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Echte Morde

Echte Morde

Titel: Echte Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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uns, um Strom und Wasser anzumelden und alles anstellen zu lassen. So haben wir uns kennengelernt", erklärte Lizanne John Queensland. Woraufhin John all die Dinge sagte, die man in solchen Fällen höflicherweise von sich gab: wie glücklich wir alle seien, einen so bekannten Autor in unserer Stadt begrüßen zu dürfen, wie sehr er hoffe, Robin würde eine Weile bleiben und so weiter und so fort. Dann schob John Robin allmählich weiter Richtung Sally Allison, die sich gerade mit unserem neuesten Clubmitglied unterhielt, einem Polizeibeamten namens Arthur Smith. Arthur war das genaue Gegenteil von Robin: nicht groß und schlank, sondern klein und eher stämmig, mit dichtem, lockigem, hellblondem Haar und dem geraden, immer leicht herausfordernden Blick eines Stiers, der wusste, dass er von niemandem etwas zu befürchten hatte, weil er das stärkste und gefährlichste männliche Wesen auf dem Hof war.
    „Hast du ein Glück! Lernst so einen bekannten Autor kennen!", sagte ich neidisch zu Lizanne. Eigentlich wollte ich immer noch dringend jemand von dem mysteriösen Anruf erzählen, aber Lizanne war dafür wirklich nicht die Richtige, wusste sie doch auf keinen Fall, wer Julia Wallace war - und noch etwas anderes wusste sie nicht, wie sich rasch herausstellte: Der Name Robin Crusoe sagte ihr gar nichts.
    „Autor?", fragte sie ohne besonderes Interesse. „Ach, weißt du: Irgendwie langweilt er mich."
    Ich starrte sie fassungslos an. Robin Crusoe langweilte sie?
    Das Problem mit der Langeweile war Lizanne nur allzu bekannt, wie sie mir eines Nachmittags gestanden hatte, als ich auf einen Sprung bei ihr bei den Stadtwerken vorbeigeschaut hatte.
    „Ich weiß auch nicht, woran es liegt", hatte sie mir anvertraut.
    „Männer ermüden mich schnell, wenn ich ein paarmal mit ihnen ausgegangen bin, selbst, wenn ich sie anfangs wirklich mag.
    Nach einer Weile schaffe ich es einfach nicht mehr, so zu tun, als sei ich irgendwie interessiert, und das sage ich dann auch."
    Seufzend hatte sie den schimmernden, dunklen Kopf geschüttelt und betrübt hinzugefügt: „Das nimmt sie dann immer sehr mit." Unsere betörende Lizanne war nie verheiratet gewesen und lebte in einer winzigen Wohnung unweit ihres Arbeitsplatzes.
    Jeden Mittag ging sie nach Hause zu ihren Eltern, um mit ihnen gemeinsam zu essen.

    Ich sah Lizanne an, dass der begehrenswerte Autor bei ihr schon jetzt an Boden verloren hatte: Sie wirkte irgendwie schläfrig.
    Besagter Autor tauchte gerade wieder an ihrer Seite auf.
    „Wo wohnen Sie denn in Lawrenceton?", fragte ich höflich.
    Ich wollte nett zu dem Neuen sein, der bestimmt schon mitbekommen hatte, dass aus ihm und unserer Dorfschönheit nichts werden würde, und deswegen wahrscheinlich schon litt.
    „In der Parson Road. Ich habe ein Reihenhaus gemietet, wohne zur Zeit aber noch mehr oder weniger auf dem Fußboden, bis meine Möbel kommen, was hoffentlich morgen der Fall sein dürfte. Die Hausmieten hier sind viel niedriger als in Atlanta.
    Ein so schönes Haus hätte ich für den Preis irgendwo in der Nähe der Uni sicher nicht gefunden."
    Was für ein Zufall, der mich plötzlich sehr vergnügt stimmte.
    „Dann bin ich ihre Vermieterin!" Wir plauschten ein wenig über diese nette neue Nachbarschaft, aber schon bald wurde ich unruhig. Ein Blick auf die Uhr und die bedeutungsvollen Blicke, die mir John Queensland über Arthur Smiths Schultern hinweg zuwarf, machten deutlich, dass es Zeit wurde anzufangen. John war der Vorsitzende, er musste die Versammlung eröffnen und wartete nur noch auf mein Signal.
    Ich sah mich um. Jane Engle und LeMaster Cane waren kurz hintereinander hereingekommen und plauderten miteinander, während sie sich Kaffee einschenkten. Jane war im Ruhestand.
    Sie hatte als Bibliothekarin in der Schulbücherei gearbeitet, wo sie immer noch gelegentlich aushalf. Sie sprang auch in unserer Bibliothek ein, wenn eine Vertretung gebraucht wurde. Jane war ledig, eine sehr distinguierte und gebildete ältere Dame, die sich auf viktorianische Morde spezialisiert hatte. Sie trug ihr Silberhaar in einem Chignon, und noch nie hatte sie irgendjemand in Hosen gesehen. Kurz und gut: Jane wirkte so attraktiv und zart wie alte Spitze, war aber nach dreißig Jahren tagtäglichen Umgangs mit renitenten Schulkindern zäh und unnachgiebig wie ein Ausbilder bei den Ledernacken. Janes Idol war die sexbesessene junge schottische Giftmörderin Madeline Smith. Das stimmte mich manchmal recht nachdenklich: Gab es

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