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Echte Vampire beißen sanft

Titel: Echte Vampire beißen sanft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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und begab mich dann zur Kasse, wo schon einige Leute darauf warteten, zu bezahlen. Unter ihnen befand sich auch die Dame, die vorhin auf den Sessel geklettert war. Sie freute sich riesig darüber, dass sie so günstig an zwei Vintage-Gucci-Taschen kam und bemerkte zum Abschied,sie sei heilfroh, dass sie die Ratte nicht gesehen habe.
    Später versuchte ich ebenfalls mein Glück bei Flo, doch
es schaltete sich gleich die Mailbox ein. Ich berichtete von den Velourslederstiefeln und legte auf. Der Laden war leer, und meine Hunde dösten vor sich hin, als kurz darauf mein Handy klingelte. Doch es war nicht Flo, sondern Blade. Auch gut. Ich erzählte ihm von meinem missglückten Fernsehauftritt – eine entschärfte Version, über die er trotzdem herzlich lachte.
    »Klingt ja, als hätte sich Will sehr ins Zeug gelegt, um dir aus der Klemme zu helfen.Vielleicht verzeihst du mir jetzt endlich, dass ich ihn dir ›aufgebürdet‹ habe«, sagte er mit seiner tiefen, sexy Stimme, und auf einmal verspürte ich den Drang, die Beine um seine Taille zu schlingen und ihm ein hungriges Knurren zu entlocken.
    »Vielleicht.« Ich holte tief Luft. Es roch nach frischer Farbe, Mottenkugeln und Hund. »Du fehlst mir, Jerry.« Das entsprach den Tatsachen. Ich vermisste seine Wärme, seine Stärke, seinen Geruch. Und, ja, sein auch nach vierhundert Jahren noch immer nicht gestilltes Verlangen nach mir. Ich genieße mein Leben als selbstständige Frau, aber ich finde es doch schön, dass es jemanden gibt, der stets verlässlich Anteil an meinem Leben nimmt.
    »Du fehlst mir auch.«
    »Ist Mara bei dir?«
    »Nein, Sie hält an Westwoods mutmaßlichem Aufenthaltsort Wache. Wir haben das dumpfe Gefühl, dass er uns entwischt ist und sich anderswo behandeln lässt. Er hat mehrere Ärzte kommen lassen, wegen seines Armes, aber vielleicht konnten die ihm ja nicht helfen.« Er lachte nicht, aber in seiner Stimme schwang Genugtuung mit.
    »Dann musst du ihn an Halloween ja echt ziemlich schlimm erwischt haben.« Jerry ist einsame Spitze im Umgang mit Messern. Er hätte dem Vampirjäger damals den Garaus machen
können, aber er war von meinen Possen abgelenkt gewesen. Er machte sich heute noch Vorwürfe, dass er dieses Schwein nicht erledigt hatte, als sich ihm die perfekte Gelegenheit dazu geboten hatte.
    »Wir haben seine Männer belauscht. Angeblich wird er nie wieder mit Pfeil und Bogen schießen können.«
    »Der Ärmste. Er tut mir ja sooo leid.« Westwood hat mit seinen Pfeilen aus Olivenholz mehr als einen Vampir erlegt, gerade so, als wären wir eine Art Großwild. Und dann ist da wie gesagt noch die Sache mit der Kette aus Vampirzähnen. Er hat echt nicht alle Tassen im Schrank.
    »Diesmal entkommt er mir nicht.«
    Diesen Satz hatte ich schon mehrfach gehört. Und ich hatte größtes Verständnis. Jerry hatte mit ansehen müssen, wie Westwood seinen besten Freund umgebracht hatte.
    »Was macht ihr, wenn er das Land bereits verlassen hat?«
    »Wir werden ihn schon aufspüren. Er ist so gut wie tot.« Ich bemerkte, dass Wills Ohren zuckten. Er tat, als würde er schlafen, dabei belauschte er uns, also ging ich ins Lager und schloss hinter mir ab. Falls ein Kunde kam, würde ich die Glocke über der Eingangstür auch hier noch hören können.
    Wenn Blade im Krieger-Modus ist, bekomme ich immer schwache Knie.Aber Westwood ist als Gegner mit allen Wassern gewaschen.Abgesehen von den Milliarden, die er seinem Computerimperium verdankt, steht ihm auch die neueste Technologie zurVerfügung, und die jagt mir eine Heidenangst ein.Was ich jedoch wohlweislich für mich behielt. Ich wollte Jerry nicht zu Machoallüren à la »ich werde dir zeigen, wer hier der Stärkere ist« verleiten.
    »Vergiss nicht, wie gefährlich Westwood mit seiner ganzen technischen Ausrüstung ist«, erinnerte ich ihn stattdessen. »Und außerdem hasst er dich. Nicht bloß, weil du ein Vampir
bist,sondern,weil du ihm an Halloween ein Schnippchen geschlagen hast.«
    »Er hat mir ein Schnippchen geschlagen. Er ist mir entwischt.«
    »Jerry, ich weiß, du glaubst, dass du es MacTavish schuldig bist...«
    »Ich bin es allen Vampiren schuldig, Brent Westwood endgültig zu vernichten. Wenn er erst anfängt, seine Vampirdetektoren in Massen zu produzieren und an jeden Möchtegernjäger zu verkaufen, dann ist keiner von uns mehr sicher, Gloriana.«
    »Stimmt.Wenigstens ist er durch seine Verletzung zurzeit außer Gefecht gesetzt. Und Derek überprüft regelmäßig, ob im Internet

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