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Echte Vampire beißen sanft

Titel: Echte Vampire beißen sanft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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Jagd auf diesen Westwood. Er wird dafür sorgen, dass er seine gerechte Strafe erhält.« Flo deutete auf die leeren Regale. »Dein Geschäft wird im Nu wieder florieren.«

    »Okay, ich höre auf.« Damian hatte einen neuen Boden verlegen und neue Rigipsplatten einziehen lassen. Den Laminatboden hatte ich selbst ausgesucht. Das Interieur sollte hip und retro zugleich wirken und die Kunden animieren, ihr Geld bei mir auszugeben. Für die Einrichtung und die Ware war ich zuständig. Zum Glück war eine ganze Armee an Bekannten und Freunden angerückt und hatte mir beim Streichen, Putzen und so weiter geholfen.Wo eben gerade Not am Mann gewesen war.Am meisten hatte mich überrascht, dass Flo bereit gewesen war, ihre manikürten Fingernägel zu riskieren und zum Pinsel zu greifen.
    »Fehlt nur noch die Ware.« Ich setzte mich auf einen Hocker neben meinem neuen Tresen, auf dem bald meine neue Registrierkasse stehen würde. Die alte hatten wir ins Lager verfrachtet. Sie war nur noch ein Klumpen geschmolzenes Plastik. Sah aus wie ein misslungenes Hausarbeitsprojekt für den Physikunterricht.
    »Voilà!« Meine Nachbarin Lacy, die wieder tagsüber für mich arbeiten würde, kam schwer beladen bei der Tür herein. Sie hatte die Kleider aus der Reinigung geholt. Zum Glück hatte ich eine gefunden, die rund um die Uhr geöffnet hatte. »Ich muss sagen, es hat sich gelohnt. Ich habe versucht,jedes Stück zu überprüfen.« Sie verzog das Gesicht. »Hat allerdings einen Batzen Geld gekostet. Hier ist die Rechnung. Ich habe mit deiner Kreditkarte bezahlt, wie du es mir aufgetragen hattest.«
    Ich warf einen Blick darauf und schluckte. Dafür bekam man ja einen Kleinwagen! Seit wann waren Reinigungen so teuer? »Warte, ich helfe dir.« Ich nahm ihr einige der Tüten ab und begann, Kleider und Kostüme auf die Metallständer aufzuhängen, die wieder blitzten und glänzten.Wir hatten sie auch ganz schön lange geschrubbt.
    »Ich habe auch noch ein paar Sachen für dich, Glory« Flo
war gerade damit beschäftigt gewesen, die Sockelleisten zu verlegen. Jetzt kam sie lächelnd angehopst. »Ich habe meinen Kleiderschrank durchforstet. Komm mit nach oben und hilf mir tragen, Lacy.«
    »Klar.« Lacy folgte meiner Mitbewohnerin und warf mir über die Schulter einen »Kneif mich mal; ich glaub, ich träume«-Blick zu. Ich liebe Flo über alles, aber sie hatte bislang noch nie in Erwägung gezogen, mir für meinen Laden etwas aus ihrer riesigen Schuh-, Taschen- und Kleidersammlung zu überlassen. »Klassiker kommen nie aus der Mode«, hatte sie stets argumentiert. Da hatte sie allerdings Recht. Auf dieserTatsache basierte schließlich meine Geschäftsidee.
    Ich ging ins Hinterzimmer, um einen Mülleimer zu holen. Valdez folgte mir. »Mein Möchtegern-Kollege ist kaum den Preis einer Dose Hundefutter wert. Er hat nicht einmal den Kopf gehoben, als die Tür aufging.«
    Ich begab mich mit dem Mülleimer in der Hand wieder nach draußen und begann, die Plastikfolie von den gereinigten Kleidern zu reißen. »Will ist in Ordnung.« Schade nur, dass er keinen Pinsel halten konnte. Es gab noch so viel zu tun. Vielleicht konnte ich Valdez einen Pinsel an den Schwanz binden...
    »Vergiss es. Das stand nicht in der Stellenbeschreibung.«
    Valdez ließ sich mit einem Plumps auf sein Hinterteil fallen. »Und was Will das Faultier angeht, wollte ich vorhin damit sagen, dass er als Vampir tagsüber, wenn du seinen Schutz am nötigsten hättest, genauso scheintot ist wie du.«
    Er strich um meine Füße, während ich mich mit den Plastikfolien abmühte. »Und nachts verbringt er seine Zeit lieber damit, dir in den Ausschnitt oder Flo unter den Rock zu gucken, statt dass er auf dich aufpasst, damit du dich mal etwas ent spannen kannst.«

    Will kam angewatschelt. »Frechheit. Muss ich mich jetzt etwa dafür entschuldigen, dass ich schöne Frauen zu schätzen weiß? Außerdem sitze ich schon die ganze Zeit am Fenster und halte Ausschau nach Unruhestiftern. Lacy habe ich zum Beispiel schon von weitem gesehen. Ich weiß, du hast eine Abneigung gegen Katzen, aber die Lady steht auf unserer Seite, Cheez doodle.« Er ließ sich neben mir nieder. »Très chic.«
    »Chanel.« Ich ließ die Finger über den feinen Wollstoff eines Kostüms gleiten, von dem ich mich nur sehr ungern trennte. Aber alles Baucheinziehen der Welt hatte nichts genützt; der Reißverschluss hatte sich partout nicht zuziehen lassen.
    »In Paris hatte ich eine Freundin, die gern bei Chanel

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