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Echte Morde

Echte Morde

Titel: Echte Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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zu sein!"
    „Dann willst du unser Zusammensein also nicht vertraulich behandeln?", fragte Gifford für mich völlig unerwartet. „Wenn das so ist, bin ich weg." Er strich sich das lange Haar aus dem Gesicht und starrte Sally provokativ an.
    „Ist ja schon gut!" Sallys nussbraune Augen sprühten Funken, als sie sich im Zimmer umsah. „Aber eins sage ich euch: Das ist das letzte Mal! Ab heute behandle ich nichts mehr vertraulich, was man mir über die Morde erzählt."
    Diese Aussage verschlug einen Moment lang sämtlichen Anwesenden die Sprache.
    „Weswegen hast du uns nun eigentlich zusammengerufen, meine Liebe?", erkundigte sich Jane nach einer Weile.
    Gute Frage! Ich wagte den Sprung ins kalte Wasser. „Wahrscheinlich war es einer von uns, oder?", sagte ich nervös.
    Niemand regte sich. Niemand wandte den Kopf, um die Person neben sich anzusehen. Irgendetwas hatte sich zu uns gesellt, sammelte Macht in dieser Stille. Es war natürlich die Angst. Wir alle hatten Angst oder würden sie bald haben.
    „Aber es könnte auch ein Feind von jemandem sein, der heute hier anwesend ist", sagte Arthur schließlich.
    „Dann frage ich euch: Wer hat Feinde?", sagte ich. „Ich weiß, das hört sich naiv an, aber um Himmels willen: Wir müssen nachdenken, sonst stecken wir in dieser Sache fest, bis noch jemand stirbt."
    „Ich finde, du übertreibst!", meldete sich Melanie mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, das eher auf eine Cocktailparty gepasst hätte.
    „Wie denn, Melanie?", fragte Perry plötzlich. „Wie kann Aurora bei dieser Sache übertreiben? Wir wissen alle, was passiert ist. Man braucht kein Genie zu sein, um die Zeichen zu lesen: Der Mord an Mamie wurde so inszeniert, dass er aussieht wie der an Julia Wallace. Einer von uns ist wahnsinnig. Ein psychotischer Täter kann nach außen hin sanft und lieb wie ein Kätzchen sein, und im Inneren beutelt ihn der schreiende Wahnsinn. Das wissen wir alle, wir haben schließlich genug zu dem Thema gelesen. Was war denn mit Ted Bundy?"
    „Ich meinte doch nur ..." Melanie schluckte verunsichert. „Ich meinte doch nur ... ich weiß auch nicht, aber vielleicht hat das jemand getan, den wir gar nicht kennen und es hat eigentlich mit uns auch nichts zu tun. Vielleicht ist jemand durch die bloße Existenz unserer Gruppe auf die Idee gekommen."
    „Vielleicht können Schweine auch fliegen", murmelte Reynaldo, und Gifford lachte.
    Es war kein normales Lachen, und die Angst schwebte ziellos im Zimmer herum, eckte hier und da an, als sei sie blind und bereit, sich auf die erste Person zu stürzen, die ihr in die Quere kam. Die Ruhelosigkeit im Raum nahm zu. Ich hatte einen Fehler gemacht. Wir erreichten hier gar nichts.
    „Denkt nach!", beschwor ich die anderen. „Hat jemand von euch einen Feind? Jemand, der weiß, dass ihr Mitglied bei Echte Morde seid, jemand, der vielleicht die Papiere unseres Clubs in die Finger bekommen hat oder eure Bücher liest? Jemand, der sich dafür interessiert, was wir auf unseren Treffen diskutieren? Denkt nach! Wenn es eine solche Person gibt, dann ist.jetzt der Zeitpunkt gekommen, ihren Namen zu nennen! Denn wenn uns niemand in dieser Art einfällt, dann war das heute das letzte Treffen von Echte Morde."
    Wieder herrschte bestürztes Schweigen, während allen langsam klar wurde, wie recht ich hatte.
    „Natürlich", hauchte Jane Engle. „Das ist unser Ende."
    „Für manche von uns könnte es wortwörtlich das Ende bedeuten, wenn wir dieser Sache nicht auf den Grund gehen", sagte Sally schroff. „Wer immer Marnie getötet hat, wird es nicht dabei belassen. Könnt ihr euch denn vorstellen, dass er es dabei belässt? Nein, wir alle wissen doch, das passt nicht zum Bild dieser Tat. Jemand amüsiert sich prächtig, und ich würde jede Wette eingehen, dass es jemand in diesem Zimmer ist."
    „Ich für meinen Teil habe Besseres zu tun, als in einem Zimmer zu sitzen, in dem solche Anschuldigungen erhoben werden", sagte Benjamin. „Ich hätte ohnehin bei Echte Morde aufgehört, ich bin jetzt in der Politik. Es soll nur niemand denken, er kann einfach daherkommen und mich töten, ich werde nämlich auf ihn warten!"
    Inmitten irritierten Flüsterns stand er auf und ging. Ehe er ganz aus der Tür war, ließ sich Gifford vernehmen. „Benjamin ist einen Mord nicht wert. Was für ein Arschloch!"
    Alles war anders geworden, das spürte jeder von uns nur allzu deutlich.
    „Tut mir leid", sagte ich hilflos. „Ich dachte, ich könnte mit diesem

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