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Echte Morde

Echte Morde

Titel: Echte Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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zu haben, einen Namen womöglich oder ein Detail, der oder das mir vielleicht wieder einfiele, wenn ich es vor mir sah. Aber das Telefon unterbrach mich zu oft und machte diesem Hauch einer Idee den Garaus.
    Der erste Anrufer war mein Vater, der mich wie immer begrüßte, indem er mich fragte: „Wie geht es meinem Püppchen?"
    Er konnte „Roe" nicht leiden, und ich hasste es, wenn er mich Püppchen nannte, aber leider hatten wir in dieser Frage noch keinen Kompromiss gefunden. „Mir geht es ganz gut", sagte ich.

    „Ist es immer noch in Ordnung, wenn Phillip kommt?", fragte er besorgt. „Wenn du dir wegen der Situation in Lawrenceton Sorgen machst, können wir zu Hause bleiben, das weißt du."
    Im Hintergrund hörte ich Phillips begeisterte Stimme. „Darf ich hin, Papa? Darf ich?"
    „Die Krise scheint vorüber!", verkündete ich begeistert.
    „Die Polizei hat jemanden verhaftet?"
    „Sie haben ein Geständnis. Alles wird gut, da bin ich sicher."
    Vielleicht nicht ganz so sicher, wie ich es gern gewesen wäre, aber zumindest sicher, dass für mich persönlich jetzt alles gut laufen würde, und ich wollte meinen kleinen Bruder sehen.
    „Dann bringe ich ihn so gegen siebzehn Uhr vorbei", sagte mein Vater. „Betty Joe lässt ganz liebe Grüße ausrichten. Wir sind dir sehr dankbar."
    Ob die Grüße von Betty Joe wirklich so lieb waren? Aber sie wusste es sicherlich zu schätzen, dass ihr ein ganzes Wochenende lang ein kostenloser, zuverlässiger Babysitter zur Verfügung stand.
    Als nächstes hatte ich meine Mutter am Apparat, das war immer so: Hatte mein Vater angerufen, konnte ich innerhalb der nächsten halben Stunde auch mit einem Anruf meiner Mutter rechnen, zwischen den beiden schien immer noch so eine Art geistiger Verbindung zu bestehen. Wenn sie Lauren Bacall war, war er Humphrey Bogart: ein eher struppiger Typ voller Charisma, und das war dem Guten noch nicht einmal bewusst. Aber genau dieses Charisma schickte immer noch Alphastrahlen oder so etwas in Richtung Mutter.
    Bestimmt hatte sie schon von Benjamins Geständnis gehört.
    Richtig, sie hatte — sie wusste sogar, dass Benjamin behauptete, Pettigrue hätte ihr die Pralinen geschickt. In dieser Frage war sie allerdings skeptisch.
    „Woher sollte Morrison Pettigrue von Mrs. See's Pralinen wissen", fragte sie, „und woher sollte er gewusst haben, dass ich immer die mit der Cremefüllung esse?"

    „Vielleicht hat er das mit der Cremefüllung gar nicht gewusst und das Rattengift nur da hineingetan, weil man es in die mit den Nüssen nicht hineinkriegt", meinte ich.
    „Möglich", gab sie zu. „Trotzdem fällt es mir schwer, die Geschichte zu glauben. Ich kannte den Mann ja kaum. Ich bin ihm mal bei einem Treffen der Handelskammer begegnet, und wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, redeten wir darüber, dass in der Innenstadt zusätzliche Bürgersteige angelegt werden sollten. Es war eine herzliche Unterhaltung. Jedenfalls hat er ganz sicher nicht durchblicken lassen, dass er mich für eine Blutsaugerin hält, die sich wie eine Made im Speck von der Ausbeutung der Massen ernährt."
    Aber wenn Benjamin log, was die Pralinen betraf, dann hatte er ja vielleicht auch bei anderen Dingen die Unwahrheit gesagt, und ich wollte so sehr, dass er die Wahrheit gesagt hatte. Die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit.
    „Lass uns diese Sache erst einmal hintanstellen, bis wir mehr darüber wissen", schlug ich vor. „Vielleicht sagt Benjamin noch mehr aus, und alles klingt logischer."
    „Ist am Wochenende immer noch geplant, dass dein ... Bruder ... zu dir kommt?" Mutter war bekannt für ihre raschen Themenwechsel.
    Ich stieß einen geräuschlosen Seufzer aus. „Ja. Dad bringt Phillip so gegen siebzehn Uhr vorbei, und er bleibt bis Sonntagabend hier." Es wäre unter Mutters Würde gewesen, Phillip bewusst aus dem Weg zu gehen, aber nachdem sie ein oder zweimal während seiner Besuche bei mir ausdrücklich vorbeigekommen war, um ein wenig mit ihm zu plaudern, hielt sie sich jetzt lieber fern, wenn er in der Stadt war.
    „Wir reden später weiter über Benjamin und über alles andere", sagte sie, und ich wusste, sie würde Wort halten. Ich erkundigte mich nach ihren Geschäften und wir plauderten noch ein paar Minuten.
    „John und du, habt ihr immer noch vor zu heiraten?", fragte ich.

    „Na ja, es ist sporadisch die Rede davon." Es war ihr anzuhören, dass sie schmunzelte. „Wenn wir eine konkrete Entscheidung getroffen haben, dann bist du die

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