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Echte Vampire beißen sanft

Titel: Echte Vampire beißen sanft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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Austin.« Ich lächelte strahlend in die Kamera. Mir war bewusst, dass ich klang wie eine Werbeeinschaltung, aber ich war im Begriff, in einen Hinterhalt gelockt zu werden, und Donna in Trance zu versetzen war leider ausgeschlossen; dafür sahen uns zu viele Kunden zu.
    »Ihr Laden ist wirklich etwas ganz Besonderes. Wir stehen hier zum Beispiel vor einem Gemälde, mit dem ihre Partnerin eine Wand des Geschäftslokals verschönert hat. Es handelt sich um das Bildnis einer Vampirfrau, die sich gerade über einen
Mann hermacht.Wollen Sie uns damit etwas Bestimmtes vermitteln?« Sie hielt mir das Mikrofon unter die Nase,so nah, dass ich es entzweibeißen hätte können. Ich war durchaus in Versuchung, es zu tun.
    »Nein... Ich... ich meine, es ist einfach Kunst.«
    »Den Schrei von Edvard Munch kennt natürlich jedes Kind. Das Bild daneben trägt den Titel Vampir und stammt im Original vom selben Maler, wenngleich es eines seiner weniger bekannten Werke ist. Kann es sein, dass Sie damit auf die Doppeldeutigkeit im Namen Ihres Ladens hinweisen? Was ist denn ein Vintage Vamp?«
    Wieder hielt sie mir das verdammte Mikro ins Gesicht. Ich hätte am liebsten »Cut!« gerufen und die gesamte Crew vor die Tür gesetzt.Aber wie heißt es so schön? Es gibt keine schlechte Publicity.
    »Donna, ich habe ganz einfach ein Faible für Modeklassiker. Ein Vamp war in den Roaring Twenties eine gut aussehende, sexy angezogene Frau. Sie wollen doch nicht andeuten, dass ich an Vampire glaube?« Ich lachte.Was hätte ich auch sonst tun sollen? »Also bitte. Blutsauger? Lange Eckzähne?« Ich schauderte. »Ich weiß, das ist ein beliebtes Thema in der Literatur und in der Kunst.« An dieser Stelle deutete ich mit dem Kopf auf das Bild an der Wand. »Aber ich führe hier nur ein Geschäft für Vintage-Mode.« Ich blickte direkt in die Kamera und grinste dümmlich. Und dann stieg mir plötzlich ein Hauch von AB negativ in die Nase. Der Kameramann. O Gott, meine Fangzähne!
    »Ih! Eine Ratte!«, kreischte in diesem Augenblick jemand.Ich hätte schwören können, dass es Will gewesen war. Meine Hunde begannen wie verrückt zu bellen und rasten durch den Laden, wobei sie den Kameramann umrissen. Die anwesenden Kunden hasteten in Panik zur Tür. Donna hatte vor Schreck
das Mikrofon fallen lassen, und als sie sich nun bückte, um es aufzuheben, rammte Valdez sie von hinten, so dass sie gegen einen Ständer mit Vintage-Hüten taumelte und mit dem Gesicht voran auf einem breitkrempigen schwarzen Strohhut landete. Als sie sich aufrappelte, spie sie Straußenfedern.
    »O nein! Das tut mir schrecklich leid!« Ich hatte meine Fänge inzwischen wieder unter Kontrolle und schickte meinen Hunden ein telepathisches Telegramm, sich wieder zu beruhigen, während ich Donna auf die Beine half. »Moment, ich sperre die Hunde ins Lager. Es ist absolut ausgeschlossen, dass jemand eine Ratte gesehen hat; erst letzte Woche war der Kammerjäger da.« Das stimmte. Ich hasse Ungeziefer aller Art. Lächerlich, ich weiß, aber was soll ich machen.
    »Hunde in einem Kleidergeschäft; halten Sie das für eine gute Idee?« Donna klopfte sich ein paar imaginäre Haare von ihrem Rock.Sie war ganz schön tough; die Erwähnung der Ratte hatte sie jedenfalls nicht im Geringsten aus der Ruhe gebracht. »Gibt es hier irgendwo einen Spiegel?«
    »In den Umkleiden. Meine Hunde sind normalerweise lammfromm und schlafen fast die ganze Zeit, während ich arbeite.« Valdez setzte sich neben mich, und ich tätschelte lächelnd seinen Kopf. »Und die meisten meiner Kunden finden es gut, dass ihre Hunde nicht vor derTür warten müssen.« Diesbezüglich bewegte ich mich auf sicherem Terrain; Austin ist voll von Tierschützern. Sollte Donna versuchen, mich vor der Kamera wegen meiner Hunde zu kritisieren, würde sie damit bei den Zusehern garantiert negative Reaktionen ernten.
    Sie nickte nachdenklich. »Lassen Sie mich kurz überlegen, ob wir schon genügend Material haben. Dan, mach noch ein paar Aufnahmen von diesem Gemälde. Tut mir leid, Ms St. Clair, aber jede Geschichte braucht einen guten Aufhänger,
und auf die Sache mit den Vampiren werden die Leute voll abfahren.«
    Ich sah ihr wütend nach, während sie in die Umkleidekabine stolzierte, um sich vor dem Spiegel ein paar Federn aus dem Haar zu zupfen.
    »Alles in bester Ordnung, Leute! Ich kann euch garantieren, dass es hier keine Ratten gibt. Will, aus!« Der Hund kaute mit Unschuldsmiene auf einem schwarzen Etwas herum.
    »Ach

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