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Echte Männer

Echte Männer

Titel: Echte Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Andresky
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desto besser und intensiver ist es. Als wir lernten, uns wohlzufühlen, waren wir nämlich von Wasser umgeben, in unserer ersten Uterus-Einraumwohnung. Wasser ist Leben. Nicht umsonst bestehen die Erdoberfläche und der menschliche Körper gleichermaßen zu drei Vierteln aus Wasser. Bricht die Flüssigkeit aus, ist das wie eine Eruption, ein Emotions-Tsunami sozusagen. Dabei muss man natürlich zwischen den verschiedenen Körperflüssigkeiten unterscheiden – und vor allem auch, ob wir über Männer oder Frauen reden, denn die sind ja bekanntlich verschieden.
    Männer, die weinen, sind prima. Ehrlich, Frauen mögen so was. Allerdings nur, wenn es Sensibilität verrät und nicht durchgeknallte Hysterie. Sein Hund wurde gerade eingeschläfert? Er hatte zum ersten Mal nach dem unterleibsquetschenden Totalschaden wieder Sex, der länger als 20   Sekunden dauerte? Da ist ein Tränchen durchaus angebracht. Auch, wenn die Liebste ein halbesJahr im Ausland studiert. Nicht allerdings, wenn der Fußballverein absteigt, die letzte Tittenbar im Ort pleitegeht oder Mutti seine Kindergartenzeichnungen ins Altpapier entsorgt hat. Und, Männer: Weint wie ein Standbild. Ehrlich, ergriffen, aber stumm! Kein sabbersprühendes Gestammel, kein Gegreine mit freier Sicht auf die Backenzähne! Wir Mädels heulen schließlich schon seit Jahrzehnten gekonnt an der Wimperntusche vorbei.
    Wenn aber Männer Frauen gegenüber einen entscheidenden Vorteil haben, dann den, dass sie sich das fadeste Frettchen schönsaufen können. Wir packen das nicht. Picklige Nerds bleiben picklige Nerds. Denn bei Frauen fickt das Hirn nun mal mit. Oft genug wird bei Männern nach einem totalen Systemabsturz anschließend nur das Gemächt wieder gebootet – Frauen dagegen funktionieren immer multitaskional. Da kann man noch so oft vor sich hin murmeln: «O bitte, sei Winston Chao», und jeden Buchstaben in Tequila ertränken, es bleibt doch der Ralf aus Wattenscheid, der sich da redlich abmüht, den Pilsbauch einzuziehen.
    Auch sehr unterschiedlich bei beiden Geschlechtern ist das Sich-Erleichtern. Frauen kichern, dass sie mal Pipi müssen, und behängen ihren Begleiter mit allem, was nicht an ihnen festgewachsen ist, Mantel, Handtasche, Einkaufstüte, Schal, Regenschirm, Zwergpinscher usw. Er steht dann von einem Fuß auf den anderen trippelnd herum und hofft, dass ihn kein Kumpel erkennt. Männer fürchten ja, sobald sie eine Damenhandtasche mit zwei spitzen Fingern halten, als wäre sie ein gebrauchter Tampon, augenblicklich zu verschwulen. Jungs, das passiert nicht. Und jeder Kumpel, der vorbeikommt, sieht, dass weder das Kosmetiktäschchen in euren schwieligenHänden noch der falsche Zobel, der an eurem Ellenbogen hängt wie ein überfahrener Kadaver, euch gehört. Also stellt euch nicht so an. Frauen wären übrigens froh, wenn sie bei einem Bedürfnis irgendwas für euch halten dürften – sofern ihr dieses Bedürfnis dann in einem geschlossenen Raum erledigt. Sich hinter einen Baum zu stellen, an eine Häuserecke oder neben einen parkenden Bus und da zu pinkeln ist ein absolutes No-go! Hinnehmbar ist das nur bis zur Töpfchen-Phase. Und wo wir schon beim gelben Strom ohne Wiederkehr sind: Mag sein, dass manche gerne auch beim Sex darauf surfen, das ist sicherlich absolute Geschmackssache, aber ätzend finde ich, dass es auf Pornofilmen nicht draufsteht. Ist das so schwer? «Blasen, Rudelbums, Cousinenschleck, Popo und Pipi», das passt alles auf einen Aufkleber, und man wüsste, was einen erwartet, bevor man die DVD im Player und den Schwanz in der Möse hat. Schweiß übrigens, um die Enzyklopädie der Körperflüssigkeiten zu vervollkommnen, ist nur akzeptabel, wenn er erfickt wird oder man bei 40   Grad im Schatten für einen Beduinenprinz strippt. Erhantelter, erjoggter oder tagelang Gassi geführter Schweiß ist eklig. Tscha, und dann gäbe es noch die Tücken, die einen beim Sex im Wasser, im Meer oder, um auf die Ringerinnen zurückzukommen, im Wackelpudding erwarten, aber die erzähle ich ein anderes Mal.
    Seid ihr immer noch nicht restlos überzeugt, dass guter Sex etwas mit Feuchtigkeit zu hat? Dann beachtet doch mal folgende Wortkonstruktionen: «Spermaschwall» und, Achtung, «Flutschvötzchen». Das ist Fick-Poesie. Macht euch das an? Mich auch.

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