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Echte Morde

Echte Morde

Titel: Echte Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Tritt in den Hintern einzuhandeln.
    „Smith erkennt die Parallelen doch wohl, oder?", fragte Robin, nachdem wir eine Weile hilflos in der Gegend herumspekuliert hatten.
    „Bestimmt." Ich hatte da vollstes Vertrauen. „Arthur ist gescheit und sehr belesen."
    „Konnten Sie herausfinden, ob auch die Pralinen in irgendein Muster passen?"
    „Jane Engle hat dazu etwas im Kopf. Sie prüft es", sagte ich.
    Danach musste ich ihm erklären, wer Jane Engle war und warum man sich so gut auf ihr Gedächtnis verlassen konnte. Robin hatte die Mitglieder von Echte Morde ja erst einmal getroffen.
    „Sie sucht nach einem bestimmten Fall, der ihr bei der Geschichte in den Kopf kam."
    „Ob sie wohl bis morgen Abend bereits mehr weiß?"
    „Vielleicht sehe ich sie heute noch. Gut möglich, dass sie schon etwas herausgefunden hat."
    „Gibt es in Lawrenceton ein gutes Restaurant?"
    „Das Kutschenhaus." Das Kutschenhaus war wirklich ein altes Kutschenhaus, und man musste dort reservieren. Es war das einzige Restaurant in unserem Städtchen, das auf solche Raffinessen Wert legte. Ich nannte Robin noch ein paar andere Restaurants, aber das Kutschenhaus schien es ihm angetan zu haben.
    „Dieses Mittagessen kann man nur als Reinfall bezeichnen", sagte er. „Wir haben unseren Salat nicht mal zur Hälfte gegessen. Ich würde Sie gern morgen Abend noch einmal ausführen.
    Dann können wir reden und essen."
    „Vielen Dank! Das ist nett", sagte ich. „Ach ja: Im Kutschenhaus legt man Wert auf schicke Kleidung", fügte ich hinzu, wobei ich mich besorgt fragte, ob ich ihm mit diesem Hinweis wohl zu nahe trat.
    Das schien nicht der Fall zu sein. Robin bedankte sich für die Warnung und meinte, er würde mich jetzt wohl am besten zurück zu meinem Wagen bringen.
    Ein schneller Blick auf die Uhr: Er hatte recht. Der Spaziergang zum Restaurant, all das Begehren und die Spekulationen über den neuesten Mord hatten die Zeit aufgebraucht, die mir zur Verfügung stand. Wenn ich jetzt aufbrach, würde ich gerade noch rechtzeitig zur Arbeit kommen.
    „Wenn Sie nichts dagegen haben, uns einen Tisch zu bestellen, hole ich Sie morgen so gegen sieben ab", sagte Robin, als wir bei meinem Auto standen.
    Also waren wir gleich noch mal verabredet. Obwohl man das Treffen am nächsten Tag wahrscheinlich nicht als richtige Verabredung werten durfte. Bestimmt hatte Robin ein professionelles Interesse an den Morden in unserer Stadt, und ich war die Expertin vor Ort, die gewisse Zusammenhänge für ihn interpretieren konnte. Aber er verabschiedete sich mit einem Küsschen auf die Wange von mir, und so trällerte ich den ganzen Weg zurück nach Lawrenceton Lieder von James Taylor.
    Das war viel netter, als sich vorzustellen, wie das Blut des düsteren, wütend dreinblickenden, aknegeschädigten Morrison Pettigrue das Wasser in seiner Badewanne scharlachrot färbte.

KAPITEL ZEHN
    „Cordelia Botkin, 1898", zischte mir Jane triumphierend ins Ohr.
    Sie hatte sich von hinten an mich angeschlichen, während ich Bücher in die Regale zurücksortierte. Ich war am Ende einer Regalreihe angekommen, stand dicht vor der Wand und wollte meinen Bücherwagen gerade um die Ecke in die nächste Regalreihe steuern. Jetzt rang ich nach Luft, schloss die Augen und schickte ein Stoßgebet gen Himmel: Möge es mir gegeben sein, Jane irgendwann einmal zu verzeihen. Eigentlich war der Dienstagmorgen bisher so schön verlaufen!
    „Roe, es tut mir leid!", entschuldigte sich Jane. „Ich dachte, du hättest mich kommen hören."
    Schweigend schüttelte ich den Kopf und versuchte, mich nicht allzu offensichtlich am Bücherwagen festzuhalten.
    „Cordelia wer?" Endlich hatte ich es geschafft, den Mund aufzubekommen.
    „Botkin. Der Fall kommt eurer Sache jedenfalls ziemlich nah. Von einer vollständigen Übereinstimmung kann man nicht reden, aber die Parallelen sind da. Allerdings hat man den Anschlag auf euch so nachlässig durchgeführt, dass man fast meinen könnte, der Täter sei sozusagen nur nebenbei auf die Idee gekommen oder hätte alles hektisch durchziehen wollen, ehe Mamie Wright starb."
    „Mit der Vermutung liegst du wahrscheinlich total richtig. Die Pralinen wurden in der Stadt abgeschickt und waren ge-schlagene sechs Tage unterwegs. Der Absender muss davon ausgegangen sein, dass ich die Schokolade innerhalb von zwei, drei Tagen erhalte."
    Ich sah mich verstohlen um - konnte uns jemand zuhören? Lillian Schmidt, auch Bibliothekarin, sortierte ein paar Reihen weiter

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