich männlich ist, sollte sich einer Selbsthilfegruppe anschließen, in der er «tschaka» schreit und sich dabei an einem Seil in die nächste Schlucht stürzt, aber nicht in mein Schlafzimmer. Überlegungen, wer das größte Auto hat, den härtesten Waschbrettbauch oder die meisten Kerben im Colt, gehören eindeutig in den Kindergarten. Leider hört die Sozialisation mancher Männer auch genau dort auf. Die, die unbedingt ein echter Kerl sein wollen, sind auf dem Entwicklungsniveau eines Rotzlöffels stehengeblieben. Dabei wollen Frauen gar keine Männer, die sich wie Conan der Barbar durchs Leben metzeln. Wir wollen einfach Männer, mit denen man leben, lachen, vögeln kann. Und zwar so, dass es gut ist, sei es nun männlich oder nicht. Frauen mögen Männer, die handeln und die sich dem Leben stellen und die nicht weghuschen wie Kakerlaken,wenn das Licht angeht, nur, weil sich ein Konflikt anbahnt. Ein echter Mann ist neugierig, er lässt sich ein, er probiert was aus. Er weiß, dass oben und unten liegen Vorteile hat. In Missionarsstellung vögelnd, bestimmt man das Tempo, aber sich reiten lassend, schwingen die Dutteln über einem, das ist ja auch nicht ohne.
Ein echter Mann jammert im Bett nicht rum oder wird aggressiv, nur, weil er heute keinen hochkriegt oder bei der Orgasmus-Olympiade wieder mal Erster war. Frauen freuen sich nach einem abgebrochenen Fick immer über ein gutgelecktes Finale. Auch ihren kleinen besten vibrierenden Freund aus Gummi darf er gerne mit ins Bett holen, und geschickte Finger sind nicht nur beim Zusammenschrauben eines Radios von Vorteil. Wenn er es timen kann, ist es überaus höflich, der Dame beim finalen Brunftschrei den Vortritt zu lassen. Das ist aus verschiedenen Gründen nett: Erstens ist er so sicher, dass es ihr wirklich gekommen ist, und nur dann wird sie anschließend verzückt in den Laken liegen und die Dinge sagen, die er so gerne hören möchte: «Du bist der Beste, den ich je hatte» usw. Zweitens ist es für uns schön, wenn ihr während und kurz nach unserem Höhepunkt noch ein bisschen weiterstoßt. Und drittens bekommen wir so auch euren Orgasmus bei vollem Bewusstsein mit, und auch das ist geil und gut.
Echte Männer werden nicht laut, es sei denn, sie brüllen bei der Fellatio vor Ekstase, oder jemand hat gerade einen Amboss auf ihren Fuß fallen lassen. Ein echter Mann behandelt niemanden mit Herablassung. Den Kellner nicht. Den dicklichen, verschüchterten Nerd nicht, mit dem er früher in der Schule war, und auch keine Frauen. Er hat Tischmanieren wie der kleine Lord, ambesten auch dessen Bildung, aber er protzt nicht. Echte Männer reden. Und noch viel wichtiger: Sie sagen auch etwas dabei. Nichts turnt Frauen so ab wie Schwätzer. Gehälter, die er mal beziehen wird, Karrieren, die er mal machen wird, oder ganz allgemein die Frage, wieso er der großartigste, beste, wunderbarste Typ in Town ist, interessieren niemanden. Bei einem Truthahnweibchen mag die geschwellte Brust zum Paarungsritual gehören, bei Frauen bringt es das nicht, wenn unter der Krawatte der Latz schwillt. Wenn echte Männer reden, reden sie auch mal über sich, und zwar ehrlich und nicht so, als wollten sie uns ein schrottreifes Auto andrehen. Männer mag das ja überraschen, aber eine interessierte Frau interessiert tatsächlich, was in dem Mann vorgeht, was er fühlt, was er denkt,
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